UMTS-Abschaltung: o2 macht früher Schluss
Aus 3G wird 4G: o2 zieht den Abschalttermin für UMTS (3G) auf Ende 2021 vor.
Grafik: Telefónica Deutschland
Längjährige VIAG-Interkom oder o2-Kunden, die sich bisher darauf verlassen haben, dass ihr 2G/3G-fähiges Gerät noch lange Zeit voll nutzbar bleibt (im Gespräch war bis mindestens 2022 oder sogar noch darüber hinaus), werden sich seit heute die Augen reiben. Telefónica Deutschland (o2) hat nämlich heute bekanntgegeben, dass es die vorhandene 3G-Technik in ihrem o2-Netz "bereits bis Jahresende 2021 in leistungsstärkere 4G-Technik umgewandelt" werden soll und damit ein Jahr schneller als geplant.
o2 betont, dass seine Kunden über das 4G-Netz deutlich schneller als auf 3G-Basis surfen könnten und die Sprachqualität würde sich spürbar verbessern. Mit dieser Entscheidung stellt o2 klar: Ende 2021 wird 3G in Deutschland der Vergangenheit angehören.
Künftig Schwerpunkt auf 4G und 5G
Aus 3G wird 4G: o2 zieht den Abschalttermin für UMTS (3G) auf Ende 2021 vor.
Grafik: Telefónica Deutschland
o2-Mobilfunkkunden werden dann künftig ausschließlich die "deutlich schnelleren" 4G- und 5G-Standards für mobile Anwendungen wie Social Media oder Musik- und Videostreaming nutzen. Wichtige Voraussetzung: Das eigene Telefon oder Smartphone muss das auch können.
Rückblick auf 3G
„3G war wichtig für den Durchbruch der mobilen Datenkommunikation in Deutschland. Aber nach 20 Jahren sind die Tage dieser Technologie gezählt. "Unser o2-Netz der Zukunft setzt auf die deutlich leistungsstärkeren 4G- und 5G-Standards, damit unsere rund 44 Millionen Kunden von einem modernen Highspeed-Netz profitieren", verspricht Markus Haas, Chef von Telefónica und seit VIAG Interkom im Unternehmen.
Wachstumsschub und Klimaneutralität
"Der Digitalisierung in Deutschland geben wir damit einen weiteren Wachstumsschub“, erklärt Haas, die Pläne seines Unternehmens: „Wir machen damit auch einen wichtigen Schritt in Richtung Klimaneutralität, da unser Netz künftig deutlich weniger Strom pro Byte verbraucht.“
Eine Einschätzung (von Henning Gajek)
Die Aussagen von o2 sind im Prinzip richtig, mit 4G wird vieles besser gehen. Durch die Abschaltung von 3G bekommt o2 wie seine Mitbewerber mehr Frequenzen frei, die mit 4G (und 5G) genutzt werden können. Entscheidend ist dabei aber, dass die örtliche 4G-Station mit ausreichender Leitungs-Kapazität (Geschwindigkeit und Bandbreite) ans Netz angebunden ist, sonst kann LTE genauso schnell oder langsam wie 3G sein.
Für den o2 Kunden ist folgendes wichtig: Das eigene Endgerät ("Handy") darauf überprüfen, ob es 4G (LTE) überhaupt unterstützt und wenn ja, ob es auch Telefonieren über 4G (VoLTE) kann. Sollte im heutigen Handy noch eine mit "VIAG" bedruckte SIM-Karte stecken, ist unbedingt ein Kartentausch erforderlich, sonst bleibt der Zugang zu 4G versperrt.
Gerade Nutzer, die sich mit Smartphones "schwer" tun und noch ein älteres Modell mit Tastatur, einfachem Display und wenigen Funktionen verwenden, sollten sich jetzt informieren. Für Smartphone-Vermeider bieten einige Hersteller wie beispielsweise Nokia (HMD) auch einfache Telefone mit 4G Unterstützung, einschließlich VoLTE an.
Wer weiterhin nichts tut, wird mit einem reinen 2G/3G-fähigen Gerät bald nur noch mit 2G mobil telefonieren und nur sehr stark eingeschränkt surfen können. Bei Reisen ins Ausland muss man damit rechnen, hier und da keine 2G-Versorgung mehr zu haben (z.B. Schweiz) und die 3G-Versorgung wird auch in anderen Ländern längst ganz oder teilweise zurückgefahren.
Im Netz von o2 funkt der Kaffeeröster Tchibo und stellt immer wieder neue Tarifpakete vor.