"Vital Perlen"

Verbraucherschützer warnen vor untergeschobenen Pillen-Abos

Dubiose Anbieter vertreiben zweifelhafte Nahrungsergänzung am Telefon
Von Marc Kessler

Pillen Vorsicht vor dubiosen Pillen-Abos
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Die Ver­braucher­zentrale Rhein­land-Pfalz warnt vor dubiosen Anbietern, die Verbrauchern Abon­nements für angeblich gesund­heits­fördernde Pillen am Telefon unter­schieben. Das "Vital Perlen" genannte Mittel soll den Ange­rufenen dabei angeb­lich nur einmalig zum Auspro­bieren zuge­sendet werden - doch dabei bleibt es jedoch nicht.

Aus der Probezusendung wird ein regelmäßiges Pillen-Abo

"Das Nahrungs­ergänzungs­mittel soll geistige und körper­liche Frische fördern", beschreiben die Verbraucher­schützer die Verkaufs­methode der Pillen-Verkäufer. Pillen Vorsicht vor dubiosen Pillen-Abos
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Willige der Betrof­fene in die Zusendung der angeblichen Probepackung für 9,95 Euro ein, erhalte er die "Vital Perlen" alle acht Wochen erneut - dann jedoch zum "Vorzugs­preis" von 24,95 Euro zuzüglich 4,90 Euro Bear­beitungs­gebühren. Der Belie­ferungs­vertrag solle mindestens ein Jahr laufen.

Keinesfalls zahlen, sondern widersprechen

Die Verbraucher­zentrale Rheinland-Pfalz rät: Wer dem Pillen-Abon­nement nicht ausdrücklich zugestimmt hat, sollte diesem unverzüglich per Einschreiben mit Rückschein widersprechen und die unfreie Rücksendung der ungewollt zugesandten Pillen anbieten. "Obwohl seit einigen Jahren verboten, machen unseriöse Firmen noch immer mit unerlaubter Telefon­werbung Kasse", moniert die Verbraucher­schutz­organisation.

Zwar seien auch am Telefon geschlossene Verträge grundsätzlich wirksam. Allerdings gelte dies nur für den Fall, dass der Anbieter im Verkaufs­gespräch die wesentlichen Vertrags­bedingungen nennt. Dies sei im Falle der "Vital Perlen" indes offensichtlich nicht der Fall, stellt die Verbraucher­zentrale fest.

Verbraucherschützer: Nahrungsergänzung normalerweise nicht notwendig

Betroffene berichteten vielmehr, am Telefon sei der Eindruck erweckt worden, es gehe lediglich um eine einmalige Probe­lieferung ohne weitere Verpflichtungen. Von regelmäßigen Zusendungen sei keine Rede gewesen.

Die Verbraucher­schützer zweifeln übrigens generell an der Sinnhaftig­keit derartiger Präparate: "Bei einer ausgewogenen Ernährung brauchen gesunde Menschen keine zusätzliche Zufuhr von Nahrungs­ergänzungs­mitteln."

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