BNetzA: 53 Prozent der Fläche mit 5G versorgt
Mit früheren Mobilfunk-Techniken ging der Netzausbau teilweise schleppend langsam voran, der LTE-Ausbau ist nach über einem Jahrzehnt immer noch nicht abgeschlossen. Beim 5G-Ausbau ist ein deutlich schnellerer Ausbau zu beobachten - das liegt auch daran, dass 5G an kompatiblen Basisstationen oft nicht viel mehr als ein kleines Update erfordert.
Die Bundesnetzagentur aktualisiert nun ihre Darstellung zur aktuellen Mobilfunkversorgung in Deutschland erstmalig mit Daten zum 5G-Ausbau. Sie erhebt für das Mobilfunk-Monitoring aber nicht nur Versorgungsdaten der Netzbetreiber, sondern vergleicht und plausibilisiert diese Angaben mit den Nutzer-Ergebnissen aus der Funkloch-App und den Daten des hauseigenen Prüf- und Messdienstes.
DSS: Telekom und Vodafone mit Fokus auf die Fläche
BNetzA zum 5G-Ausbau der drei Netzbetreiber
Foto/Montage: teltarif.de, Logos: Anbieter
Aus einer heutigen Mitteilung geht hervor, dass nach den Daten der Bundesnetzagentur Ende Oktober bereits über 53 Prozent der Fläche mit dem neuesten Mobilfunkstandard 5G versorgt wurde. Hierzu schreibt die Behörde allerdings, dass damit die Versorgung von mindestens einen Anbieter gemeint ist. Eine 53-prozentige Flächenversorgung kann wohl noch keiner der Netzbetreiber einzeln vorweisen.
Die 2019 versteigerten und exklusiv für 5G genutzten Funkfrequenzen bei 3,6 GHz würden von allen Netzbetreibern zuerst in städtischen Gebieten eingesetzt. Das sei auch der Grund dafür, dass besonders hohe Datenraten daher zunächst lediglich in Ballungszentren erreicht werden.
Vor allem die Telekom und Vodafone würden das sogenannte Dynamic Spectrum Sharing (DSS) einsetzen. Dabei wird die bestehende 4G-Infrastruktur auch für 5G mitgenutzt und das Mobilfunkspektrum zwischen den beiden Technologien je nach Bedarf aufgeteilt. Damit würden insbesondere diese beiden Netzbetreiber schon jetzt eine relativ hohe Flächenabdeckung erreichen.
96 Prozent Flächenversorgung mit LTE?
Mit dem aktuell dominierenden Mobilfunkstandard LTE sind nach Angaben der Behörde aktuell etwa 96 Prozent der Fläche versorgt - doch auch hier gilt wieder die Einschränkung "von mindestens einem Mobilfunknetzbetreiber".
Zur UMTS-Abschaltung hat die BNetzA ebenfalls Daten vorgelegt. Ende Oktober 2021 waren noch etwa 13,3 Prozent der Fläche mit 3G versorgt. Das bezieht sich wohl überwiegend auf das o2-Netz, da die Telekom und Vodafone ihre 3G-Netze bereits im Sommer abgeschaltet haben. Wie gesagt: Die Daten der BNetzA stammen von Ende Oktober - gegenüber teltarif.de hat o2 inzwischen neuere Details zur endgültigen UMTS-Abschaltung mitgeteilt.
Die BNetzA stellt klar, dass sich die Abschaltung des 3G-Netzes nicht negativ auf die Versorgungssituation ausgewirkt habe. Der Flächenanteil der weißen und grauen Flecken sei jeweils rückläufig und betrage etwa 3,9 Prozent für weiße und rund 6,8 Prozent für graue Flecken. Weiße Flecken sind nach dieser Definition Gebiete, in denen gar kein mobiles Breitband zur Verfügung steht. In grauen Flecken bietet nur ein Netzbetreiber mobiles Breitband an. Der Flächenanteil von Funklöchern ohne jede Mobilfunkversorgung sei ebenfalls leicht zurückgegangen und betrage jetzt 0,36 Prozent.
In einem separaten Artikel haben wir bereits aufgezeigt, in welchen konkreten Regionen die Telekom, Vodafone und o2 aktuell ihre Netze ausgebaut haben.