Samsung: Gewinnsprung wegen Chips und Smartphones
Samsung legt aktuelle Absatzzahlen vor
Bild: teltarif.de
Das robuste Chip-Geschäft und die wieder anziehende
Nachfrage nach Smartphones seiner Galaxy-Reihe haben beim
Elektronikriesen Samsung die Kassen klingen lassen. Die Verkäufe von
Smartphones einschließlich seiner Flaggschiff-Modelle seien im
dritten Quartal 2020 im Vergleich zu den drei Monaten davor um nahezu
50 Prozent gestiegen, teilte der südkoreanische Konzern heute
mit. Zum guten Ergebnis der Sparte hätten auch Kosteneinsparungen
beigetragen. Besser lief es für Samsung Electronics, dessen
langjähriger Vorsitzender Lee Kun Hee vor wenigen Tagen gestorben war
und am Mittwoch beigesetzt wurde, auch wieder im Geschäft mit der
Unterhaltungselektronik. Samsung ist sowohl Marktführer bei
Speicherchips, als auch bei Smartphones und Fernsehern.
Der Überschuss stieg den Angaben zufolge in den Monaten Juli bis
September im Jahresvergleich um 49 Prozent auf 9,36 Billionen Won (7 Milliarden Euro). Der Umsatz kletterte demnach um 8 Prozent auf knapp
67 Billionen Won.
Samsung legt aktuelle Absatzzahlen vor
Bild: teltarif.de
Zwar gab Samsung für das vierte Quartal eine Gewinnwarnung aus, doch
der Ausblick für die erste Jahreshälfte 2021 fiel insgesamt
vorsichtig optimistisch aus. Die Gewinne dürften sich im
Schlussquartal 2020 angesichts einer nachlassenden Nachfrage nach
Speicherchips von Server-Kunden und eines intensiveren Wettbewerbs
bei Mobiltelefonen und Unterhaltungselektronik vermindern, hieß es.
Das gute Ergebnis in der Sparte IT und mobile Kommunikation (Smartphones) im dritten Quartal dieses Jahres war auch eine Folge des verschobenen Starts des neuen iPhones von Apple mit 5G-Technologie auf den Oktober. Samsung verkaufte nach eigenen Angaben 88 Millionen Handys und Smartphones. Der Anteil der Computer-Telefone lag dabei bei über 90 Prozent.
Mit Blick auf das nächste Jahr erwartet Samsung ungeachtet geopolitischer Probleme und der Möglichkeit weiterer Folgen der Covid-19-Pandemie ein solides Wachstum der "Mobile-Nachfrage", was den Chip-Bedarf weiter anfeuern dürfte. Dazu trage auch bei, dass dann im neuen Mobilfunknetz 5G ebenfalls Mobilgeräte der niedrigen und mittleren Preisklasse benutzt werden könnten.
Trend zum Home-Office hat Samsung geholfen
"Bei Servern ist es sehr wahrscheinlich, dass der Bedarf in der ersten Hälfte (2021) sich wieder wendet, wenn die Lagerbestände sich normalisieren und die Investitionen der Kunden sich erholen", hieß es in einer Mitteilung von Samsung. Die Südkoreaner profitierten in diesem Jahr vor allem vom zunehmenden Internetverkehr im Zuge der Pandemie. Das trieb seit Beginn der Krise die Nachfrage nach Speicherchips für Server und PCs an, da mehr Menschen von zu Hause arbeiten.
Zwar gingen die Preise wegen eines Überangebots zuletzt wieder zurück. Doch Eilaufträge des chinesischen Telekommunikationsausrüsters Huawei bescherten Samsung im dritten Quartal einen Zuwachs. Huawei steht im aktuellen Handelskrieg zwischen den USA und China im Fokus einer Blockade-Politik der US-Regierung. Mit Speicherchips verdient Samsung mit Abstand das meiste Geld.