Netzbetreiber jagen Funklöcher: Diese Regionen profitieren
Die Mobilfunknetze sind in den Ballungsgebieten mittlerweile recht gut ausgebaut. In ländlichen Regionen klaffen hingegen noch Versorgungslücken. Doch auch in Städten gibt es zum Teil noch Bedarf für Verbesserungen, denn den Kunden nutzt es nichts, wenn sie ein LTE-Signal mit "Vollausschlag" auf dem Handy-Display sehen, der Datendurchsatz aber zu wünschen übriglässt. Hier müssen die Netzbetreiber Kapazitäten nachrüsten, um dem immer größeren Bedarf für einen schnellen mobilen Internet-Zugang gerecht zu werden.
Telekom und Vodafone haben auch in den vergangenen Tagen wieder zahlreiche Verbesserungen beim Netzausbau vermeldet. Wir haben vergleichbare Daten auch von Telefónica angefragt und werden auch den Ausbau des Münchner Betreibers bei unseren regelmäßigen Übersichten berücksichtigen, sobald das Unternehmen uns mit entsprechenden Informationen versorgt. Das gleiche gilt für 1&1, sobald das neue vierte Mobilfunknetz in Deutschland in Betrieb geht.
Baden-Württemberg
Die Deutsche Telekom hat in Waiblingen einen neuen Mobilfunk-Standort in Betrieb genommen. Damit soll sich unter anderen die Versorgung innerhalb von Gebäuden verbessern. Die 114 aktiven Standorte im Rems-Murr-Kreis sorgen nach Unternehmensangaben für eine 99-prozentige Bevölkerungsabdeckung. Bis 2024 sind 42 weitere Standorte geplant. Dazu kommen LTE-Erweiterungen an 25 Standorten.
Vodafone hat in Oberderdingen, Stutensee, Philippsburg (zwei Standorte), Bruchsal (drei Standorte), Eggenstein-Leopoldshafen und Rheinstetten jeweils eine neue 5G- Mobilfunkstation in Betrieb genommen. An 16 weiteren Standorten im Kreis Karlsruhe will Vodafone die 5G-Technologie bis Mitte 2022 realisieren. Zudem sind 15 weitere LTE-Bauprojekte und zusätzliche Antennen an 13 bereits vorhandenen Standorten geplant.
Vodafone-Basisstation in Frankfurt-Sossenheim
Foto: teltarif.de
Bayern
Die Deutsche Funkturm GmbH hat mit dem Bau eines rund 50 Meter hohen Stahlgittermasts in Röslau im Landkreis Wunsiedel begonnen. Der Standort soll das Mobilfunknetz der Deutschen Telekom ergänzen und könnte in etwa sechs bis zwölf Monaten in Betrieb genommen werden. Geplant sind zunächst die Netztechnologien GSM und LTE. Der Mast kann nach DFMG-Angaben künftig auch für 5G genutzt werden.
Im Landkreis Altötting hat die Telekom in den vergangenen beiden Monaten zwei Standorte mit LTE und drei Basisstationen mit 5G erweitert. Ebenfalls zwei LTE- und drei 5G-Erweiterungen vermeldet die Telekom für den Landkreis Freising. Im Landkreis Kelheim wurde ein Mast neu gebaut. Dazu gibt es je eine LTE- und 5G-Erweiterung. Für Stadt und Landkreis Würzburg vermeldet die Telekom einen neuen Standort, sechs LTE- und zwei 5G-Erweiterungen.
Vodafone hat in Buch am Erlbach eine neue 5G-Station in Betrieb genommen. Weitere Angaben für den neuen Netzstandard sind bis zum kommenden Sommer im Kreis Landshut an einem weiteren Standort in Buch am Erlbach, in Bruckberg, Kumhausen (2x), Bodenkirchen, Bayerbach bei Ergoldsbach, Ergoldsbach, Rottenburg an der Laaber (4x), Weng, Vilsheim (2x), Velden, Eching, Weihmichl, Essenbach, Ergolding, Pfeffenhausen (2x) und Vilsbiburg vorgesehen.
Brandenburg
Die Telekom verspricht für den Landkreis Barnim eine verbesserte Mobilfunk-Versorgung. Zu diesem Zweck hat der Bonner Mobilfunk-Netzbetreiber in Eberswalde und Wandlitz LTE-Erweiterungen vorgenommen. Dadurch sollen die Kunden mehr Bandbreite und eine verbesserte Versorgung innerhalb von Gebäuden zur Verfügung haben. Zu den 85 aktiven Mobilfunk-Standorten in der Region sollen bis 2024 weitere 22 Standorte aufgebaut werden. Für 17 Stationen sind LTE-Erweiterungen geplant.
Bremen
In Bremen hat die Telekom einen Standort neu gebaut. Dazu wurden an fünf Sendemasten LTE-Erweiterungen vorgenommen. An einer Basisstation wurde das 5G-Netz aktiviert. Der Ausbau soll sich unter anderem entlang von Autobahn und Bahnstrecke positiv bemerkbar machen. Die Telekom betreibt in Bremen jetzt 179 Standorte. Die Bevölkerungsabdeckung liegt bei nahezu 100 Prozent. Bis 2024 sollen weitere 60 Standorte hinzukommen. Zusätzlich sind an 27 Standorten Erweiterungen mit LTE geplant.
Hessen
Lohfelden im Landkreis Kassel bekommt einen neuen Mobilfunkstandort. Die Deutsche Funkturm GmbH hat mit dem Aufbau des rund 30 Meter Stahlgittermastet begonnen. Ziel ist, die Versorgung im Netz der Deutschen Telekom sowohl in Lohfelden als auch entlang der A7 zu verbessern. Bis der neue Standort in Betrieb geht, könnte es noch etwa sechs bis zwölf Monate dauern.
In der Gemeinde Sonnenberg sind zwei Mobilfunkstandorte, um die sich die Gemeinde im Rahmen des Telekom-Wettbewerbs "Wir jagen Funklöcher" beworben hatte, eingeschaltet worden. Am Freitagmorgen wurden zunächst die Frequenzen für GSM in Betrieb genommen. Vormittags folge der LTE-Standard. Jetzt können die Anwohner und Gäste in den Sonnenberger Ortsteilen Baumgarten und Rönnebeck mit Geschwindigkeiten von bis zu 100 MBit/s mobil ins Internet gehen.
Mecklenburg-Vorpommern
Im Landkreis Vorpommern-Rügen hat die Telekom in den vergangenen zwei Monaten einen Standort neu gebaut und einen weiteren mit LTE erweitert. Insgesamt sind in der Region nun 139 Telekom-Mobilfunkmasten aktiv. Die Bevölkerungsabdeckung liegt bei 98 Prozent. Nach den nun erfolgten Netzerweiterungen in Putbus und Preetz sollen in den kommenden rund drei Jahren 47 weitere Basisstationen errichtet sowie 29 Standorte mit LTE erweitert werden.
Niedersachsen
In Bülstedt im Landkreis Rotenburg wird ein ca. 50 Meter hoher Stahlgittermast errichtet. Dieser soll in etwa sechs bis zwölf Monaten das Telekom-Netz ergänzen. In Walsrode und Wilhelmshaven hat die Telekom in den vergangenen beiden Monaten je einen Standort mit LTE und 5G erweitert.
Auch Vodafone war in Wilhelmshaven aktiv und hat einen 5G-Sender aufgeschaltet. Aktuell sind nach Angaben des Düsseldorfer Netzbetreibers 99,9 Prozent der Bewohner in Wilhelmshaven mit LTE von Vodafone versorgt. Bis Mitte 2022 will Vodafone noch ein weiteres LTE-Bauprojekt realisieren. Dabei sollen an einer vorhandenen Station zusätzliche Antennen installiert werden, um die Kapazitäten zu steigern.
Nordrhein-Westfalen
Die Telekom hat im Ortsteil Boscheln von Übach-Palenberg eine neue Mobilfunkstation gebaut. Im Ortsteil Hothausen wurde ein Standort mit LTE erweitert. Eine weitere LTE-Erweiterung hat der Bonner Netzbetreiber an einer Basistation im Gelsenkirchener Ortsteil Hassel vorgenommen. Dadurch soll sich auch der 4G-Empfang entlang der Autobahn verbessern.
Vodafone vermeldet für Solingen, Herne und Hamm die Inbetriebnahme von je einer Sendeanlage für den neuen 5G-Netzstandard. Fünf weitere Standorte in Solingen sollen 5G bis Mitte nächsten Jahres bekommen. In Herne ist der 5G-Ausbau im gleichen Zeitraum an zwei weiteren Standorten geplant, in Hamm an acht Standorten. Ziel sei, mittelfristig die gesamte Bevölkerung der drei Städte an das 5G-Netz anzuschließen.
Rheinland-Pfalz
Die Telekom hat einen Standort in Höheischweiler mit 5G erweitert, räumt aber ein, dass die Bevölkerungsabdeckung im Landkreis Südwestpfalz derzeit bei eher unterdurchschnittlichen 93 Prozent liegt. Bis 2024 sollen zwölf weitere Standorte für Verbesserungen sorgen. Zusätzlich sind an sechs Standorten LTE-Erweiterungen geplant. In Waldalgesheim baut die DFMG für die Telekom einen neuen, rund 20 Meter hohen Stahlgittermast, der die Mobilfunkversorgung verbessern soll.
Je einen neuen 5G-Sender hat Vodafone in Kaiserslautern, Neustadt/Weinstraße und Worms in Betrieb genommen. Für Kaiserslautern sind in den kommenden neun Monaten zehn weitere Standorte geplant. Drei Standorte sollen in Neustadt/Weinstraße hinzukommen und für Worms hat Vodafone bis zum Sommer 2022 das Ziel, zwei weitere 5G-Sender aufzuschalten.
Saarland
Die Telekom ist auch in Perl aktiv gewesen, um den Netzausbau zu verbessern. Eine neue Basisstation optimier den Empfang innerhalb von Gebäuden im Moseltal. Auch Nutzer der Autobahn sollen profitieren. Die Telekom betreibt im Landkreis Merzig-Wadern jetzt 45 Standorte. Die Bevölkerungsabdeckung liegt bei rund 97 Prozent. Bis 2024 sollen weitere 14 Standorte hinzukommen. Zusätzlich sind an drei Standorten Erweiterungen mit LTE geplant.
Sachsen
In Dahlen und Doberschütz im Landkreis Nordsachsen hat die Telekom in den vergangenen beiden Monaten je eine LTE-Erweiterung vorgenommen. Die 89 Standorte, die das Unternehmen insgesamt in der Region betreibt, sorgen laut Telekom für eine 98-prozentige Bevölkerungsabdeckung. Für die kommenden drei Jahre sind 28 neue Basisstationen geplant. 15 Standorte werden mit LTE erweitert.
Schleswig-Holstein
Die Telekom hat im Landkreis Dithmarschen in den vergangenen beiden Monaten einen Standort neu gebaut und zwei mit LTE erweitert. Die Standorte stehen in folgenden Kommunen: Bargenstedt, Brunsbüttel und Stelle-Wittenwurth. Der Standort in Stelle-Wittenwurth dient zudem der Versorgung entlang der Bahnstrecke.
Kiel hat eine neue 5G-Mobilfunkstation von Vodafone bekommen. An sechs weiteren Standorten innerhalb der Stadt will Vodafone die 5G-Technologie bis Mitte 2022 realisieren. 99,9 Prozent der Kieler Bevölkerung sind mit dem LTE-Netz des Düsseldorfer Konzerns versorgt. Für das nächste Dreivierteljahr stehen vier weitere LTE-Bauprojekte an. An bestehenden Standorten werden zusätzliche Antennen aufgebaut, um die Kapazitäten zu erhöhen.
Thüringen
Für das Telekom-Netz ist in Schleiz ein neuer Standort gebaut worden. Dieser soll unter anderem für eine bessere Versorgung innerhalb von Gebäuden sorgen. Insgesamt betreibt der Bonner Anbieter im Saale-Orla-Kreis jetzt 51 Standorte. Die Bevölkerungsabdeckung liegt bei rund 97 Prozent. Bis 2024 sollen weitere zwölf Standorte folgen. Zusätzlich sind an 13 Standorten Erweiterungen mit LTE geplant.
Eine neue 5G-Station von Vodafone steht in Jena. Vier weitere 5G-Standorte sollen bis Mitte 2022 folgen. Der Netzbetreiber vermeldet für die Stadt eine 99,9-prozentige Bevölkerungsabdeckung mit LTE. An fünf Standorten sollen bis zum kommenden Sommer weitere 4G-Antennen installiert werden, um die Bandbreiten für die Kunden zu erhöhen.
In einer weiteren Meldung lesen Sie, über welche Netzausbau-Projekte Telekom und Vodafone in der vergangenen Woche informiert haben.