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Größer, flacher, schneller: Das TG01 von Toshiba im Test

Dem Gigahertz-Handy mit dem großen Touchscreen auf den Zahn gefühlt
Von Steffen Herget / Marie-Anne Winter

Ärgerlich für die Texteingabe war, dass sich die eingeblendete Tastatur im Querformat nicht an die Bildschirmbreite anpasste. Dadurch blieb das Eingeben von Texten ein Geduldsspiel, und das obwohl auf dem Display ja nun wirklich genug Platz für eine Tastatur mit ausreichend großen Tasten wäre. Wobei es bekanntlich nicht nur auf die Tastengröße ankommt, sondern auch auf die Software dahinter - hier ist eindeutig Verbesserungspotenzial vorhanden. Etwas problematisch ist das Display auch, wenn die Umgebung sehr hell ist. Dann Smartphone Toshiba TG01 Die Tastatur ist klein ausgefallen
Foto: teltarif.de
spiegelt es recht stark und ist schwer abzulesen. Im Allgemeinen machte das Display aber einen guten Eindruck und zeigt sich bei der Wiedergabe von Fotos und Videos von seiner besten Seite.

Highspeed-Prozessor ausgebremst?

Toshiba TG01

Durchaus enttäuscht hat uns, dass von der Geschwindigkeit des Gigahertz-Prozessors von Qualcomm im Normalbetrieb nicht allzu viel zu bemerken war. Der Start von Anwendungen ist teilweise recht zäh und auch die automatische Anpassung der Bildschirmausrichtung erfolgt zum Teil aufreizend langsam. In direkten Vergleich mit dem Apple iPhone kann das Gerät hier nicht punkten. Das ist verwunderlich, werden doch mit einem 1-Gigahertz-Prozessor sogar Netbooks oder ältere PCs flüssig angetrieben. Ein Grund dürfte im etwas knapp bemessenen Arbeitsspeicher des Gerätes liegen, er beträgt nur 256 Megabyte. Hier ist wirklich die Frage, was sich Toshiba dabei gedacht hat, denn die Erwartungshaltung, "das schnellste Smartphone aller Zeiten" in der Hand zu halten, wird auf diese Weise zwangsläufig enttäuscht: Schnell ist etwas anderes.

Aber dennoch macht das Surfen im Internet mit dem TG01 Spaß, das Scrollen auf den Webseiten ist flüssig und die Darstellung gestochen scharf. In der Standardeinstellung ist die Schrift teilweise sehr klein geraten, mit der Zoom-Funktion ist das aber leicht zu korrigieren. Sie wird gesteuert durch ein Fingerwischen über den unteren Rand des Displays, Multi-Touch-Funktionen wie beim iPhone gibt es nicht. Auf einigen Internetseiten funktionierte allerdings die Anpassung der Seiten an das Bildschirmformat nicht, so dass das schöne große Display gar nicht ausgenutzt wurde.

Die Kamera macht akzeptable Bilder

Die Kamera des Toshiba TG01 hat eine Auflösung von 3 Megapixel und macht akzeptable Bilder, zumindest wenn die Lichtverhältnisse gut sind. Auf einen Blitz oder eine Fotoleuchte hat Toshiba verzichtet. Als Auslöser fungiert entweder eine Schaltfläche auf dem Touchscreen oder ein entsprechender Knopf an der rechten Seite des Handys. Das Bild im Display folgt den Bewegungen der Kamera recht flüssig, und auch die Auslöse- und Speichergeschwindigkeit ist recht flott. Allerdings handelt es sich bei diesem Gerät definitiv nicht um ein Foto-Handy, sondern um ein Business- und Internetdevice, mit dem man eben auch mal ein Foto machen kann. Vor allem macht es Spaß, sich die geschossenen Bilder auf dem großen Display anzuschauen, das die Farben sehr natürlich darstellt. Hier zeigt sich einmal mehr, dass eine vernünftige Kamera auch mit weniger Megapixel funktioniert - denn eine möglichst hohe Pixelzahl allein macht noch kein gutes Bild aus.

Das TG01 kommt mit einigen interessanten Programmen an Bord, etwa ist die Navigationssoftware CoPilot bereits installiert - allerdings nur eine 14-Tage-Testversion. Möchte man das Programm darüber hinaus nutzen, muss die Lizenz gekauft werden. Zusätzlich ist auch eine Halterung für die Windschutzscheibe als Zubehör erhältlich. Das große Display spricht generell dafür, dass das TG01 gut zur Navigation geeignet ist - nachprüfen konnten wir dies leider nicht, die CoPilot-Lizenz des Testgerätes war bereits abgelaufen.

Eine weitere interessante Software ist der CorePlayer, ein Multimedia-Wiedergabe-Programm, das nahezu alle aktuellen Formate für Audio und Video beherrscht. Da sich das TG01 durch das große Display zur Film-Betrachtung geradezu aufdrängt, dürfte der CorePlayer entsprechend viele Freunde finden. Hier kann auch der Prozessor endlich einmal seine Stärken ausspielen, etwa beim Abspielen von DivX-Videos.

Auf der letzten Seite erfahren Sie, wie es um die Akkulaufzeit bestellt ist, ob man mit dem Toshiba TG01 auch telefonieren kann und wie unser Fazit ausfällt.

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