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"Realität bereichern": Snapchat bald auch auf dem TV?

Snap­chat wurde vor allem mit von alleine verschwin­denden Fotos bekannt. Jetzt setzt die Firma darauf, die reale Welt mit digi­talen Inhalten zu berei­chern - und nimmt es dabei mit Schwer­gewichten wie Apple und Face­book auf.
Von dpa /

Die Macher von Snap­chat wollen im Wett­streit um die Computer-Platt­formen der Zukunft ihre Tech­nologie weit über die Grenzen der eigenen Foto-App hinaus etablieren. So könne er sich vorstellen, dass Partner die Soft­ware für Fern­seh­geräte nutzten, auf denen man zum Beispiel virtuell Beklei­dung anpro­bieren könnte, sagte Snap­chat-Mitgründer Evan Spiegel der Deut­schen Presse-Agentur.

Snap­chat: Erwei­terte Realität

Logo der Social-Media-App Snapchat Logo der Social-Media-App Snapchat
Logo: Snapchat, Foto/Montage: teltarif.de
Snap­chat wurde vor allem mit von alleine verschwin­denden Fotos bekannt, setzt aber seit Jahren stark auf die Erwei­terte Realität (AR, Augmented Reality), bei der digi­tale Objekte auf dem Display in reale Umge­bungen einge­blendet werden können. Neben Spaß-Anwen­dungen nutzen Firmen diese Tech­nologie mit dem Namen Camera Kit unter anderen, um Mode oder Kosmetik auf dem Smart­phone auspro­bieren zu lassen. Aber auch bei Video­kon­ferenzen werde Camera Kit inzwi­schen einge­setzt.

Die Snap­chat-Betrei­ber­firma Snap brachte im vergan­genen Jahr auch eine AR-Brille heraus, bei der digi­tale Inhalte direkt ins Blick­feld des Nutzers einge­blendet werden. Unter anderem werden auch von Apple und Face­book solche Geräte erwartet.

Snap legte seine AR-Brille bisher in die Hände von Entwick­lern und Inhalte-Produ­zenten - und Spiegel vertei­digt den Ansatz, ein Gerät heraus­zubringen, das noch nicht für den Massen­markt bereit ist. "Wir kommen dadurch viel schneller zu Inno­vationen, weil wir ständig lernen."

Snap­chat: "Realität berei­chern"

Es gebe derzeit zwar viele tech­nolo­gische Einschrän­kungen für AR-Brillen, etwa Batte­rie­lauf­zeit und Größe des nötigen Projek­tors. Eine der Erkennt­nisse mit Snaps Spect­acles-Brillen sei aber, dass ein beein­dru­ckendes AR-Erlebnis auch größere Gerä­teformen recht­fer­tigen könne: "Wir haben gelernt, dass wir nicht versu­chen müssen, mit Sonnen­brillen zu konkur­rieren."

Spiegel sieht einen grund­legenden Unter­schied zwischen seiner Vision einer Erwei­terten Realität und den Plänen von Face­book-Gründer Mark Zucker­berg für eine virtu­elle Welt unter dem Begriff Meta­verse. "Beim Meta­verse geht es darum, die Realität zu ersetzen. Und wir denken darüber nach, wie wir die Realität berei­chern können", sagte er.

"Unsere funda­men­tale These ist, dass die Menschen die echte Welt lieben." Und ihnen zu helfen, die reale Welt mit Hilfe von Compu­tern zu erkunden, sei aus Sicht von Snap span­nender.

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