Aufkleber

Knowroaming: Aufklebe-SIM soll Kosten senken

Soll in mehr Ländern funktionieren als die UNO kennt
Von

Das Startpaket mit "Sticker" und "Applikator" soll 35 US-Dollar (ca. 26 Euro) kosten und arbeitet auf Prepaid-Basis, es muss also nur ausreichend Guthaben aufgeladen sein. Sonstige Verpflichtungen gibt es nicht. Sollte die Karte ausfallen oder verloren gehen, werden für eine Ersatzkarte 10 US-Dollar (plus Versand) berechnet.

Nach dem Zusammenkleben wird die Sandwich-SIM-Karte wieder ins Handy eingelegt und eine passende App (derzeit für iOS und Android verfügbar) heruntergeladen, um das Nutzerkonto einzurichten und den Sticker im Netz zu registrieren. Wie es mit anderen Nicht-Smartphones oder Smartphones außerhalb von Android und iOS gehen könnte, ist uns nicht bekannt.

Auf die Zusatzkarte kann pro besuchtem Land eine eigene "lokale" Rufnummer geschaltet werden. Vor der Abreise soll man seine ursprüngliche eigene Handynummer auf die "ausländische" Rufnummer der Huckepack umleiten, was in Kanada, wo die Karte herkommt, noch bezahlbar sein mag, aber bei vielen Tarifen entweder unmöglich (z.B. deutsche Prepaid-Angebote erlauben oft keinerlei eigenen Umleitungen und schon gar nicht ins Ausland) oder aufgrund der Umleitungspreise ins Ausland schlicht unbezahlbar wäre. Ob die Huckepack-SIM-Karte von Haus aus eine "eigene" Rufnummer hat und in welchem Land diese zu finden ist, erfuhren wir noch nicht. Eine "lokale Umleitungsnummer" kann für verschiedene Länder gekauft werden, in unseren Breiten beispielsweise für Österreich, Frankreich, Schweiz, Großbritannien, jedoch nicht für Deutschland, wie die Homepage angibt. Bei abgehenden Anrufen soll im jeweiligen Land dann (ähnlich wie bei TruPhone) die lokale "gekaufte" Nummer signalisiert werden, sofern vorhanden.

Telefonate können wahlweise über einen Call-Back-Mechanismus angefordert werden oder (etwas teurer) mittels CallThrough, hier telefoniert man einfach wie gewohnt: Nummer eintippen oder aus dem Telefonbuch abrufen und Abheben. Beim Call-Back wird ein Anruf über den Computer des Anbieters angefordert. Dieser ruft den Handynutzer im Ausland zurück und verbindet zeitgleich zur gewünschten Rufnummer. Unklar ist, ob nicht zustandende gekommene Call-Back-Gespräche tarifiert werden, da ja ein Bein ("Leg") der Verbindung (vom Computer zum Handykunden, der diese Karte nutzt) bereits Kosten verursacht hat.

Sollte etwas schief gehen, kann die Hotline über eine spezielle Knowroaming-App und daraus vermutlich über eine VoIP-Verbindung kostenlos erreicht werden, was in jedem Fall eine bezahlbare Datenverbindung, die VoIP-Telefonate nicht blockiert, voraussetzt.

Roaming in 220 "Ländern" ?

Das Unternehmen KnowRoaming konzentriert sich nach eigenen Aussagen darauf, den "Roaming-Schock" zu reduzieren oder möglichst ganz zu eliminieren, der entstehen kann, wenn man nach einer Auslandsreise seine Telefonrechnung zu Gesicht bekommt. Das Unternehmen ist stolz, laut Pressemitteilung 220 Länder unter Vertrag zu haben, wo Sprache, Daten und Kurzmitteilungen ("Texts") vertraglich geregelt sind. Das Dumme ist nur, dass laut Wikipedia nur 193 Länder weltweit bekannt sind, plus 13 "umstrittene" Gebiete, weswegen sich die genannte Zahl 220 eher auf die Anzahl der Roaming-Abkommen mit verschiedenen Netzen auf dieser Welt beziehen dürfte.

Auf der letzten Seite untersuchen wir die Frage, ob die Tarife interessant sind.

vorherige Seite:
nächste Seite:

Mehr zum Thema Roaming