Hands-On

Sony Xperia XZ im Kurz-Test: Japaner kannibalisieren sich selbst

Das Sony Xperia XZ weiß im ersten Kurz-Test zu überzeugen, aber gleichzeitig kannibalisiert sich der Hersteller mit dem Modell auch selbst.
Von der IFA in Berlin berichtet Marleen Frontzeck-Hornke

Sony macht den Auflösungs-Wahnsinn bei seinen Smartphones zumindest "noch" nicht bei allen Modellen mit. So bietet das Xperia XZ weiterhin ein Full-HD-Display, das 5,2 Zoll (13,2 Zentimeter) in der Diagonale misst. Ein QHD-Display (1 440 mal 2560 Pixel) ist es wieder erwarten nicht geworden, obwohl doch gerade so ein Display in den Zeiten von VR-Brillen durchaus Sinn manchen kann. Aber das Display ist nicht schlecht: Die Farbwiedergabe ist kontrastreich und farbtreu; es lässt sich sehr gut ablesen. Aber dennoch kann das TFT-Display nicht mit einem SuperAMOLED-Display der Samsung-Smartphones mithalten - es nähert sich aber in langsamen Schritten an.

23-MP-Kamera und USB-Type-C-Port

Sony Xperia XZ

Auf der Rückseite befindet sich die 23-Megapixel-Kamera mit einem prädiktiven Hybrid-Autofokus samt Laser-Unterstützung sowie einer 24-Millimeter-Weitwinkellinse. Der Dreifach-Bildsensor von Sony soll dafür sorgen, dass die Fotos noch schärfer werden. Selbst bei wenig Licht soll der Laser-Sensor das jeweilige Objekt schnell fokussieren können. Ein automatischer Weißabgleich mittels RGBC-IR-Sensor soll für eine natürliche und kräftige Farbdarstellung sorgen. Bei ersten Test des Sony Xperia XZ mit der Hauptkamera wurden die Fotos schnell über die zusätzliche Kamera-Taste geschossen. Auch wieder mit dabei und nicht neu ist die Möglichkeit, Videos in 4K-Auflösung aufzunehmen. Hauptkamera des Sony Xperia XZ Die Hauptkamera des Sony Xperia XZ.
teltarif.de / Daniel Molenda
Weiter geht es mit der Selfie-Kamera auf der Vorderseite, die 13 Megapixel bietet und insbesondere bei Low Light (schummrigen Licht) gute Aufnahmen machen soll - auch dies müssen wir in unserem Test-Labor überprüfen. Die 23-Megapixel-Kamera beim Sony Xperia XZ ähnelt zumindest hinsichtlich der Eckdaten denen der Kamera des Xperia X - diese haben wir im Test bereits untersucht. Eine Verbesserung ist das USB-Type-C-Port, den Sony beim Xperia XZ nun eingebaut hat. Der Akku bietet eine Kapazität von 2900 mAh. Über den Smart Cleaner wird der Akku noch geschont, da dieser automatisch nicht genutzte Apps im Hintergrund schließt. Dank der Qnovo-Adaptive-Charging-Technologie soll das Xperia XZ in der Lage sein, aus dem Ladeverhalten des Nutzers zu lernen, um so die Lebensdauer des Akkus zu verlängern - wie das in der Praxis funktioniert, werden wir dann im ausführlichen Test ausprobieren. Zu den weiteren Features gehören NFC-Support, Bluetooth 4.2 sowie eingeschränkte Outdoor-Fähigkeiten. So ist das Sony Xperia XZ nach der Schutzklasse IP65/68 von Wasser und Staub geschützt. Eintauchen in reines Wasser soll problemlos möglich sein. Der USB-Anschluss ist allerdings ohne eine zusätzliche Abdeckung ausgestattet. Sofern das Modell durch beispielsweise Regen nass wird, muss der Nutzer darauf achten, dass der Port trocken ist, wenn man den Akku laden möchte - ansonsten erlischt der Garantieanspruch im Schadensfall. Mehr verraten wir an dieser Stelle noch nicht zu den Outdoor-Fähigkeiten - dies wird unser Wasser-Test zeigen. SIM- und SD-Schlitten Der Schlitten kombiniert den Nano-SIM- und MicroSD-Kartenslot und ist wasserdicht.
teltarif.de / Daniel Molenda

Fazit: Sony kannibalisiert sich mit eigener Xperia-X-Reihe

Sony hat mit Xperia XZ ein durchaus schickes, zeitgemäßes Flaggschiff vorgestellt, dass sich nicht hinter der Konkurrenz verstecken muss. In einem Sechs-Monats-Takt veröffentlichen die Japaner mittlerweile ihre Flaggschiffe. Das Xperia XZ gilt als direkter Nachfolger zum Xperia X und Xperia X Performance, die erst in diesem Jahr zum Mobile World Congress in Barcelona lanciert wurden. Die Ausstattungsmerkmale des neuen Xperia XZ und des Xperia X Performance - das zunächst für den deutschen Markt gedacht war, aber nun doch hierzulande erhältlich ist - ähneln sich einfach zur sehr. Zumindest fällt so unser erster Eindruck aus. Dabei stellt sich die Frage, wer sich wohl das Sony Xperia XZ kauft, wenn er doch das Sony Xperia X Performance - mit geringen Unterschieden - etwas günstiger haben kann? Ein kurzer Preisvergleich zeigt, dass das Xperia X Performance derzeit rund 679 Euro kostet. Der Käufer muss somit abwägen, ob er bei dem geringen Preisunterschiede doch nicht lieber zum neuen Modell greift oder zum Vorgänger.

Die Redaktion von teltarif.de ist für Sie auf der IFA vor Ort und wird Ihnen alle Neuigkeiten rund um die Technik-Messe auf einer Spezial-Seite zur Verfügung stellen.

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