Vodafone: Milliarden-Investitionen trotz sinkendem Umsatz
Vodafone rechnet für das kommende Jahr mit besseren Geschäftszahlen
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Vodafone Deutschland hat heute seine Geschäftszahlen für das vergangene Geschäftsjahr
veröffentlicht. Der Gesamtumsatz stieg im vergangenen Jahr von 9,6 auf 9,8 Milliarden Euro. Hier mit einberechnet
sind allerdings auch die Service-Umsätze aus der Akquisition von Kabel Deutschland in Höhe von
844 Millionen Euro im Gesamtjahr. Wird diese Fusion in der Berechnung nicht berücksichtigt,
ist ein Gesamtjahresumsatz von 8,97 Millionen Euro zu verzeichnen. Dies sind
rund 7 Prozent weniger als noch im Vorjahr; dennoch zeigt sich Vodafone CEO
Jens Schulte-Bockum
optimistisch für die kommende Entwicklung in der Telekommunikationsbranche.
Das Ziel ist eine Million neue Breitbandkunden
Im vergangenen Geschäftsjahr 2013/2014 sank der Umsatz von Vodafone in den Bereichen Service sowie Mobilfunk-Service um 6,2 Prozent. Dies sei durch das aggressive Wettbewerbsumfeld bedingt, so das Unternehmen. Auch hohe Investitionen konnten diesen Trend im Laufe des vergangenen Jahres nicht abwenden. Dennoch will Vodafone weiterhin verstärkt seinen Fokus auf eine bessere Netzqualität legen und hier mehr investieren. Dazu soll auch die Fusion mit dem Kabelnetzbetreiber Kabel Deutschland beitragen, durch die Vodafone seinen Kunden nun auch über Kabel mit Internet versorgen kann, wodurch auch schnellere Surfgeschwindigkeiten ermöglicht werden. Gemeinsam mit Kabel Deutschland will Vodafone Deutschland "über LTE, Kabel und VDSL in diesem Geschäftsjahr über eine Million neue Breitbandkunden gewinnen," so Schulte-Bockum.
Im Mobilfunkbereich konnte das Unternehmen jedoch ein Plus verbuchen. Der Datenumsatz (exklusive SMS und MMS) stieg um 6,7 Prozent auf 558 Millionen Euro. Zwar sank die Zahl der Mobilfunkkunden um 0,3 Prozent auf derzeit 32,3 Millionen, dennoch konnte Vodafone 119 000 Vertragskunden mehr melden. Die Differenz lässt sich auf die Bereinigung der nicht genutzten SIM-Karten zurückführen - nicht mehr genutzte Prepaid-Karten wurden von Vodafone deaktiviert und fallen demnach aus der Berechnung heraus. Die Zahl der Festnetzkunden sank um 5,9 Prozent auf 2,95 Millionen.
Der durchschnittliche monatliche Erlös pro Kunde (ARPU) im Mobilfunkbereich sank bei dem Telekommunikationsunternehmen im Vergleich zum 4. Quartal des Vorjahres von 15,40 Euro auf 14,90 Euro.
Obwohl das Unternehmen eine Trendwende sieht, gibt es für die Mitarbeiter keineswegs Entwarnung. 800 Beschäftigte hatten Vodafone bis Ende März im Rahmen eines Programms zum freiwilligen Ausscheiden verlassen. Darüber hinaus liefen noch Gespräche über die Verlagerung von Technikbereichen ins Ausland.
Gesamtzahlen eher unbefriedigend
Vodafone rechnet für das kommende Jahr mit besseren Geschäftszahlen
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Und auch die britische Konzernmutter Vodafone UK steht wegen
des Preiskampfs weiter unter Druck.
Der Umsatz ging im abgelaufenen Geschäftsjahr
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(Ende März) um fast zwei Prozent auf 43,62 Milliarden Pfund zurück, wie die Briten
heute im südenglischen Newbury mitteilten. Der operative Gewinn
sank um mehr als fünf Prozent auf 12,83 Milliarden Pfund
(15,74 Milliarden Euro). Dank des Verkaufs seiner Anteile am US-Mobilfunker Verizon
Wireless für rund 130 Milliarden US-Dollar (159 Milliarden Euro)
präsentierte das Unternehmen unterm Strich dennoch einen
rekordverdächtigen Gewinn von 59,4 Milliarden Pfund.
Im laufenden Geschäftsjahr, das im April begonnen hat, rechnet Vodafone auch wegen hoher Investitionen erneut mit weniger Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen. Unter anderem in Deutschland und Indien will Konzernchef Vittorio Colao in den kommenden beiden Jahren rund 19 Milliarden Pfund in bessere Netze stecken.
Welche Zahlen der Kabelnetzbetreiber Kabel Deutschland am Montag vorgestellt hat, lesen Sie in einer eigenen Meldung.