Geschäftszahlen

Vodafone: Milliarden-Investitionen trotz sinkendem Umsatz

Sowohl Vodafone Deutschland als auch Vodafone UK legen ihre Zahlen für das Geschäfts­jahr 2013/14 vor, das nach eigenen Angaben sehr an­spruchs­voll war. Dennoch wird eine positive Entwicklung für die Zukunft erwartet.
Von Jennifer Buchholz mit Material von dpa

Vodafone rechnet für das kommende Jahr mit besseren Geschäftszahlen Vodafone rechnet für das kommende Jahr mit besseren Geschäftszahlen
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Vodafone Deutschland hat heute seine Geschäfts­zahlen für das vergangene Geschäftsjahr ver­öffentlicht. Der Gesamt­umsatz stieg im vergangenen Jahr von 9,6 auf 9,8 Milliarden Euro. Hier mit ein­be­rechnet sind aller­dings auch die Service-Umsätze aus der Akquisition von Kabel Deutschland in Höhe von 844 Millionen Euro im Gesamtjahr. Wird diese Fusion in der Berechnung nicht berücksichtigt, ist ein Gesamt­jahres­umsatz von 8,97 Millionen Euro zu verzeichnen. Dies sind rund 7 Prozent weniger als noch im Vorjahr; dennoch zeigt sich Vodafone CEO Jens Schulte-Bockum optimistisch für die kommende Entwicklung in der Tele­kommunikations­branche.

Das Ziel ist eine Million neue Breitbandkunden

Im vergangenen Geschäftsjahr 2013/2014 sank der Umsatz von Vodafone in den Bereichen Service sowie Mobilfunk-Service um 6,2 Prozent. Dies sei durch das aggressive Wett­bewerbs­umfeld bedingt, so das Unter­nehmen. Auch hohe Investitionen konnten diesen Trend im Laufe des vergangenen Jahres nicht abwenden. Dennoch will Vodafone weiter­hin verstärkt seinen Fokus auf eine bessere Netz­qualität legen und hier mehr investieren. Dazu soll auch die Fusion mit dem Kabelnetzbetreiber Kabel Deutschland beitragen, durch die Vodafone seinen Kunden nun auch über Kabel mit Internet versorgen kann, wodurch auch schnellere Surf­ge­schwindig­keiten ermöglicht werden. Gemeinsam mit Kabel Deutschland will Vodafone Deutschland "über LTE, Kabel und VDSL in diesem Geschäfts­jahr über eine Million neue Breit­band­kunden gewinnen," so Schulte-Bockum.

Im Mobil­funk­bereich konnte das Unter­nehmen jedoch ein Plus verbuchen. Der Daten­umsatz (exklusive SMS und MMS) stieg um 6,7 Prozent auf 558 Millionen Euro. Zwar sank die Zahl der Mobil­funk­kunden um 0,3 Prozent auf derzeit 32,3 Millionen, dennoch konnte Vodafone 119 000 Ver­trags­kunden mehr melden. Die Differenz lässt sich auf die Bereinigung der nicht genutzten SIM-Karten zurückführen - nicht mehr genutzte Pre­paid-Karten wurden von Vodafone deaktiviert und fallen demnach aus der Berechnung heraus. Die Zahl der Festnetzkunden sank um 5,9 Prozent auf 2,95 Millionen.

Der durch­schnittliche monatliche Erlös pro Kunde (ARPU) im Mobilfunkbereich sank bei dem Telekommunikationsunternehmen im Vergleich zum 4. Quartal des Vorjahres von 15,40 Euro auf 14,90 Euro.

Obwohl das Unternehmen eine Trendwende sieht, gibt es für die Mitarbeiter keineswegs Entwarnung. 800 Beschäftigte hatten Vodafone bis Ende März im Rahmen eines Programms zum freiwilligen Ausscheiden verlassen. Darüber hinaus liefen noch Gespräche über die Verlagerung von Technikbereichen ins Ausland.

Gesamtzahlen eher unbefriedigend

Vodafone rechnet für das kommende Jahr mit besseren Geschäftszahlen Vodafone rechnet für das kommende Jahr mit besseren Geschäftszahlen
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Und auch die britische Konzernmutter Vodafone UK steht wegen des Preis­kampfs weiter unter Druck. Der Umsatz ging im ab­ge­laufenen Geschäfts­jahr [Link entfernt] (Ende März) um fast zwei Prozent auf 43,62 Milliarden Pfund zurück, wie die Briten heute im süd­englischen Newbury mitteilten. Der operative Gewinn sank um mehr als fünf Prozent auf 12,83 Milliarden Pfund (15,74 Milliarden Euro). Dank des Verkaufs seiner Anteile am US-Mobilfunker Verizon Wireless für rund 130 Milliarden US-Dollar (159 Milliarden Euro) präsentierte das Unternehmen unterm Strich dennoch einen rekord­ver­dächtigen Gewinn von 59,4 Milliarden Pfund.

Im laufenden Geschäfts­jahr, das im April begonnen hat, rechnet Vodafone auch wegen hoher Investitionen erneut mit weniger Gewinn vor Zinsen, Steuern und Ab­schrei­bungen. Unter anderem in Deutschland und Indien will Konzernchef Vittorio Colao in den kommenden beiden Jahren rund 19 Milliarden Pfund in bessere Netze stecken.

Welche Zahlen der Kabelnetzbetreiber Kabel Deutschland am Montag vorgestellt hat, lesen Sie in einer eigenen Meldung.

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