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Windows 10: Diese Themen werden 2016 wichtig

Microsofts Fokus liegt derzeit klar auf dem Nutzerzuwachs bei Windows 10. Wird das konstante Wachstum 2016 durch Wegfall des Gratis-Upgrades ausgebremst?
Von Daniel Rottinger

Windows 10: Was für Änderungen erwarten uns im kommenden Jahr? Windows 10: Was für Änderungen erwarten uns im kommenden Jahr?
Bild: teltarif/Microsoft
Im kommenden Jahr wird Windows 10 ein Jahr alt. Mit dem ersten Geburtstag erlischt auch das Microsoft-Versprechen des Gratis-Upgrades. Doch wie könnte die Prozedur danach tatsächlich aussehen?

Zum Launch des neuen OS versuchte Microsoft mit dem Gratis-Upgrade-Programm einen Großteil der Nutzer zum Umstieg auf Windows 10 zu überzeugen. Bislang sieht sich der Konzern auf Kurs, wie auf einem Microsoft-Event verkündet wurde. Laut der letzten offiziellen Zahl laufen über 110 Millionen Geräte mit Windows 10, wobei diese Angabe noch vor dem offiziellen Launch von Windows 10 Mobile Ende November stammt. Jetzt könnten es bereits etwa 200 Millionen Devices sein, wenn man einem Bericht von winbeta.org Glauben schenken mag. Um die Zuwächse bei Windows 10 nicht abreißen zu lassen, hat Microsoft das Upgrade-for-Friends-Programm [Link entfernt] ins Leben gerufen. Dabei handelt es sich um eine Art Schnellballsystem, bei dem bestehende Windows-10-Nutzer ihre Angehörigen beim Upgrade auf das 10er-OS unterstützen. Im Gegenzug erhalten die angemeldeten IT-Experten Zugang zu exklusiven Verlosungen. Über Posts in den sozialen Netzwerken wird das Angebot in letzter Zeit wieder vermehrt beworben. Weiterhin hatte der Konzern zusammen mit ausgewählten Hardwarepartnern eine Abwrackprämien-Aktion gestartet, bei der Nutzern einen Cashback-Rabatt auf ein neues Gerät mit Windows 10 zugesprochen wurde, wenn sie im Gegenzug ein altes System eintauschten.

Upgrade-Ende: Stichtag 29. Juli 2016

Windows 10: Was für Änderungen erwarten uns im kommenden Jahr? Windows 10: Was für Änderungen erwarten uns im kommenden Jahr?
Bild: teltarif/Microsoft
Soviel zum Status Quo. Doch welche Einschätzung lässt sich für die Zeit nach dem 29. Juli treffen, wenn Windows 10 sich nicht mehr kostenfrei von Windows 7 oder 8.1 upgraden lässt? Grundsätzlich ist erst einmal klar, dass alle Rechner die den Upgrade-Prozess bereits durchlaufen haben, ihre Aktivierung nicht verlieren. Sprich bei erneuter Installation von Windows 10 auf einem bereits geupgradeten System ändert sich dann nichts.

Bei bestehenden Windows-7- und 8.1-Systemen dürfte Microsoft noch vor Ablauf der Frist den "Call to Action" intensivieren und Nutzer auf den künftigen Wegfall des kostenfreien Upgrade-Vorteils hinzuweisen. Nach aktuellem Stand würde es für anschließende Upgrades auf Windows 10 keine Vergünstigungen geben und Nutzer müssten sich stattdessen eine reguläre Windows-10-Lizenz kaufen. Alternativ können sie natürlich weiterhin Windows 7 oder 8.1 weiternutzen.

Windows 10: Wird Microsoft die Upgrade-Zeit verlängern?

Die Antwort auf diese Frage dürfte vermutlich auch stark davon abhängen, wie viel monetären Mehrwert Microsoft in den kommenden Monat aus der schnellen Verbreitung von Windows 10 zieht. Schließlich ist es dem Konzern mit Windows 10 erstmals gelungen dem Windows App Store zu einem kleinen Durchbruch zu verhelfen. Dort verdient der Konzern an jeder verkauften App mit. Zudem gibt es auch abseits von Programmen uns Spielen eine weitere Erlösquelle für Microsoft. Im Entertainment-Bereich werden Windows-10-Nutzern mit Groove Music (Musik-Streaming) und Film & TV zwei weitere Einkaufsmöglichkeiten aufgezeigt. Entwickeln sich genannte Bereich für den IT-Konzern tatsächlich wie erwartet, könnte man den Wegfall zu erwartender OS-Verkäufe einfacher verschmerzen. Schließlich erwerben Nutzer meist mehr als nur eine App, einen Film oder ein Musik-Abo über die Lebenszeit des Systems. Natürlich schwebt immer noch die Zahl von einer Milliarde Installationen durch den Raum, die Microsoft innerhalb der ersten Jahre mit Windows 10 erreichen möchte. Allerdings darf man dabei die Verbreitung auf IoT-Devices und anderen Gerätekategorien, wie dem XXL-Tablet Surface Hub oder dem Fitness-Tracker Microsoft Band 2, nicht vergessen.

Verkaufsstopp von Systemen mit Windows 7 und 8.1

Zum Hintergrund ist es auch hilfreich zu wissen, für wann Microsoft den Verkaufsstopp für Systeme mit Windows 7 bzw. 8.1 angesetzt. Im Fall von PCs mit Windows 7 Professional und Windows 8.1 sollen nach dem 31. Oktober keine Systeme mit genannten Betriebssystem verkauft werden. Da der 31. Oktober deutlich hinter der eigentlichen Gratis-Upgrade-Frist (29. Juli 2016) liegt, könnte sich diese zumindest für Komplettsysteme um die Spanne von drei Monaten verlängern.

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