Oldie Antenne in drei Ländern über DAB+ gestartet
Neues bundesweites DAB+-Format: Die "Oldie Antenne"
Foto: Antenne Bayern
In der vergangenen Woche ist nach längerer Vorlaufzeit der neue bundesweite digitale Radiosender Oldie Antenne mit einer Mischung aus Oldies mit handverlesenen Hits über alle Genres von den späten 50ern bis zu den frühen 90ern gestartet. Grundlage für das neue Programm ist das bisherige Webradio "Antenne Bayern Oldies but Goldies".
Zum Sendestart am 1. Februar erfolgte die DAB+-Aufschaltung des Antenne Bayern-Ablegers landesweit in Hamburg, in Nordrhein-Westfalen sowie im Saarland. Die Verbreitung über weitere regionale DAB+-Multiplexe oder Plattformen wird angestrebt. So soll es schon bald eine landesweite Verbreitung auch in Hessen geben, wie von Antenne Bayern zu hören ist. In Berlin und Brandenburg ist die Oldie Antenne jedoch fürs Erste mit einer Bewerbung gescheitert, und auch im Stammland Bayern wird man den neuen Sender vorerst nur über Internet hören können.
Streit um DAB+ in Niedersachsen: Private sollen nicht-kommerzielle Lokalsender mitfinanzieren
Neues bundesweites DAB+-Format: Die "Oldie Antenne"
Foto: Antenne Bayern
In Niedersachsen gibt es unterdessen nun mehr Details zur geplanten Einführung eines regionalen DAB+-Multiplex. Wie aus dem Protokoll einer Anhörung im niedersächsischen Landtag vom letzten Herbst hervorgeht, sehe der Gesetzentwurf eine Regelung vor, wonach der Plattformbetreiber, der den Multiplex betreibt, nicht nur kommerzielle Programme aufnehmen soll, sondern auch die Pflicht hat, nicht-kommerziellen Veranstaltern Capacity Units im Bouquet zuzuordnen.
Der Geschäftsführer des Privatsenders ffn, Harald Gehrung, begrüßt für den Privatfunk diese Regelung. Was man allerdings nicht begrüße ist, dass die Verbreitung für die nicht-kommerziellen Sender kostenlos sein soll. Denn der Plattformbetreiber sei in der Regel ein privatwirtschaftliches Unternehmen und werde diese Kosten natürlich auf die übrigen Veranstalter umlegen. "Das ist in der heutigen Zeit - wir bekommen nun einmal keine Rundfunkgebühren - einfach schwierig gegenzufinanzieren", so Gehrung.
"Denn der zusätzliche Vertriebskanal DAB+ - das muss man ganz klar sagen - ist für uns eigentlich nur mit Kosten belegt. Wir wissen nicht, ob wir wirklich mehr Hörerinnen und Hörer bekommen, nur weil wir an dem großen Strand Niedersachsen den weißeren Sand verkaufen." Es gebe eine "gewisse Wahrscheinlichkeit, dass wir dort den einen oder anderen Hörer gewinnen, aber es refinanziert sich nicht automatisch. Insofern sagen wir, dass man dort zumindest eine andere Finanzierungsform finden müsste."
Allgemein habe man das Wort DAB+ "lange Zeit - da bin ich ganz ehrlich - als Unwort bezeichnet", sagt Gehrung. "Aber mittlerweile gibt es vielleicht auch im privaten Segment ein Umdenken. Mittelfristig wird DAB+ eine Rolle spielen. Es gibt viele Sender, die bereits über DAB+ ausstrahlen. Auch hier in Niedersachsen können Sie in der Regel 33 Sender empfangen, allerdings sind keine niedersächsischen Privatsender darunter".
DAB+ im Kabel: Neues Pilotprojekt in Bamberg
Das Unternehmen m-net war der Pionier in Deutschland, jetzt bieten auch die Stadtwerke Bamberg ein DAB+-Ensemble in ihrem Glasfaser-Kabelnetz. Wie teltarif.de erfuhr, wurde dieses im Zuge der Inbetriebnahme der neuen TV-Kopfstelle im Testbetrieb aufgeschaltet. Verbreitet werden die Programme im Kanal 12A.
Ein Empfang der digitalen Radioprogramme über Kabel ist mit allen herkömmlichen DAB+-Radios möglich, die über einen Koaxkabel-Ausgang verfügen. Das Programmangebot in Bamberg enthält neun Programme, darunter auch Sender, die über Antenne nicht in der Stadt zu hören sind, beispielsweise das Webradio Club FM.
DAB+ im Kabel wird bisher nur von wenigen, eher kleineren Netzbetreibern angeboten. Die großen Unternehmen setzen beim Radio ausschließlich auf das herkömmliche UKW und den digitalen DVB-C-Standard.
Ein kompaktes Audiosystem von Denver mit DAB+ und Internetradio haben wir in der vergangenen Woche getestet.