Erfahrungsbericht

Samsung Galaxy Note: Nach Jelly-Bean-Update fehlen Apps

Für manche Anwendungen jetzt Zwang zum Samsung-Account
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Jelly Bean auf dem Samsung Galaxy Note Jelly Bean auf dem Samsung Galaxy Note
Screenshot: teltarif.de
Wie berichtet läuft beim Samsung Galaxy Note momentan der Upgrade-Prozess auf Android 4.1 Jelly Bean. Bereits vor dem Up­grade weist Samsung darauf hin, dass es bei diversen Apps Änderungen gibt. In unserem Test stell­ten wir fest, dass einige An­wendungen nach der Aktualisierung komplett ver­schwunden sind.

Samsung Galaxy Note

Das Jelly-Bean-Update für das erste 5-Zoll-Smartphone von Samsung ist 533,39 MB groß und kommt jetzt auch per WLAN, statt bisher nur über die Kies-Software. Nach der Aktualisierung auf Ice Cream Sandwich ist dies neben einigen kleineren Update-Packs die zweite große Android-Aktualisierung auf unserem Testgerät. In einem recht umfangreichen Text, der vor der Installation erscheint, weist Samsung auf Änderungen im App-Angebot hin. Wie immer kann das Telefon während des Aktualisierungsvorgangs nicht zum Arbeiten benutzt werden. Nach dem Upgrade mussten wir alle Homescreens neu konfigurieren.

Lobenswert ist die - nach unserem Eindruck - deutlich flüssigere Bedienung unter "Jelly Bean" sowie die aufgeräumte und modernisierte Oberfläche, die ja bereits von anderen Jelly-Bean-Smartphones aus dem Hause Samsung bekannt ist.

Social Hub verschwindet komplett, "S Memo" wird zu "S Note"

Jelly Bean auf dem Samsung Galaxy Note Jelly Bean auf dem Samsung Galaxy Note
Screenshot: teltarif.de
Schon berichtet wurde, dass Jelly Bean mit MultiWindow ein verbessertes Multitasking mitbringt, auch in der Statusbar sind deutlich mehr Optionen direkt ansteuerbar als unter der Vorversion. Auf unserem Testgerät befand sich nach der Aktualisierung die Software-Version 4.1.2. Eine der herausstechenden Sonderfunktionen des Galaxy Note - die Stifteingabe - wird mit dem Update ebenfalls verbessert. Damit kommt die Handschrifteingabe auch zum Kalender "S Planner" und zum E-Mail-Programm. Neue Befehle erhalten haben die "S Pen"-Gesten.

Eine Anwendung, die mit der Aktualisierung auf Nimmerwiedersehen verschwindet, ist der "Social Hub". Mit diesem konnten bisher Mails, Statusupdates aus sozialen Netzwerken, Mails und Kalendereinträge innerhalb einer App abgerufen werden. Samsung gibt an, dass der "Social Hub" aus "Kompatibilitätsgründen" nicht mehr genutzt werden kann, über separate Apps lassen sich die bisherigen Funktionen natürlich jederzeit weiter verwenden.

Trennen müssen sich die Galaxy-Note-Anwender auch von der bisherigen Anwendung "S Memo" für Notizen, dafür bringt das neue System die vom Galaxy Note 2 schon bekannte App "S Note" als Nachfolger. Beim ersten Start von "S Note" werden die bisherigen Notizen aus "S Memo" importiert. In unserem Test funktionierte das problemlos und dauerte - bei knapp 25 vorhandenden Notizen - rund eine Minute.

AllShare: Nur noch mit Samsung-Account nutzbar

Alte Notizen aus S Memo wurden in S Note importiert Alte Notizen aus S Memo wurden in S Note importiert
Screenshot: teltarif.de
Office- und Multimedia-Nutzer müssen den Verlust dreier weiterer Apps beklagen: Der Office-Betrachter "Polaris Office" ist nach der Aktualisierung ebenso verschwunden wie der "Photo Editor" und der "Movie Editor". Alle drei Anwendungen können aber wieder im Appstore von Samsung heruntergeladen werden, wozu ein Samsung-Konto notwendig ist. Gerade für das Polaris Office gibt es aber mittlerweile genügend Alternativen - diese haben wir in unserem Ratgeber zu Office-Apps zusammengestellt.

Auch bei einer anderen bisher sehr sinnvollen App legt Samsung nun Wert auf einen Account: Die bisherige "AllShare"-App war eine einfache Möglichkeit, Bilder und Videos per WLAN auf einem WLAN-fähigen Samsung-Fernseher oder -Blu-ray-Player anzuzeigen. Dies wird nun komplizierter: Der neue "AllShare-Player" fordert zwingend das Einloggen in einen Samsung-Account - was das bringen soll, konnten wir nicht nachvollziehen.

In einem Punkt war Samsung aber wieder gar nicht knauserig: Die von uns bereits mehrfach kritisierte Praxis, das Smartphone des Anwenders mit nicht bestellten Zwangs-Werbe-Apps vollzumüllen, begegnete uns auch bei dieser Systemaktualisierung erneut. Nach dem Update fanden wir die Apps von HRS, die Hugendubel-App, n-tv News, den kaufDA Navigator sowie die Anwendungen von Lieferheld und myTaxi auf dem Galaxy Note. Alle diese Anwendungen lassen sich zwar über die Anwendungsverwaltung wieder deinstallieren - nervend ist das trotzdem.

Ob dies die endgültig letzte Android-Version ist, die dem Galaxy Note spendiert wird, oder ob der 5-Zöller beim nächsten Upgrade-Reigen nochmals dabei sein darf, steht noch nicht fest.

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