Entlassungen bei Samsung: Vorerst vor allem in Südkorea
Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein
Der Smartphone-Markt wächst und wächst. Doch während einige Hersteller davon profitieren,
kann ein Anbieter offenbar nicht mithalten:
Samsung bekommt die wachsende Konkurrenz
besonders zu spüren und muss nun seine Konsequenzen ziehen. Einem
Bericht der Korea
Economic Daily zufolge plant der Konzern einen großflächigen Stellenabbau und weitere Einsparungen.
Entlassungen bei Samsung: Vorerst vor allem in Südkorea
Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein
Laut Bloomberg
arbeiteten Ende Juni 98 999 Mitarbeiter im Hauptquartier von Samsung in Suwon in Südkorea. Um
Kosten zu sparen, sollen offenbar 10 Prozent der Belegschaft an diesem Standort entlassen werden,
was einer Zahl von rund 10 000 Personen entspräche. Betroffen sind laut dem Bericht vor allem
Angestellte der Bereiche Finanz- und Personalwesen sowie der Öffentlichkeitsarbeit. Auch von weiteren
Kosteneinsparungen in Höhe von 50 Prozent ist die Rede, wobei bislang unbekannt ist, wie
diese aussehen werden.
Apple und chinesische Konkurrenz machen Druck
Mit den Einsparungen reagiert Samsung offenbar auf zwei Gegebenheiten: Zum einen hat die Regierung Südkoreas
das Renteneintrittsalter zum kommenden Jahr auf 60 Jahre angehoben, wodurch einige der älteren
Mitarbeiter nicht wie erwartet in Rente gehen, sondern weiterhin im Betrieb tätig sind. Zum anderen will sich
Samsung offenbar dem stärker werdenden Druck durch die Konkurrenz wappnen. Die Smartphone-Verkaufszahlen gingen
in den vergangenen Monaten stetig zurück. Auch die Modelle Galaxy S6 und Galaxy S6 Edge aus dem
Frühjahr erzielten nicht die Verkaufszahlen, die sich Samsung erhofft hat.
Im Vergleich dazu feierte Apple mit dem iPhone 6 und iPhone 6 Plus
Erfolge - heute soll zudem das neueste Modell iPhone 6S der Öffentlichkeit
präsentiert werden. Auch die chinesischen Unternehmen nehmen immer mehr Marktanteile ein.
Huawei sichert sich weiterhin den dritten Platz in der Weltrangliste und
Lenovo und Xiaomi liefern sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen
um den vierten Platz.
Smartphone-Verkäufe Marktanteile weltweit: Aktuelle Zählung von Gartner
Bild: Gartner
Dass Samsung bislang seine Position als Branchen-Primus halten kann, liegt auch daran, dass das Unternehmen eine scheinbar
schier unbegrenzte Auswahl an Modellen im Angebot hat. Nicht nur die Palette an Einsteiger- und
Mittelkasse-Geräten ist groß, auch bei den Flaggschiffen gibt es mittlerweile verschiedene Modelle zur Auswahl.
Trotz allem ist Apple Samsung dicht auf den Fersen. Verzeichneten die Südkoreaner im zweiten Quartal 2014
noch einen Marktanteil von 26,2 Prozent, ging dieser im zweiten Quartal des aktuellen Jahres auf
21,9 Prozent zurück (Quelle: Gartner).
Apple kann sich indes freuen, denn der Anteil des Unternehmens aus Cupertino stieg im gleichen Abrechnungszeitraum
von 12,2 Prozent auf 14,6 Prozent. Auch Huawei profitierte und konnte sich statt ehemals 6,1 Prozent
nun immerhin 7,8 Prozent der weltweiten Marktanteile sichern.