Wegen Streaming

Drei von vier Konsumenten wollen Pay-TV-Abos kündigen

Strea­ming­dienste bedeuten eine große Gefahr für etablierte Pay-TV-Sender wie Sky. Drei von vier TV-Konsu­menten erwägen laut einer Umfrage in den kommenden fünf Jahren ihr Pay-TV-Abon­nement zu kündigen.
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Harte Zeiten für Pay-TV-Sender wie Sky Harte Zeiten für Pay-TV-Sender wie Sky
Foto/Logo: Sky, Montage: teltarif.de
Strea­ming­dienste bedeuten eine große Gefahr für etablierte Pay-TV-Sender wie Sky. Drei von vier TV-Konsu­menten erwägen laut einer aktu­ellen Umfrage in den kommenden fünf Jahren ihr Pay-TV-Abon­nement zu kündigen. Für die meisten sei das klas­sische, lineare Bezahl­fern­sehen zu teuer geworden. Strea­ming­dienste wie Netflix oder das neue Disney+ stellten für sie die kosten­güns­tigere und attrak­tivere Alter­native dar, besagt die welt­weite Umfrage der briti­schen Video­produk­tions­firma Grabyo.

"Das Pay-TV-Angebot lebte immer stark von Exklu­sivrechten an lukra­tiven Sport­über­tragungen und Erst­ausstrah­lungen von großen Filmen. In der Medi­enland­schaft findet aber durch das Strea­ming eine Verla­gerung statt. Erstens über­nehmen Strea­ming-Anbieter viele von den Über­tragungs­rechten, zwei­tens sind ihre Ange­bote vergleichs­weise deut­lich güns­tiger. Pay-TV steht deshalb massiv unter Druck", erläu­tert Medi­enpsy­chologe Jo Groebel von der Busi­ness School Berlin Potsdam auf Nach­frage der öster­reichi­schen Nach­rich­tenagentur Pres­setext.

74 Prozent wollen kein Pay-TV mehr

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Grabyo hat in der Erhe­bung 13 000 Konsu­menten aus elf Ländern befragt, darunter Deutsch­land sowie die USA, Frank­reich und Italien. Von den Befragten erwägen 74 Prozent, in den kommenden fünf Jahren ihre Pay-TV-Abos zu kündigen. Davon meinen 26 Prozent, dass Pay-TV im Vergleich zum Strea­ming zu teuer ist. In Europa will ein Viertel der Befragten bald kein Pay-TV-Abo mehr, 19 Prozent haben bereits gekün­digt, und 23 Prozent hatten nie vorge­habt, einen Vertrag mit einem Pay-TV-Sender abzu­schließen. Aktuell haben 54 Prozent der euro­päischen Befragten bereits einen Netflix-Account, 40 Prozent schauen über Amazon Prime.

"Im Jahr 2020 werden wir erst die wahren Auswir­kungen der Strea­ming Wars auf die Sehge­wohn­heiten sehen. Rund­funk­anstalten und Rech­teinhaber müssen ein Publikum anspre­chen, das sich immer weiter vom tradi­tionellen Fern­sehen entfernt. Flexi­bilität, Zugäng­lich­keit und der Preis sind für Kunden am wich­tigsten, die Stra­tegie einer Video­platt­form muss das reflek­tieren", sagt Grabyo-CEO Gareth Capon zu den Ergeb­nissen der Umfrage.

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