preiswert

Das Android 2.1-Smartphone Vodafone 845 im Handy-Test

129 Euro für HSDPA, WLAN, GPS, Kamera und UKW-Radio
Von Lars Hessling

Der vergleichsweise kleine, druckempfindliche (resistive) Touchscreen könnte sich für viele Nutzer als Knackpunkt beim Vodafone 845 erweisen: Im Gegensatz zu teureren Geräten mit berührungsempfindlicher Oberfläche (kapazitiv) geht die Bedienung in einigen Bereichen vergleichsweise schwer von der Hand. Vor allem Funktionen, die Wischen oder Ziehen erfordern, brechen des Öfteren vorzeitig ab, wenn der Druck auf das Display versehentlich vermindert wird. Umgehen lässt sich dieses Problem mit der kleinen optischen Finger-Maus unterhalb des Touchscreens, womit beispielsweise zuverlässig der Wechsel zwischen den Bedienfeldern gelingt. Beispielsweise Spiele, die eine präzise Steuerung erfordern, bereiten aber auch mit der Finger-Maus keine Freude. Bei der Eingabe von Texten über die Bildschirmtastatur hilft die Maus ebenso wenig, weshalb sich Vodafone in den Werkseinstellungen für die Eingabemethode TouchPal entschieden hat, die

Vodafone 845

ähnlich wie bei numerischen Handytastaturen immer drei bis vier Buchstaben unter einer virtuellen Taste zusammenfasst. Mögliche Wörter aus einer Folge von Tastendrücken zeigt TouchPal oberhalb der Bildschirmtastatur zur Auswahl an. Alternativ lässt sich das Wörterbuch auch ausschalten oder die Eingabemethode auf die Standard-Android-Tastatur umstellen. Da der Bildschirm des Geräts mit einer Diagonale von 7,1 Zentimetern und QVGA-Auflösung (320 mal 240 Bildpunkte) allerdings recht klein ist, zeigt das Vodafone 845 auch die virtuellen Tasten im Mini-Format an. Der resistive Touchscreen erfordert allerdings deutlichen Druck und daher löst man selten ungewollt eine Taste aus. Dafür tippt es sich aber auch etwas langsamer als mit einem kapazitiven Touchscreen.

Pixelraster des Displays ist klar erkennbar

TouchPal auf dem Vodafone 845. TouchPal erleichtert auf dem Vodafone 845 die Eingabe von Texten über den druckempfindlichen Touchscreen.
Foto: teltarif.de
Die geringe Bildschirmauflösung führt dazu, dass das Pixelraster des Displays deutlich erkennbar ist. Dies stört vor allem bei Texten auf Internetseiten, da Buchstaben erst nach deutlicher Vergrößerung scharf erscheinen. Für längere Surf-Sessions eignet sich das Vodafone 845 daher nicht. Bei Videos stört die geringe Displayauflösung hingegen weniger, zumal sie flüssig ablaufen. Ob dies allerdings an einem ausreichend schnellen Prozessor liegt, lässt sich mangels entsprechender Informationen noch nicht sagen. Vodafone konnte auf Nachfrage von teltarif.de noch keine genauen technischen Daten des Vodafone 845 nennen.

Sicher ist aber, dass ein GPS-Modul enthalten ist. Dieses fand im Test schnell genügend Satelliten für eine genaue Positionsbestimmung. Apropos Positionsbestimmung: Im App-Menü des Vodafone 845 ist kurioserweise ein Link auf die Navigationsfunktion von Google Maps enthalten, die aber in Deutschland noch immer nicht verfügbar ist.

Fazit: Viel für wenig Geld, aber qualitative Einschränkungen

Eine Internetseite auf dem Vodafone 845. Wegen der geringen Display-Auflösung wirkt Text auf dem Vodafone 845 leicht unscharf.
Foto: teltarif.de
Das Vodafone 845 bietet für einen sehr günstigen Preis von 129 Euro ohne Vertrag Android 2.1, HSDPA, WLAN, Bluetooth, ein GPS-Modul sowie einen UKW-Empfänger. So günstig kamen Interessierte an einem Android-Smartphone noch nie in den Genuss so vieler Hardware-Features. Hinzu kommt der Zugriff auf den umfangreichen Android-Market, womit sich viele Funktionen mit Apps nachrüsten lassen. Allerdings stellt der interne Speicher von 150 MB eine natürliche Grenze der Erweiterbarkeit durch Apps dar, solange es kein Firmware-Update auf Android 2.2 gibt. Mit der vor kurzem erschienenen Version ließen sich Apps auch auf die microSD-Speicherkarte auslagern.

Der größte Nachteil des Vodafone 845 ist der resistive Touchscreen mit seiner niedrigen Auflösung. Auf der Eingabeseite fallen Zieh- und Wischgesten damit schwer, die Finger-Maus unterhalb des Displays macht das Manko nur in bestimmten Anwendungen wieder wett. Auf der Ausgabeseite sorgt die niedrige Bildschirm-Auflösung für wenig Freude am Lesen langer Texte beispielsweise auf Internetseiten. Darüber hinaus können die Bilder der Kamera nicht überzeugen und der Klang am Kopfhörerausgang ist nicht berauschend. Wer aber günstig in die Android-Welt einsteigen möchte und vor allem mit den Einschränkungen bei der Ein- und Ausgabe des Displays leben kann, findet mit dem Vodafone 845 allerdings ein preiswertes Smartphone mit Android 2.1.

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