Smart-Lautsprecher

Amazon Echo (4. Generation) im Test: Eine runde Sache?

Amazon star­tete jüngst die vierte Gene­ration seiner Smart-Speaker-Reihe Echo. Wir haben den Echo (4. Gene­ration) einige Tage lang im Alltag ausge­testet und schil­dern unsere Impres­sionen.
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Vor rund einem Monat stellte Amazon die vierte Gene­ration seines Smart-Laut­spre­chers Echo vor und seit kurzem ist diese im Handel erhält­lich. Dieses Modell stellt die größte Evolu­tion in der Produkt­linie dar, so wurde das Design grund­legend über­arbeitet, es gibt ein verbes­sertes Audio­system und span­nende Komfort­funk­tionen. Etwa der inte­grierte ZigBee-Smart-Home-Hub, die berüh­rungs­emp­find­liche Ober­fläche und der einge­baute Tempe­ratur­sensor. Wir haben den Echo (4. Gene­ration) ausführ­lich getestet und verraten Ihnen, in welchen Berei­chen der Smart-Speaker glänzt und in welchen es Opti­mie­rungs­bedarf gibt.

Amazon gibt sich die Kugel

Erfrischend neues Design: Echo (4. Generation) Erfrischend neues Design: Echo (4. Generation)
Bild: Andre Reinhardt
Bis zur dritten Itera­tion der Serie setzte der Online­händler auf ein zylin­der­för­miges Design. Nun warf Amazon dieses Konzept über Bord und kreierte Echo (4. Gene­ration) und den kleinen Bruder Echo Dot (4. Gene­ration) kugel­förmig. Durch das auf diese Weise gewon­nene Volumen konnte ein zusätz­licher Hoch­töner im großen Modell verbaut werden, es sind also nun zwei 20-mm-Hoch­töner und ein 76,2-mm-Subwoofer enthalten. Die zuvor dem Echo Plus / Echo Plus (2. Gene­ration) vorbe­hal­tene ZigBee-Schnitt­stelle zur Steue­rung strom­spa­render Smart-Home-Gerät­schaften und der Tempe­ratur­sensor fanden eben­falls ihren Weg in den Echo (4. Gene­ration).

Ange­rei­chert mit einem sensi­tiven Gehäuse als Neuheit wirkt der neue schlaue Laut­spre­cher wie ein großer Fort­schritt. Über­zeugt er aber auch im Alltag?

Was uns am Echo (4. Gene­ration) gefallen hat

Die Bedienelemente des neuen Echos Die Bedienelemente des neuen Echos
Bild: Andre Reinhardt
Eins vorweg: die Neukon­struk­tion des Gehäuses hat sich defi­nitiv hinsicht­lich der Klang­qua­lität gelohnt. Wir ließen dieselben Songs abwech­selnd auf einem Echo (2. Gene­ration) und dem Echo (4. Gene­ration) abspielen. Musik und auch Alexa selbst hören sich satter und klarer über das neue Produkt an, es kommen Nuancen an Tönen zum Vorschein, welche bei den vorhe­rigen Vertre­tern des Stan­dard-Echos schlicht unter­gingen. Die maxi­male Laut­stärke ist eben­falls höher, wobei selbst bei hohen Einstel­lungen (ab Stufe 8) keine Verzer­rungen und kaum Rauschen zu verzeichnen sind. Praktisches Gewinde für Lautsprecherständer Praktisches Gewinde für Lautsprecherständer
Bild: Andre Reinhardt
Die Verar­bei­tungs­qua­lität ist über jeden Zweifel erhaben, das Kugel­kon­strukt ist massiv und sauber gefer­tigt. Durch das hohe Gewicht von 970 g und der rutsch­festen Gummie­rung der Unter­seite hat das Gerät einen festen Stand. Auch haptisch gefällt die vierte Ausgabe von Amazons Enter­tain­ment­basis. Der faser­artige Kunst­stoff ist straff, aber nicht zu rau. Das kommt der neuen Berüh­rungs­funk­tion zugute. Aktuell findet diese nur beim Wecker Verwen­dung. Lassen Sie sich vom Echo (4. Gene­ration) wecken, können Sie Ihre Hand auf das Gehäuse legen, um den Schlum­mer­modus zu akti­vieren. Dies funk­tio­nierte im Test tadellos.

Ferner begeis­terte uns die Empfind­lich­keit der Mikro­fone. Selbst über die Distanz eines langen Flures aus einem anderen Zimmer heraus konnte uns Alexa problemlos verstehen. Mangels kompa­tibler Smart-Home-Geräte fand kein Test der ZigBee-Konnek­tivität statt. Über das WLAN-Netz ange­schlos­sene Lampen und Sensoren ließen sich aller­dings akkurat bedienen.

Was uns nicht am Echo (4. Gene­ration) gefallen hat

Wuchtiges Netzteil des Echo (4. Generation) Wuchtiges Netzteil des Echo (4. Generation)
Bild: Andre Reinhardt
Im Großen und Ganzen ist die Audio­aus­gabe gelungen, ledig­lich der Subwoofer könnte einen Hauch kräf­tiger agieren. Obwohl der Echo (2. Gene­ration) nur über einen 63,5-mm-Tief­töner verfügt, liefert dieser etwas druck­vol­lere Bässe. Es könnte sein, dass dies auf das abwei­chende Gehäuse zurück­zuführen ist. Aller­dings sind die Unter­schiede nicht allzu dras­tisch. Der Licht­ring wanderte in der neusten Ausgabe des Amazon-Spea­kers von der Ober­kante an den Sockel des Smart-Laut­spre­chers. Schon beim Unboxing waren wir uns unsi­cher, ob das eine gute Entschei­dung ist.

Im Alltag ist die Licht­leiste tatsäch­lich etwas schwie­riger abzu­lesen, als es bei den vorhe­rigen Gene­rationen der Fall war. Dabei kommt es aber auch darauf an, in welcher Höhe Sie den Echo (4. Gene­ration) posi­tio­nieren. Der Tempe­ratur­sensor zeigte sich, zumin­dest bei unserem Test­gerät, stör­risch. Erst bei der dritten Neuein­rich­tung des neuen Echos wurde dieser kali­briert. Zuvor über­mit­telte der Sensor auch nach mehreren Stunden keine Werte. Leider konnten wir uns die Raum­tem­peratur noch nicht durch­sagen lassen. Der Echo (4. Gene­ration) antwor­tete stets „Diese Funk­tion wird noch nicht unter­stützt.“

Was uns ansonsten miss­fallen hat, ist das mitge­lie­ferte Netz­teil, die klobige und unin­spi­rierte Bauart wirkt etwas altba­cken und passt kaum zum modernen Design des Laut­spre­chers. Das wäre jedoch weniger tragisch, wenn es dadurch nicht auch einen prak­tischen Mangel gebe. Bei Mehr­fach­steck­dosen wird ein benach­barter Port aufgrund der breiten Aufma­chung des Netz­teils unbrauchbar.

Fazit zum Echo (4. Gene­ration)

Die Rückseite des Echos (4. Generation) Die Rückseite des Echos (4. Generation)
Bild: Andre Reinhardt
Nach fast sechs Jahren Zylinder-Design ist es erfri­schend, einen Amazon-Laut­spre­cher mit neuer Gestal­tung in den Wohn­räumen zu haben. Das Laut­spre­cher­system an sich beschallt auch größere Räume problemlos und liefert einen hoch­wer­tigen Klang. An der Verar­bei­tung und der Sprach­erken­nung gibt es eben­falls nichts auszu­setzen. Manche Musik­lieb­haber könnten ein wenig mehr Bass vermissen, der Licht­ring hat unseres Erach­tens nach keine ideale Posi­tion und das Netz­teil ist etwas zu sperrig geraten. Wen diese Eigen­heiten nicht stören, der erhält mit dem Echo (4. Gene­ration) ein Rundum-Sorglos-Paket für die Unter­hal­tung und das Smart-Home.

Aktuell kostet der Smart-Laut­spre­cher 97,47 Euro bei Amazon, inklu­sive Philips-Hue-LED-Lampe ohne zusätz­liche Kosten.

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