Gegen Funklöcher: Vodafone baut geförderte 5G-Station
Vodafone-CEO Hannes Ametsreiter
Foto: teltarif.de
In ländlichen Regionen gibt es nach wie vor Lücken bei der Mobilfunk-Netzabdeckung. Die Gründe dafür sind vielseitig. Teilweise stehen keine passenden Standorte zur Verfügung. In anderen Fällen verhindern Mobilfunk-Gegner eine schnelle Lösung. Manchmal ist ein Standort aber für die Netzbetreiber schlicht nicht wirtschaftlich.
In Fällen, wo der Netzausbau an der Wirtschaftlichkeit scheitert, kommt die Politik ins Spiel. Mit Förderprogrammen könnten Sendemasten auch dort aufgebaut werden, wo die Provider aus Kostengründen ansonsten abwinken würden. Das bayerische Wirtschaftsministerium hat ein Förderprogramm für solche Fälle ins Leben gerufen. Jetzt ist die Inbetriebnahme der ersten geförderten Basisstation absehbar.
5G-Versorgung für das Allgäu
Vodafone-CEO Hannes Ametsreiter
Foto: teltarif.de
Standort der neuen Funkzelle ist Knottenried, ein Ortsteil von Immenstadt im Allgäu. Hier war Mobilfunk bislang kaum verfügbar. Jetzt soll die Region neben LTE sogar den neuen 5G-Standard bekommen. Gebaut wird die Basisstation von der Gemeinde Immenstadt in Zusammenarbeit mit Vodafone. Diese soll in einem Radius von etwa fünf Kilometern für Funkversorgung sorgen.
Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger hat gemeinsam mit Vodafone-Deutschland-CEO Hannes Ametsreiter, dem Ersten Bürgermeister Nico Sentner und Landrätin Indra Baier-Müller den künftigen Mobilfunk-Standort besucht. Dieser soll neben einigen Teilen von Immenstadt auch die Netzabdeckung entlang mehrerer lokaler Verkehrswege verbessern.
Hubert Aiwanger: "Immenstadt ist ein bundesweites Vorbild"
"Immenstadt ist ein bundesweites Vorbild, wie eine Kommune eigenständig für einen besseren Mobilfunkempfang sorgen kann. Ich freue mich sehr, dass wir mit unserem Mobilfunk-Förderprogramm den entscheidenden finanziellen Impuls dafür geliefert haben: Bis zu 500.000 Euro fließen für den Bau von München nach Immenstadt", so der bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger.
Kommune und Landkreis hätten alle bisherigen Planungs- und Genehmigungsschritte in Rekordzeit gemeistert. Nun geht es um den Aufbau und die Inbetriebnahme der Sendeanlage. Neben Vodafone sollen auch die anderen deutschen Mobilfunk-Netzbetreiber von der Basisstation in Immenstadt-Knottenried profitieren, sodass auch deren Kunden künftig nicht mehr im Funkloch sitzen.
"Deutschland braucht sehr gute Mobilfunknetze - auch auf dem Land. Hier gibt es bislang an einigen Orten, wo der Ausbau besonders schwierig ist, noch immer nervige Funklöcher. Das wollen wir ändern gemeinsam mit der Politik und mit den Gemeinden. Bayern ist hier Vorreiter und in Immenstadt geht es jetzt mit schnellem 5G und LTE richtig los", so Vodafone-Deutschland-CEO Hannes Ametsreiter.
Mehr Geld für den Netzausbau
Hubert Aiwanger: "Allein in den letzten zwei Jahren haben die Netzbetreiber auf unsere Initiative hin über 1000 Funkmasten ausgebaut oder aufgerüstet. Wir konnten uns auch im neuen Telekommunikationsgesetz des Bundes durchsetzen: Damit wirklich jeder Euro in den Netzausbau fließt, wird sich die Vergabe der Mobilfunklizenzen in Zukunft nicht mehr auf die üblichen Vergabeverfahren beschränken."
Insgesamt umfasst das vom bayerischen Wirtschaftsministerium angestoßene Mobilfunk-Förderprogramm rund 130 Millionen Euro. Damit können die Kommunen im Austausch mit den Netzanbietern eigene Funkmasten bauen und die Stationen für die Nutzung mit eigener Technik an die Netzbetreiber vermieten. 81 Städte und Gemeinden haben bereits einen Förderbescheid erhalten. Im Rahmen von Markterkundungen des bayerischen Mobilfunkzentrums haben die Netzbetreiber bereits für über 400 Gemeinden einen eigenwirtschaftlichen Ausbau zugesagt.
Die Deutsche Telekom ist bereits 2019 an die Kommunen herangetreten, um gemeinsam mit den Städten und Gemeinden Funklöcher zu jagen.