Smart Speaker

Echo Dot 4: Probleme bei der Spracherkennung?

Mitt­ler­weile ist Amazon Echo Dot in der vierten Gene­ration ange­kommen. Am Smart Speaker hat sich in Sachen Design viel getan, bei der Sprach­erken­nung gab es womög­lich sogar Rück­schritte, worauf unser Test hindeutet.
Von Björn König

Der Amazon Echo gilt als Refe­renz unter den Smart Spea­kern. Mitt­ler­weile verkauft Amazon den intel­ligenten Laut­spre­cher bereits in vierter Auflage und hat sowohl das Design wie auch die Sound­qua­lität deut­lich opti­miert. Vom blechernen Klang aus den ersten Echo Dot-Serien ist in der Tat nichts mehr zu hören, dennoch kriti­sieren viele User beim aktu­ellen Dot vor allem das sphä­ren­för­mige Design als unprak­tisch und es gibt einen mögli­cher­weise deut­lich schwer­wie­gen­deren Kritik­punkt: So klagten Nutzer in den Produkt­rezen­sionen bereits über eine schlech­tere Sprach­erken­nung. Sollte Alexa tatsäch­lich schwer­hörig werden? Wir haben uns den Echo Dot 4 dies­bezüg­lich nochmal näher ange­schaut und mit seinem Vorgänger vergli­chen.

Laut­spre­cher und Mikro­fone

Echo Dot mit Uhr Echo Dot mit Uhr
Bild: Amazon
Bis zur dritten Auflage hatte der Echo die Form eines Hockey-Pucks. Das hatte Vor- und Nach­teile. Größter Vorteil war, dass die Laut­spre­cher aufgrund ihrer Bauweise und Inte­gra­tion in das Gehäuse gewis­ser­maßen einen 360-Grad-Sound abstrahlten. In Konse­quenz führte die flache Form jedoch ebenso zu einem deut­lich gerin­geren Volumen, weshalb Sprache und Musik vergleichs­weise "dumpf" klingen.

Mit einer neuen Kugel­form löste Amazon dieses Problem, was zu einem deut­lich klareren Sound führte. Der "kleine" Echo erreicht nun einen fast schon raum­fül­lenden Klang, was ange­sichts der verbauten Laut­spre­cher durchaus bemer­kens­wert wirkt. Beim Test des neuen Echo Dot fiel uns aller­dings sofort ein nega­tives Phänomen auf: Der Smart Speaker reagiert vergleichs­weise unzu­ver­lässig auf Sprach­befehle. Dies machte sich insbe­son­dere bemerkbar, wenn man ihn von der Seite aus "anspricht".

Auch unter einer zuneh­menden Geräusch­kulisse, beispiels­weise durch den Fern­seher oder Musik in Zimmer­laut­stärke, versteht Alexa Befehle bei normaler Sprach­laut­stärke öfter nicht oder führt falsch verstan­dene Kommandos aus. Beispiels­weise wurde häufig "Wetter" als "Weiter" inter­pre­tiert.

Keine Probleme bei anderen Modellen

Die genannten Probleme treten hingegen beim Echo Dot der dritten Gene­ration als auch beim Vorgänger so gut wie gar nicht auf. Durch die Anord­nung der Laut­spre­cher im Gehäuse nimmt Alexa alle Sprach­befehle aus verschie­denen Rich­tungen vergleichs­weise gut auf, selbst wenn im Raum weitere Stör­quellen vorhanden sind.

Weniger anfällig zeigt sich auch der große Bruder Echo in vierter Auflage. Hier dürfte vor allem ein opti­miertes Laut­spre­cher- und Mikro­fon­profil aufgrund der Größe bemerkbar machen. Dies wirkt sich natür­lich umso stärker aus, wenn der Laut­spre­cher Verwen­dung in größeren Räumen finden soll. Außerdem spielt natür­lich auch eine Rolle, wie weit sich der Spre­cher bei einem Befehl vom Smart Speaker entfernt.

In unserem Test zeigten sich bereits bei wenigen Metern Probleme, sofern der Dot nicht optimal in Rich­tung des Spre­chers ausge­richtet wurde. Befand sich der Speaker dann beispiels­weise unmit­telbar unter oder neben einem Fern­seher mit normaler Zimmer­laut­stärke, schei­terte der Test umso häufiger.

Einsatz­sze­nario bedenken

Aufgrund der Erfah­rungen in unserem Test raten wir poten­ziellen Käufern eines Smart Speaker von Amazon, sich vorab Gedanken über das Einsatz­sze­nario zu machen. Vor allem in größeren Räumen mit höheren Geräusch­pegeln ist der Echo Dot 4 unserer Ansicht nach eher unge­eignet. Im Wohn­zimmer, wo der Laut­spre­cher womög­lich auch mit einer Sound­anlage oder dem Fern­seher "konkur­rieren" muss, sollte man doch eher zum aktu­ellen Echo statt zum Dot greifen.

Der Dot eignet sich nach unserer Einschät­zung eher für klei­nere Räume, als Radio­wecker für den Nacht­tisch oder als musi­kali­sche Beglei­tung im Bade­zimmer (sofern er dort nicht über­mäßig nass wird). Aber auch dann sollte man ihn erfah­rungs­gemäß zum Spre­cher ausrichten, sonst schei­tern selbst bei ruhiger Geräusch­kulisse gele­gent­lich Anfragen oder man muss die Stimme erheben. Das ist natür­lich nicht Sinn der Sache, weshalb wir uns für die nächste Gene­ration des Echo Dot defi­nitiv eine bessere und vor allem empfind­lichere Mikro­fon­archi­tektur wünschen würden. Das sollte auch möglich sein, immerhin hat Amazon bis jetzt erfolg­reich an den Laut­spre­chern geschraubt.

In einem weiteren Artikel gab es bereits ein Hands-On zum Echo Dot 4.

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