Direktkauf

o2: Smartphones zum Einmalpreis statt im Abo kaufen

Außer über das Abomodell My Handy verkauft o2 nun auch Smartphones direkt zum Einmalpreis ohne Vertragsbindung. Wir haben die Preise für ausgewählte Modelle auf Markttauglichkeit gecheckt.
Von

Handy-Verkauf in einem o2-Shop Handy-Verkauf in einem o2-Shop
Bild: o2
Vermutlich kaufen immer weniger Interessenten ein Smartphone gebündelt mit einem Handyvertrag. Auch teltarif.de rät von diesem Modell ab, wenn das Smartphone per Ratenzahlung über zwei Jahre gerechnet teurer ist als der direkte Kauf bei einem Online-Händler oder im stationären Fachhandel. In vielen Fällen ist es so, dass die Provider und Netzbetreiber mit einem Verkauf per Ratenzahlung zusätzliches Geld verdienen möchten und der Kunde somit zu viel für das Gerät bezahlt.

Nun hat auch o2 diesen Trend erkannt und verkauft Smartphones direkt zum Einmalpreis, ohne dass der Kunde sich an das Abomodell o2 My Handy binden muss. Dieses bleibt aber vorerst parallel erhalten. Heute nannte o2 erste Preise für diverse Smartphones im Direktverkauf.

o2: Kunden wollen mehr Flexibilität

Handy-Verkauf in einem o2-Shop Handy-Verkauf in einem o2-Shop
Bild: o2
Laut einem Blogeintrag bei o2 wollen mittlerweile mehr als 50 Prozent der Kunden ihre Hardware "spontan bzw. unabhängig von einem möglichen Vertragswechsel oder einer Vertragsverlängerung kaufen". Offenbar haben viele Kunden dem My-Handy-Programm den Rücken gekehrt, genaue Zahlen dazu nennt o2 allerdings nicht. Markus von Böhlen, Director Devices, Trading & Supplychain bei Telefónica Deutschland sagt dazu:

"Kunden wollen und brauchen heute mehr Flexibilität beim Kauf eines Endgerätes. Einige Kunden suchen stets nach dem neuesten Modell mit noch mehr Speicher und noch besseren Features, bei anderen ist das aktuelle Endgerät beschädigt oder der Akku schwächelt. Wiederum andere möchten ihr Smartphone lieber drei Jahre behalten, weil sie mit Modell und Funktionalität gut zurechtkommen".

So viel verlangt o2 für aktuelle Topmodelle

Die Smartphones werden ohne Bindung an einen Tarif verkauft, können also auch von Nicht-o2-Kunden erworben werden. Dabei sollen für viele Modelle auch mehrere Farb- und Speichervarianten zur Auswahl stehen. Wer das Handy in einem o2-Shop erwirbt, kann sich dort von einem o2-Guru auch bei der Einrichtung helfen lassen. Wenn das Gerät beschädigt ist, kann es auch im Shop zur Reparatur abgegeben werden. Der Kunde soll dann ein Leihgerät erhalten. Vor der Reparatur werden alle Daten gerettet, soweit dies möglich ist. Falls der Fall eintreten sollte, dass eine gewünschte Modellvariante im Shop nicht erhältlich ist, kann der Kunde das Gerät dort bestellen, per Post soll es dann spätestens am nächsten Tag direkt an den Kunden geliefert werden.

Bei der Preisgestaltung hat o2 sich offenbar an den bekannten Online-Shops orientiert, die bei o2 aufgerufenen Preise sind allerdings nicht unschlagbar günstig. Das Samsung Galaxy S7 wird bei o2 beispielsweise für 499 Euro verkauft, so viel kostet es auch bei Cyberport und Notebooksbilliger.de. eBay-Händler führen es neu und originalverpackt bei kostenlosem Versand aus Deutschland bereits für 469 Euro.

Noch größer ist die Diskrepanz beim Apple iPhone 7. Dieses wandert bei o2 für 759 Euro über die Ladentheke, in diversen Preisvergleichsseiten ist es bereits ab 680 Euro gelistet. Das HTC 10 kostet im freien Handel etwa 500 Euro, der o2-Preis von 509 Euro ist also akzeptabel. Für das Huawei P9 verlangt o2 439 Euro, diverse Online-Händler führen es für 430 Euro.

Es lohnt sich also, die bei o2 verlangten Preise anhand einer Preisvergleichsseite mit den bei anderen Händlern aufgerufenen Preisen zu vergleichen.

Zum Direktverkauf von Endgeräten bei o2 haben wir mit Markus von Böhlen ein Exklusiv-Interview geführt - er verrät weitere Details, warum o2 die Kunden nicht bevormunden möchte.

Mehr zum Thema Telefónica (o2)