Sparprogramm

Samsung: Ent­lassungs­welle trifft tausende Mitarbeiter

Offenbar sind die rosigen Zeiten für Samsung vorbei: Sinkende Markt­anteile und zurück­gehende Verkaufs­zahlen bei Smartphones treiben das Unter­nehmen offenbar zu einem rigiden Spar­programm. 10 000 Mit­arbeiter sollen Berichten zufolge im Haupt­quartier von Samsung ent­lassen werden.
Von Rita Deutschbein

Samsung muss sparen: Ent­lassungs­welle trifft tausende Mitarbeiter Entlassungen bei Samsung: Vorerst vor allem in Südkorea
Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein
Der Smartphone-Markt wächst und wächst. Doch während einige Hersteller davon profitieren, kann ein Anbieter offenbar nicht mithalten: Samsung bekommt die wachsende Konkurrenz besonders zu spüren und muss nun seine Konsequenzen ziehen. Einem Bericht der Korea Economic Daily zufolge plant der Konzern einen großflächigen Stellenabbau und weitere Einsparungen.

Samsung muss sparen: Ent­lassungs­welle trifft tausende Mitarbeiter Entlassungen bei Samsung: Vorerst vor allem in Südkorea
Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein
Laut Bloomberg arbeiteten Ende Juni 98 999 Mitarbeiter im Hauptquartier von Samsung in Suwon in Südkorea. Um Kosten zu sparen, sollen offenbar 10 Prozent der Belegschaft an diesem Standort entlassen werden, was einer Zahl von rund 10 000 Personen entspräche. Betroffen sind laut dem Bericht vor allem Angestellte der Bereiche Finanz- und Personalwesen sowie der Öffent­lichkeits­arbeit. Auch von weiteren Kosten­einsparungen in Höhe von 50 Prozent ist die Rede, wobei bislang unbekannt ist, wie diese aussehen werden.

Apple und chinesische Konkurrenz machen Druck

Mit den Einsparungen reagiert Samsung offenbar auf zwei Gegebenheiten: Zum einen hat die Regierung Südkoreas das Renten­eintritts­alter zum kommenden Jahr auf 60 Jahre angehoben, wodurch einige der älteren Mitarbeiter nicht wie erwartet in Rente gehen, sondern weiterhin im Betrieb tätig sind. Zum anderen will sich Samsung offenbar dem stärker werdenden Druck durch die Konkurrenz wappnen. Die Smartphone-Verkaufszahlen gingen in den vergangenen Monaten stetig zurück. Auch die Modelle Galaxy S6 und Galaxy S6 Edge aus dem Frühjahr erzielten nicht die Verkaufszahlen, die sich Samsung erhofft hat.

Im Vergleich dazu feierte Apple mit dem iPhone 6 und iPhone 6 Plus Erfolge - heute soll zudem das neueste Modell iPhone 6S der Öffentlichkeit präsentiert werden. Auch die chinesischen Unternehmen nehmen immer mehr Marktanteile ein. Huawei sichert sich weiterhin den dritten Platz in der Weltrangliste und Lenovo und Xiaomi liefern sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den vierten Platz. Smartphone-Verkäufe Marktanteile weltweit: Aktuelle Zählung von Gartner Smartphone-Verkäufe Marktanteile weltweit: Aktuelle Zählung von Gartner
Bild: Gartner
Dass Samsung bislang seine Position als Branchen-Primus halten kann, liegt auch daran, dass das Unternehmen eine scheinbar schier unbegrenzte Auswahl an Modellen im Angebot hat. Nicht nur die Palette an Einsteiger- und Mittelkasse-Geräten ist groß, auch bei den Flaggschiffen gibt es mittlerweile verschiedene Modelle zur Auswahl.

Trotz allem ist Apple Samsung dicht auf den Fersen. Verzeichneten die Südkoreaner im zweiten Quartal 2014 noch einen Marktanteil von 26,2 Prozent, ging dieser im zweiten Quartal des aktuellen Jahres auf 21,9 Prozent zurück (Quelle: Gartner). Apple kann sich indes freuen, denn der Anteil des Unternehmens aus Cupertino stieg im gleichen Abrechnungs­zeitraum von 12,2 Prozent auf 14,6 Prozent. Auch Huawei profitierte und konnte sich statt ehemals 6,1 Prozent nun immerhin 7,8 Prozent der weltweiten Marktanteile sichern.

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