Sommer-Update
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Microsoft setzt Windows-10-Systemanforderungen hoch

Mit dem Erscheinen des Sommer-Updates für Windows 10 steigen auch die Hardware­anforderungen. So wirkt sich die Änderung konkret aus.
Von Daniel Rottinger

Microsoft setzt Hardwareanforderungen rauf Microsoft: Neue Mindestanforderungen bei Windows 10
Bild: Microsoft
In wenigen Wochen wird Microsoft die Anniversary-Aktualisierung für Windows 10 veröffentlichen, die zahlreiche Veränderungen mit sich bringt. Doch neben einer Vielzahl neuer Funktionen steigen auch die System­anforderungen. Microsoft setzt Hardwareanforderungen rauf Microsoft: Neue Mindestanforderungen bei Windows 10
Bild: Microsoft

2 GB RAM werden Pflicht

Bislang können Nutzer Windows 10 (in der 32-Bit-Fassung) auch mit Geräten verwenden, die nur über 1 GB RAM verfügen. Diese Sonderreglung wird mit dem Sommer-Update abgeschafft, dann werden bei beiden Desktop-Versionen mindestens 2 GB RAM vorausgesetzt. Auf teltarif.de hatten wir bereits im September vergangenen Jahres von dem Kauf eines PCs bzw. 1-GB-RAM-Tablets mit Windows 10 abgeraten. Bereits damals vermuteten wir, dass: "[...] eine breite Palette an kommenden Funktionen nur schnellen PCs vorbehalten sein wird. Käufer eines Billig-Tablets werden vermutlich nicht bedient und somit von der Weiterentwicklung abgehängt." Diese Prognose bestätigt sich beim Blick auf die Microsoft-Seite. Dort hat der IT-Konzern die Mindestanforderungen von Windows 10 dargestellt, die mit dem Release des Sommer-Updates gelten.

Künftig sind mindestens 2 GB RAM erforderlich Künftig sind mindestens 2 GB RAM erforderlich
Bild: teltarif/Screenshot-Microsoft
Welche Möglichkeiten Nutzer mit einem 1-GB-Gerät haben, werden wir noch abklären und in einem weiteren Artikel beantworten. Dazu haben wir bei Microsoft angefragt, ob sich das Anniversary-Update von Windows 10 bei Geräten mit nur 1 GB RAM überhaupt einspielen lassen wird. Zumindest bei der Pro-Variante von Windows 10 können Anwender Feature-Updates über die System­steuerung verzögern und somit auch das Einspielen des Sommer-Updates zeitweise verhindern. Ein Gratis-Tool namens ShutUp10 bietet eine vergleichbare Funktion an, die wir hier beschrieben haben.

Windows 10 Mobile: Größere Displays und mindestens 1 GB RAM

Künftig werden bei Windows 10 Mobile auch Geräte mit 9-Zoll-Displays unterstützt. Bislang lag die Grenze bei 7,99 Zoll. UHD-Unterstützung wird es allerdings vorerst für mobile Endgeräte nicht gegeben. Maximal ist eine Auflösung von 2560 mal 1440 Pixel (WQHD) möglich. Übrigens müssen Hersteller bei ihren Geräten mit Windows 10 Mobile nicht zwangsläufig eine Mobilfunkanbindung in Form von 2G/3G bzw. LTE anbieten, diese ist nur bei Smartphones verpflichtend.

Wie sich bereits angedeutet hatte, erfordert Windows 10 Mobile künftig mindestens 1 GB RAM. Vor der Upgrade-Verteilung von Windows 10 Mobile hatte Microsoft Nutzer mit 512-MB-RAM-Handys damit vertröstet, dass diese auf bestimmte Features verzichten müssten. Unsere Erfahrungen mit dem Lumia 630 (512 MB RAM) unter Windows 10 Mobile hatten wir bereits in einem anderen Artikel beschrieben. Eine Möglichkeit für Betroffene ist ein Downgrade von Windows 10 Mobile auf Windows Phone 8.1.

Update von 14:35 Uhr Das Statement von Microsoft Deutschland auf unsere oben genannte Anfrage ist eingetroffen:

Nutzer mit 1-GB-RAM-Systemen sollen laut Microsoft auch nach Erscheinen des Sommer-Updates Windows 10 weiterverwenden können. "Für Kunden, die derzeit Windows 10 auf 1-GB-Systemen nutzen, gibt es keine Änderung", erklärte ein Microsoft-Sprecher auf teltarif.de-Anfrage. Die Änderungen würden nur für Hardware-Partner von Microsoft gelten. Einbußen könnte es allerdings in der Funktionalität, zum Beispiel beim Fast-User-Switch geben. Ob es bei dem genannten Einschnitt bleibt, wird sich allerdings erst nach dem Erscheinen des Sommer-Updates abschließend bewerten lassen.

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