UKW: Sachsen will analogen Hörfunk nicht abschalten
UKW bleibt in Sachsen bestehen
Foto: Prunus
Es ist nun wirklich keine Überraschung: Sachsen wird auf Wunsch privater Radiosender den analogen UKW-Hörfunk nicht wie geplant im Jahr 2025 abschalten. Damit wolle man den Betreibern eine längere Übergangsphase beim Umstieg auf das digital-terrestrische Radio DAB+ schaffen, sagte Staatskanzleichef Oliver Schenk (CDU) laut einem Bericht der Nachrichtenagentur dpa. In anderen Bundesländern wurden UKW-Lizenzen zuletzt bereits bis ins nächste Jahrzehnt hinein vergeben. Hier ist kein UKW-Abschaltdatum im Privatfunkgesetz verankert.
Angst vor Reichweitenverlusten
UKW bleibt in Sachsen bestehen
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Alle wollten weiterhin DAB+ auf den Weg bringen. "Aber es ist kein ganz billiges Verfahren. Und die Verbreitung der Endgeräte ist auch noch nicht so ausgeprägt in unserem Land, dass wir hier problemlos eine entsprechende Abschaltung durchführen können. Im Gegenteil: Das hätte - glaube ich - viele der Veranstalter in arge Bedrängnis gebracht, weil sie dann nicht mehr diese Reichweite erzielen (...)."
Das sächsische Kabinett gab am gestrigen Dienstag den Entwurf für eine Novellierung des Sächsischen Privatrundfunkgesetzes zur Anhörung frei. Diese sei ein wichtiger Schritt zur Stärkung des Medienstandortes Sachsen, betonte Schenk. Seit der letzten Anpassung des Gesetzes habe sich die Medienlandschaft einschneidend verändert.
Landesweite Privatradios noch nicht auf DAB+ zu hören
In Sachsen sind die beiden größten Privatradios - Radio PSR und Hitradio RTL - noch nicht über DAB+ zu hören, da es bisher keinen landesweiten Privatradio-Multiplex gibt und dieser in naher Zukunft aus finanziellen Gründen auch nicht vorgesehen ist. Lediglich der dritte landesweite Sender R.SA wird im Rahmen eines Pilotprojekts im Multiplex des MDR digital-terrestrisch verbreitet. Darüber hinaus gibt es zwei lokale Ensembles in Leipzig und Freiberg. Ein dritter lokaler Multiplex steht in Chemnitz in den Startlöchern.