Datenverbrauch & Co.

2 Wochen nach dem Start: Erfahrungen mit der o2 Kostenkontrolle

Kunden können erstmals verbrauchtes Datenvolumen abfragen
Von Thorsten Neuhetzki

Der aktuelle Verbrauch in der Android-App Der aktuelle Verbrauch in der Android-App
Foto: teltarif.de
Seit Mitte Dezember können Kunden von o2 nach jahrelangem Warten schon während des laufenden Abrechnungsmonats abfragen, wieviel sie schon telefoniert haben. Auch das Datenvolumen kann abgefragt werden. Die Abfrage ist sowohl per Internetbrowser als auch per App möglich. Wir haben uns die neue Verbrauchsübersicht für Sie angesehen und erste Erfahrungen gesammelt.

Der aktuelle Verbrauch in der Android-App Der aktuelle Verbrauch in der Android-App
Foto: teltarif.de
o2 betont aktuell stets, dass es sich bei der Verbrauchsübersicht um eine Beta-Version handelt. Um eines vorweg zu nehmen: Für eine Beta-Version funktioniert das System nach Erfahrungen der teltarif.de-Redaktion erstaunlich gut und zuverlässig. Nur kurz nach dem Start und der Freigabe der Apps brachen nach Angaben von o2 die Server zusammen. Diese Freigabe erfolgte wenige Tage nach der Bereitstellung im o2-Kundenbereich.

Web-Version im Kundenbereich versteckt

Die Verbrauchsanzeige im Internet Die Verbrauchsanzeige im Internet
Screenshot: teltarif.de
Unter "Mein o2" hat der Netzbetreiber die Verbrauchsübersicht vergleichsweise gut versteckt. Wer auf seiner Mein-o2-Übersichtsseite oben rechts auf das Feld o2 Mobilfunk geht, bekommt in einem sich dann automatisch öffnenden Fenster viele Unter-Punkte. Im linken Bereich unter "Vertrag verwalten" findet sich dann die Verbrauchsübersicht. Mit einem Klick auf diesen Menü-Punkt öffnen sich direkt die aktuellen Verbrauchsdaten für den ausgewählten Mobilfunkvertrag.

Der Kunde erfährt hier, wie viele Tage im aktuellen Abrechnungsmonat noch verbleiben und wieviel er schon verbraucht hat. Dabei betont o2, dass es eine Zeitverzögerung zwischen der Nutzung des Handynetzes und der Anzeige im Verbrauchscheck von bis zu vier Tagen geben kann. Nach Erfahrungen der teltarif-Redaktion ist dieser Zeitraum jedoch zumeist kürzer. Aufgeschlüsselt wird in der Erstansicht die Telefonie, die Datennutzung und versendete SMS. Gleichzeitig wird eine Prognose aufgestellt, wie hoch der Verbrauch im Gesamtmonat sein wird, wenn der Kunde sein Handy weiterhin so nutzt wie bis zum jetzigen Zeitpunkt.

Leider verschwinden die berechneten Daten mit dem Tag der Rechnungslegung. Wer also zu spät reinschaut, erfährt nicht mehr, wie hoch das Datenvolumen war, das er verbraucht hat. Auch auf der späteren Rechnung steht dieses nicht, dass es sich bei Flatrate-Paketen nicht um abrechnungsrelevante Daten handelt und diese damit nicht ausgewiesen werden.

Keine direkte Kostenangabe

Mit einem Klick auf Details erfährt der Kunde mehr. Ihm wird dann aufgelistet, in welche Netze er die SMS verschickt bzw. die Telefonate geführt hat. Dabei wird unterschieden zwischen o2-Netz, Festnetz, anderen deutschen Mobilfunknetzen, Ausland und sonstigen Gesprächen. Unter letzteres fallen beispielsweise Sonderrufnummern aber auch die o2-Hotline. Angaben zu den entstandenen Kosten gibt es leider an keiner Stelle. Auch Kunden von o2 o erfahren nicht, wie nahe sie schon am Kostenairbag sind, sondern müssen selber rechnen.

Auch am Handy lassen sich diese Infos nicht in Erfahrung bringen. Die Apps für Android und iPhone liefern die gleichen Informationen wie das Internet und die USSD-Code-Abfrage *140# funktioniert seit Monaten nicht mehr zuverlässig. In der App lassen sich zudem Inklusiv-Volumen, -Minuten und -SMS einstellen. Daraus errechnet die App dann, wieviel Prozent des Inklusiv-Budgets jeweils schon aufgebraucht sind.

Es ist davon auszugehen, dass o2 die eigene Verbrauchsübersicht noch verbessern wird. Wie das Unternehmen zum Start betonte, erfolge der Start in der Beta-Phase, um den Zugriff auf eine solche Kostenkontrolle nicht noch weiter zu verzögern.

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