Smartphone

Bestandsaufnahme: Die offenen "Baustellen" auf dem Smartphone

Mehr Technik, mehr Ausdauer, besseren Empfang und einfache Bedienung
Von / Björn Brodersen

Heutige Topgeräte unterstützen Datenraten von bis zu 14,4 MBit/s im Download und bis zu 5,76 MBit/s im Upstream - das entspricht theoretisch DSL-Niveau. Als Nachfolger von UMTS gilt LTE (Long Term Evolution), das Downloadraten bis zu 100 MBit/s ermöglichen soll. Zunächst ist LTE für Surfsticks und Tablet-PCs vorgesehen, erste LTE-Smartphones sind frühestens 2012 zu erwarten. Ziel ist: Die Nutzer sollen permanent online sein und sich nicht mehr mit stockenden Datenraten abfinden müssen. Möglich sollen dann auch ruckelfreie Video-Chats sowie TV-Übertragungen in High Definition (HD) sein. Dabei soll LTE die Akkus der Geräte weniger belasten als UMTS, dafür sorgen verbesserte Übertragungsmechanismen. Und was kommt nach LTE? In der Entwicklung befindet sich bereits der nächste Standard, der bisher unter der Bezeichung LTE Advanced die Runde macht und einen weiteren Geschwindigkeitsschub bringen könnte.

Tastaturen und Prozessoren: Sensoren und Dual-Core

Die Baustellen auf dem Smartphone Nokia Morph
Bild: Nokia
Die echte Tastatur wird so schnell nicht aussterben. Noch immer lassen sich mit mechanischen Tasten lange Nachrichten deutlich komfortabler tippen. Dennoch schwenken die Hersteller immer mehr auf Gestensteuerung um. Hinter diesem Trend steckt die Entwicklung sensibler Touchscreens, die die Welt der Smartphones in den vergangenen Jahren umgekrempelt hat.

Bestes Beispiel: das iPhone. Es verfügt lediglich über Tasten zur Lautstärkenregelung, zum Ein- und Ausschalten sowie zum Herunterfahren aller Programme. Die kommende iPhone-Generation könnte noch weiter gehen. Glaubt man ersten Gerüchten, verfügt das iPhone 5 über keinerlei Hardwaretasten. Auch von HTC gesichtete Prototypen scheinen ohne Tasten auszukommen. Schon jetzt setzen Hersteller wie HTC vermehrt auf Sensortasten und sparen sich damit die mechanischen Komponenten. In Tests fällt aber immer wieder auf, dass Sensortasten deutlich anfälliger für Fehleingaben sind als echte Tasten.

Prozessoren: Immer schneller

In aller Munde sind zurzeit Snapdragon-Prozessoren für Smartphones. Die aktuelle Generation leistet 1 GHz und kann damit auch leistungshungrige Programme und Spiele verwalten. Die Leistungssteigerung ist dabei kaum aufzuhalten: Vor zwei Jahren waren noch 500 MHz Stand der Technik, ein Jahr zuvor kamen viele Geräte mit weniger als 300 MHz aus.

In Kürze sehen wir bereits die ersten Smartphones mit Dual-Core-Prozessoren. Wichtig für ihren Erfolg wird vor allem der Energieverbrauch sein: Schaffen es die Hersteller, ihn zu bremsen, falls gerade weniger Leistung benötigt wird? Oder werden Dual-Core-Prozessoren nur dann zum Erfolg, wenn auch die Akku-Technik sichtbare Fortschritte macht? Klar ist: Die Smartphone-Hersteller werden nicht lange mit dem Einbau warten. Schließlich wollen sie ihren Geräten unter anderem die Videoaufnahme in Full-HD (1080p) und auch 3D-Anwendungen ermöglichen - und da stoßen aktuelle Prozessoren schnell an ihre Grenzen.

Auch die einfache Bedienung der Smartphones ist wichtig

In nächster Zeit werden sich die Smartphone-Bauer vor allem auf schnellere Prozessoren, schärfere Displays und 3D konzentrieren. Aber auch die weitere Vereinfachung der Bedienung - hier haben zuerst Apple mit seinem heute iOS genannten Betriebssystem sowie Microsoft mit dem neuen Betriebssystem Windows Phone 7 neue Maßstäbe gesetzt und einheitliche Ladegeräte stehen im Vordergrund. Fortschritte sind auch in der Nanotechnologie zu erwarten: Schon vor drei Jahren stellte Nokia mit dem Projekt Morph ein Mobilgerät der Zukunft vor: Geräte könnten dehnbar, flexibel und transparent sein. Zudem wären die Oberflächen nicht mehr anfällig für Fingerabdrücke.

Neueste Entwicklungen im Smartphone-Bereich werden in den kommenden Tagen auf dem Mobile World Congress vorgestellt. teltarif.de berichtet direkt aus Barcelona von der wichtigen Mobilfunkmesse.

Weitere Artikel aus dem Themenmonat "Mobile Kommunikation"