Streit

Übernahmestreit: Elon Musk reagiert auf Twitter-Klage

Wird Elon Musk zur Über­nahme von Twitter verpflichtet? Darum geht es in einem Rechts­streit, der nach Auffas­sung von Twitter schnell entschieden werden soll. Musk hat inzwi­schen reagiert.
Von dpa /

Im Rechts­streit um die Twitter-Über­nahme hat Tech-Milli­ardär Elon Musk seine Antwort auf die Klage des Kurz­nach­rich­ten­dienstes einge­reicht.

Das Doku­ment vom Freitag ist aller­dings zunächst nicht öffent­lich zugäng­lich. Musks Anwälte haben nach den Regeln des Gerichts einige Tage Zeit, eine Version ohne vertrau­liche Details zu veröf­fent­lichen.

Wird Musk zur Über­nahme verpflichtet?

Klage zu Fake-Accounts bei Twitter Klage zu Fake-Accounts bei Twitter
Bild: picture alliance/dpa
Tesla-Chef Musk hatte im April ange­kün­digt, Twitter für rund 44 Milli­arden Dollar kaufen zu wollen. Der Dienst wehrte sich zunächst dagegen, der Verwal­tungsrat von Twitter schloss kurz darauf aber eine Über­nah­mever­ein­barung mit dem Unter­nehmer. Nur wenige Wochen später erklärte er den Deal jedoch für ausge­setzt und machte Anfang Juli einen Rück­zieher. Twitter will vor Gericht im US-Bundes­staat Dela­ware ein Urteil errei­chen, das Musk verpflichtet, die Über­nahme zum verein­barten Preis von 54,20 Dollar je Aktie zu voll­ziehen.

Musk begrün­dete seinen Rück­tritt von dem Deal damit, dass Twitter falsche Angaben zur Zahl der Fake-Accounts auf der Platt­form gemacht habe. Der Dienst habe auch Vertrags­bruch begangen, weil er keinen ausrei­chenden Zugang zur Prüfung der Zahlen bereit­gestellt habe. Dem "Wall Street Journal" zufolge orien­tiert sich auch die am Freitag einge­reichte recht­liche Antwort an diesen Vorwürfen.

Twitter erklärte in seiner Klage, Musks Verweis auf die Fake-Profile sei nur ein Vorwand, um nach einem Abschwung der Akti­enmärkte aus dem Über­nah­medeal auszu­steigen.

Die zustän­dige Rich­terin in Dela­ware Chan­cery Court setzte eine fünf­tägige Verhand­lung in dem Streit ab 17. Oktober an. Musks Anwälte wollten den Prozess­beginn bis zum kommenden Jahr hinaus­zögern, Twitter konnte die Rich­terin jedoch über­zeugen, dass eine rasche Entschei­dung nötig ist, um Klar­heit für das Unter­nehmen zu schaffen. Das Wirt­schafts­gericht kann den Vollzug einer Über­nahme anordnen, und viele US-Experten sehen Musk mit seinen Argu­menten im Nach­teil.

Viele Online-Dienste lassen sich die Tele­fon­nummer geben - etwa um die Anmel­dung abzu­sichern. Twitter verwen­dete verbo­tener­weise Tele­fon­num­mern und E-Mails aber auch, um Nutzern perso­nali­sierte Werbung zu zeigen. Vor ein paar Wochen folgten die Konse­quenzen.

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