Tesla: Autopilot-Dilemma und neues Produkt
Das Autopilot-System des Tesla Model S gerät immer wieder in die Kritik
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Seit sich im Mai dieses Jahres ein tödlicher Unfall mit dem Autopilot-System des Tesla Model S ereignete, steht die Software für autonomes Fahren zunehmend in der Kritik. Zwar wurde inzwischen angekündigt, dass die Autopilot-Software in der angekündigten Version 8.0 grundlegend überarbeitet werden soll. Das aber schützt Tesla nicht davor, dass die aktuelle Version 7.1 im Tesla Model S von den Prüfern der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) jetzt als "erhebliche Verkehrsgefährdung" eingestuft worden ist.
Bundesanstalt für Straßenwesen empfiehlt Verbot des Model S
Das Autopilot-System des Tesla Model S gerät immer wieder in die Kritik
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Bereits vergangenen Freitag hatte der Spiegel darüber berichtet, dass vom Autopiloten des Tesla Model S eine "erhebliche Verkehrsgefährdung" ausgehe. Das haben die Prüfer der Bundesanstalt für Straßenwesen in einem vom Bundesverkehrsministerium in Auftrag gegebenen Gutachten festgestellt, nachdem sie tausende Testkilometer mit dem Tesla zurückgelegt hatten. Vor allem die Bezeichnung Autopilot sei missverständlich. So werde dem Fahrer nicht mal mitgeteilt, wann der Autopilot überfordert ist und der Fahrer wieder eingreifen soll. Stattdessen fährt das Auto einfach weiter.
Außerdem wären die Sensoren des Autos für ein Überholmanöver auf deutschen Autobahnen zu schwach. Diese könnten lediglich 40 Meter nach hinten blicken, was auf Strecken ohne Geschwindigkeitsbeschränkungen, wie in Deutschland, definitiv zu wenig sei. Bei einem Überholmanöver hätte der Fahrer zudem große Mühe gehabt gegen den Autopiloten anzukämpfen. Hinzu kommt, dass das Autopilot-System die gelben Markierungslinien auf deutschen Autobahnbaustellen nicht erkennen kann und stattdessen stur den ebenfalls vorhandenen weißen Markierungen folgt, so die Prüfer des BASt weiter.
Neues Tesla-Produkt kommt am 17. Oktober
Unterdessen hatte Tesla-CEO Elon Musk auf Twitter angekündigt, dass am 17. Oktober ein "von den meisten unerwartetes" Produkt der Öffentlichkeit vorgestellt werden soll. Im Raum stehen eine neue Version des Autopilot-Systems oder sogar die Vorstellung eines neuen Fahrzeuges. Da ein Update des
Teslas CEO Elon Musk
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Autopilot-Systems allerdings zu erwarten ist, deutet der Zusatz "von den meisten unerwartet" in Musks Tweet eher auf ein neues Elektroauto hin. Naheliegend wäre der Tesla Model 3: Dieser Mittelklasse-Wagen wurde bereits im April angekündigt, damals fehlte allerdings noch das Interieur, welches die Entwickler nun fertig gestellt haben könnten. Der Tesla Model 3 soll nur rund 35 000 Dollar kosten und hatte bereits im Vorfeld für viel positive Resonanz gesorgt.
Am 28. Oktober folgt Tesla / SolarCity-Event
Elf Tage später folgt dann schon das nächste Event, bei dem es aber um die Zusammenarbeit der beiden Firmen Tesla und SolarCity gehen soll. Tesla hatte für die Ökostromfirma SolarCity, an dessen Gründung ebenfalls Elon Musik beteiligt war, im August ein Gebot über 2,6 Milliarden Dollar abgegeben. Beide Firmen arbeiten schon jetzt zusammen und könnten durch die Fusionierung bereits im ersten Jahr bis zu 150 Millionen Dollar einsparen. Am 28. Oktober könnte ein neues Solardach mit Tesla-Batterien vorgestellt werden, auch darauf deuten Tweets von CEO Elon Musk hin.
Kein neues Kapital für das vierte Quartal benötigt
Entgegen vorangegangenen Äußerungen ließ der redselige CEO Elon Musk ebenfalls via Twitter am Wochenende verlauten, dass Tesla im vierten Quartal kein weiteres Kapital benötige. Trotz der geplanten Übernahme von SolarCity bestehe wahrscheinlich kein Grund den Aktien- oder Anleihenmarkt anzuzapfen. Selbiges gilt auch für das erste Quartal im kommenden Jahr, so der Tesla-CEO weiter.
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