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OYO im Test: E-Book-Reader von Thalia mit WLAN für 139 Euro

6-Zoll-Reader kommt mit Touchscreen und direkter Shop-Anbindung
Von Rita Deutschbein

Die Bedienung des Oyos ist einfach und auch für unerfahrene Nutzer schnell zu verstehen. Im Hauptmenü finden sich alle wichtigen Tabs, wie zuletzt gelesene E-Books ("Letzte Bücher"), der Thalia-Shop, Extras und Einstellungen. Durch das Antippen des jeweiligen Symboles gelangt der Nutzer in die entsprechende Kategorie. Unter der Sparte "Letzte Bücher" öffnet der Oyo automatisch das zuletzt gelesene Buch an der zuletzt aufgeschlagenen Seite. Unterstützt werden die E-Book-Formate Epub (mit/ohne DRM), PDF, TXT, HTML sowie JPEG, PNG, BMP (in Graustufen), MP3-Audiobooks und MP3-Musik.

Direkte Shop-Anbindung mit Downloadmöglichkeit

Zum Übertragen entsprechender Inhalte auf den Oyo hat der Nutzer zwei Möglichkeiten: oyo-ebook-reader-anschlussmöglichkeiten Die Anschlussmöglichkeiten des E-Readers
Bild: teltarif.de
den direkten Download über den Online-Shop von Thalia (oder anderen) oder die Übertragung via PC. In unserem Test ging der Download der Bücher sehr schnell von statten. Die Abrechnung erfolgt über das Nutzerkonto. Wird der Oyo an den Rechner angeschlossen, fungiert er als Wechseldatenträger und wird als solcher erkannt. Der Anschluss erfolg über das mitgelieferte micro-USB-Kabel. Wichtig: Vor dem Anschluss an den PC muss der Oyo eingeschaltet sein, ansonsten bekommt man eine Fehlermeldung.

Mit einem kurzen Klick auf ein auf dem Oyo aufblinkenden Symbol wird die Verbindung bestätigt. Nach dem Verbinden können entsprechende Inhalte auf den Oyo geladen werden. Insgesamt stehen dem Nutzer 2 GB interner Speicher zu Verfügung, der jedoch via micro-SD-Speicherkarte auf bis zu 32 GB erweitert werden kann. Das Anlegen von verschiedenen Unterordnern, etwa für die Kategorisierung der Bibliothek, war uns nicht möglich.

Musikstücke werden in einer Liste angezeigt. Der integrierte Audioplayer funktioniert genau so, wie Nutzer es von MP3-Playern gewohnt sind. Insgesamt stehen vier Lautstärkestände zur Auswahl. Feine Nuancen bei der Einstellung sind daher nicht möglich. Für die Wiedergabe eines Hörbuches reicht der Player aber aus. Für eine optimale Darstellung von ePUB-Dateien lassen sich Textgröße und Schriftart festlegen. Zur Auswahl stehen sechs Schriftgrößen sowie fünf Schriftarten von Bookman Oldstyle bis Stempel Garamond. Weitere Layout-Optionen, wie variablen Zeilenabstand oder einstellbare Zeilenbreite, bietet der Oyo-Reader nicht.

Die Ausstattung des Oyo:
  • Abmessungen: 154 x 124 x 11 mm
  • Gewicht: 240 Gramm
  • Bildschirm: 800 x 600 Pixel bei 15,24 cm
    Diagonale, 16 Graustufen
  • Darstellung: SiPix-Techn., monochrom
  • Speicherplatz: 2 GB, erweiterbar auf bis zu 32 GB
  • Akku: Li-Polymer-Akku, 1200 mAh
    (ca. 8 000 x blättern)
  • Karten-Slot: microSD
  • Schnittstellen: WLAN 802.11 b/g, microUSB 2.0
  • Audio-Anschluss: 3,5-mm-Klinke
  • Textformate: TXT, ePub, PDF, HTML
  • Audioformate: MP3
  • Bildformate: JPEG, PNG, BMP (in Graustufen)
  • Zubehör: USB-Kabel, USB-Netzadapter
  • Preis: 139 Euro

Der Oyo ermöglicht das Setzen von Lesezeichen direkt im Text oder die Suche nach Stichwörter durch Eingabe über die virtuelle Tastatur. Allerdings ist das Eintippen auf dem Touch-Screen durch die lange Reaktionszeit gewöhnungsbedürftig. Zu falschen oder doppelten Eingaben kam es in unserem Test aber dennoch nicht.

Die Ladezeit der Texte war ganz unterschiedlich. Wir hatten das Gefühl, dass PDF-Dateien prinzipiell etwas länger zum Öffnen brauchten als reine TXT-Dateien. Hat der Nutzer zudem noch den Energiesparmodus eingestellt, schien sich die Wartezeit noch etwas zu verlängern. Zudem blieb der Reader im Test bei geöffneter PDF auch schon mal Hängen. Diese Abstürze dauerten meist bis zu zwei Minuten. Erst nach einer gewissen Wartezeit reagierte der Reader wieder auf Eingaben.

Der Nutzer kann den Oyo sowohl im Hoch- als auch im Querformat nutzen. Über einen Lagesensor erkennt der Reader, die gewählte Haltung automatisch, entsprechende Zeilenumbrüche werden dementsprechend generiert. Im Energiesparmodus ist die automatische Erkennung jedoch ausgeschaltet. Alternativ kann die Ausrichtung auch unter "Einstellungen" manuell fixiert werden.

Fazit: Guter Reader zum günstigen Preis

Insgesamt ist der 139 Euro teure E-Book-Reader Oyo ein durchaus gelungenes Gesamtpaket. Durch seine kompakten Gesamtmaße passt er in beinahe jede Tasche und ist derzeit der kleinste Reader seiner Zoll-Klasse. Mit den Anschlussmöglichkeiten, dem Touchscreen und dem WLAN-Zugang mit Browser bietet der Oyo Funktionen, die in seiner Preiskategorie noch nicht allzu häufig zu finden sind. Allerdings hat der Oyo mit dem Display auch ein Manko - der Kontrast ist für einen aktuellen E-Reader nicht ausreichend. Auch die ab und zu auftretenden Hänger sind ärgerlich. Hier könnte jedoch ein Software-Update Abhilfe schaffen.

Mit 139 Euro ist zwar die 100-Euro-Grenze bei E-Book-Readern noch nicht geknackt, kommt ihr aber schon recht nah. Die Aktuellen Reader von Sony für 179 bzw. 229 Euro bieten zwar ein besseres Display, haben dafür jedoch kein WLAN mit an Bord. Nutzer die auf den Leistungsumfang des Oyos Wert legen, sind mit dem Thalia-Reader daher durchaus gut beraten.

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