Schnellstart

Vodafone setzt bei LTE auf Ericsson und Huawei

Netzbetreiber will alle Basisstationen aufrüsten
Von Lars Hessling

Der Netzbetreiber Vodafone hat heute bekanntgegeben, beim LTE-Ausbau auf Ericsson und Huawei zu setzen. Die beiden Hersteller liefern Komponenten für die Infrastruktur von Mobilfunknetzen. Vodafone will "mittelfristig alle Basisstationen in Deutschland auf die nächste Mobilfunkgeneration LTE hochrüsten" und "von Beginn an Geschwindigkeiten von 3 MBit/s anbieten", so Friedrich Joussen, CEO von Vodafone Deutschland. In den Städten rechne man mit signifikant höheren Geschwindigkeiten. Bereits Ende September diesen Jahres soll der Umrüstprozess auf LTE beginnen. 2011 will Vodafone schon 1500 Basistationen auf den neuen Übertragungsstandard umgerüstet haben, 2013 soll der Ausbau abgeschlossen sein. Darüber hinaus plane man "schnell die Erschließung der weißen Flecken".

Weißen Flecken fehlen oft gleichzeitig DSL und UMTS

Eine Karte zeigt den Netzausbau bei Vodafone. Vodafone will bestehende Basisstationen schnell auf LTE aufrüsten und weiße Flecken bei der Breitbandversorgung schließen.
Foto: Vodafone
Die weißen Flecken bezüglich der Internetzugänge sind zur Zeit noch ein großes Ärgernis für Menschen, die in strukturschwachen Regionen leben. Ohne DSL oder TV-Kabel sind weder hohe Bandbreiten noch günstige Tarifmodelle wie Daten-Flatrates erhältlich. Der derzeitge Mobilfunkstandard UMTS ist in Gebieten ohne DSL ebenfalls selten verfügbar, da die entsprechenden Funkfrequenzen bei 2 GHz liegen und ein engmaschiges Netz an Basisstationen erforderliche machen würden. Bisher hat Vodafone allerdings ein solches Netz in einigen Testregionen aufgebaut, wozu unter anderem Gebiete in Mecklenburg-Vorpommern, der Uckermark, Thüringen und Sachsen gehören. In sämtlichen weißen Flecken würde sich ein solcher Ausbau für die Netzbetreiber bei nur wenigen potenziellen Kunden allerdings nicht rechnen. Der Konflikt zwischen der Versorgung mit schnellen Internetzugängen und wirtschaftlichen Interessen soll allerdings bald gelöst sein.

Ausbau-Verpflichtungen wurden nicht überall erteilt

Wegen der weißen Flecken wurden die Netzbetreiber bei der Versteigerung der Digitalen Dividende in entsprechenden Regionen im Rahmen der Breitbandinitiative zur Versorgung verpflichtet, wovon aber vor allem das Land Nordrhein-Westfalen nur wenig Gebrauch machte, wie teltarif berichtete. Vodafone hatte sich am Ende der Frequenzauktion der Bundesnetzagentur im Mai zwei Frequenzblöcke [Link entfernt] im reichweitenstarken 800-MHz-Bereich gesichert. Die Frequenzen der Digitalen Dividende waren durch die Umstellung des terrestrischen Fernsehens auf DVB-T frei geworden. Kritik an der Verwendung der Digitalen Dividende für schnelle Internetzugänge kam vor allem von den Betreibern von Funk-Mikrofonen, die demnächst wahrscheinlich neue Geräte erwerben müssen um Störungen zu vermeiden. Auch in Kabelnetzen besteht prinzipiell die Möglichkeit, dass LTE-Signale Übertragungen beeinträchtigen könnten.

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