SIM-Aktivierung

Vodafone startet Video-Ident-Verfahren

Wer einen Vertrag für eine neue SIM-Karte abschließt, muss sich für die Aktivierung künftig ausweisen. Vodafone erweitert die Möglichkeiten zur Aktivierung nun mit dem Weg über die Webcam.
Von Stefan Kirchner

Vodafone Video-Ident Vodafone führt ab sofort das Video-Ident-Verfahren zur Prepaid-Aktivierung ein
Grafik: personalausweisportal.de/amiganer-fotolia.com, Logo: vodafone, Montage: teltarif.de
Bestellt man bei Vodafone online einen neuen Mobilfunk­vertrag, musste man bisher am Tag der SIM-Karten-Lieferung respektive der Vertrags­unterlagen zu Hause sein, um sich ausweisen zu können. Ab heute ist das nicht mehr notwendig, denn Vodafone bietet nun ebenfalls wie Deutsche Telekom und Telefónica Deutschland das Video-Ident-Verfahren über das Internet für die Aktivierung an.

Vereinfacht gesagt verbindet man sich dabei mit einem Vodafone-Mitarbeiter per Live-Chat und bestätigt über seine Webcam, dass man der neue Vertragsinhaber ist. Erforderlich ist das Video-Ident-Verfahren übrigens auch für die Aktivierung einer Prepaid-SIM. Damit greift Vodafone über den Online-Weg der gesetzlichen Neuregelung vor, denn ab 1. Juli wird es eine allgemeine Ausweispflicht für den Kauf einer Prepaid-SIM geben.

Bequem aktivieren wann und wo man will

Vodafone Video-Ident Vodafone führt ab sofort das Video-Ident-Verfahren zur Prepaid-Aktivierung ein
Grafik: personalausweisportal.de/amiganer-fotolia.com, Logo: vodafone, Montage: teltarif.de
Der Vorteil an dem neu eingeführten Video-Ident ist, dass man nicht mehr zwingend an einem bestimmten Tag zu Hause sein muss, wenn die Vertrags­unterlagen per Post geliefert werden. Man kann nun sogar eine beliebige Adresse zur Lieferung angeben, solange man sich dann bei der Online-Freischaltung ausweisen kann. Neu ist daher, dass man seine bestellte SIM-Karte oder das neue Smartphone wahlweise an eine Packstation schicken lassen kann.

Speziell geschulte Service-Mitarbeiter des Unternehmens Web-ID überprüfen während des Video-Ident-Verfahrens den Ausweis, ob die Angaben mit der per Videochat zu sehenden Person und deren Asuweis­dokument übereinstimmen, und ob der Ausweis überhaupt gültig ist. Im nächsten Schritt erhält der (Neu)Kunde eine sechsstellige TAN per SMS zugeschickt, deren Eingabe als Unterschrift für den Vertragsabschluss gewertet wird. Erst danach wird das bestellte Produkt von Vodafone verschickt.

Video-Ident für Prepaid-SIMs

Mit dem Video-Ident-Verfahren will Vodafone vor allem eine Sache erreichen: Die Möglichkeit, eine Prepaid-SIM auch weiterhin überall kaufen zu können. Denn mit der Neuregelung des Paragraph 111 des Telekommunikationsgesetz (TKG), die ab dem 1. Juli 2017 in Kraft tritt, darf man eine Prepaid-SIM nicht mehr ohne Vorlage eines gültigen Ausweises verkaufen. Es wird bereits spekuliert, dass damit alle reinen Online-Anbieter von Prepaid-SIMs vor dem Aus stehen könnten.

Sobald die Prepaid-SIM von Vodafone in das Smartphone oder LTE-fähige Tablet eingesetzt und eingeschaltet wird, erscheint eine Meldung zur eigenständigen Identifikation über den Online-Weg, sobald der Browser das erste Mal aufgerufen wird. Erst nachdem über das Video-Ident-Verfahren alle Angaben bestätigt wurden, wird die Prepaid-SIM für die Nutzung freigeschaltet. Der in Düsseldorf ansässige Netzbetreiber betont, dass für die Aktivierung selbst auch ein anderes Gerät verwendet werden kann, um sich per Video-Ident auszuweisen. Wichtig ist nur, dass eine Webcam vorhanden ist.

Alle weiteren Informationen rund um das neue Video-Ident-Verfahren hat Vodafone auf einer eigenen Website zusammengefasst.

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