Winter-Ausrüstung

Lederhandschuhe von Winterfinger für den Touchscreen im Test

Smartphone und Tablet auch bei Minusgraden bedienen
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Winterfinger-Lederhandschuhe mit Karton-Verpackung Winterfinger-Lederhandschuhe mit Karton-Verpackung
Foto: teltarif.de
Wer im kalten Winter draußen für das Smartphones die Hände aus der Tasche nehmen muss, riskiert halb gefrorene Finger. Die edlen Leder­hand­schuhe der Firma Winter­finger schaffen Abhilfe - doch der Luxus hat seinen Preis.

Vor rund einem Jahr haben wir bereits ein Konkurrenz­pro­dukt getestet: In unserem Artikel Smartphone im Winter: Hand­schuhe für Touch­screens im Test haben wir die Stoff­hand­schuhe von iGlove vor­ge­stellt, die rund 20 Euro kosten und bei denen das Smart­phone mit den leit­fähigen Finger­spitzen von Daumen, Zeige- und Mittel­finger bedient werden kann. Die Handschuhe erfüllen auch nach über einem Jahr im Alltagseinsatz immer noch ihre Aufgabe. Allerdings zeigen sie erste Verschleißerscheinungen und wärmen nach unserem Gefühl bei Außentemperaturen von bis maximal minus drei Grad.

Stolzer Preis für Lederhandschuhe von Winterfinger

Winterfinger-Lederhandschuhe mit Karton-Verpackung Winterfinger-Lederhandschuhe mit Karton-Verpackung
Foto: teltarif.de
Deutlich edler und robuster kamen im Test die Smartphone-Lederhandschuhe der Fima Winterfinger an. Erhältlich sind die Handwärmer in drei Größen, und zwar in 7 (S), 8 (M) und 9 (L). In unserem Fall erwies sich Größe S für Männerhände als definitiv zu klein. Für normalgroße Frauenhände und kleinere Männerhände ist Größe M empfehlenswert, alle anderen sollten zur Größe L greifen. Wer sich nicht ganz sicher ist, kann zur Orientierung die Größenhilfe (PDF) [Link entfernt] ausdrucken.

Die Handschuhe sind in einem schwarzen Karton verpackt. Nach dem Auspacken fällt als erstes die hochwertige Verarbeitung auf. Das Obermaterial ist zu 100 Prozent Lamm-Nappaleder, das Innenfutter besteht zu 100 Prozent aus Wolle. Die Leitfähigkeit der Lederhandschuhe wird durch das so genannte TouchTec-Verfahren gewährleistet. Dabei wird das komplette Ledermaterial mit Hilfe eines patentierten Nanotechnologie-Verfahrens beschichtet und dadurch leitfähig gemacht.

Soviel Technik, Komfort und Design haben allerdings ihren Preis: Winterfinger verlangt für ein Paar Lederhandschuhe stolze 99,95 Euro zuzüglich 2,95 Euro Versandkosten.

Handhabung, Alltagseinsatz und Pflege

Bei den Winterfinger-Lederhandschuhe ist die komplette Lederoberfläche leitfähig Bei den Winterfinger-Lederhandschuhen ist die komplette Lederoberfläche leitfähig, bei den Stoffhandschuhen nur drei Fingerkuppen
Foto: teltarif.de
In unserem Test erwiesen sich die Winterfinger-Handschuhe als äußerst robust, widerstandsfähig und zuverlässig. Im Vergleich zu den im letzten Jahr getesteten Stoffhandschuhen wärmen die Winterfinger-Handschuhe dank des Innenfutters aus Wolle bei Minusgraden deutlich besser. Das Faszinierendste an den Handschuhen ist aber, dass eben nicht nur einzelne Punkte wie die Fingerkuppen einiger Finger leitfähig sind, sondern tatsächlich die ganzen Handschuhe. Für die Benutzung ist also deutlich weniger Konzentration erforderlich.

Selbst wenn die Handschuhe nicht ganz passgenau anliegen, ist eine Bedienung möglich. In unserem Fall (Größe M) lagen die Handschuhe prinzipiell recht eng an, die Finger der Handschuhe waren aber etwa zwei Millimeter zu lang. Trotz der Luft, die sich zwischen Zeigefinger und Handschuh befand, reagierte das Smartphone in unserem Test zuverlässig auf jede Berührung.

Trotzdem empfehlen wir, die Größe der Handschuhe so auszuwählen, dass diese möglichst eng anliegen, vor allem an den Fingern. Sind die Handschuhe zu groß, ist eine Vertippgefahr auf kleineren Smartphone-Tastaturen durchaus gegeben. Sind die Handschuhe zu klein, dann leidet schnell der Tragekomfort darunter, weil die Handschuhe sich aufgrund des Ledermaterials nicht so flexibel an die Handform anpassen wie Stoff-Handschuhe. Winterfinger verspricht allerdings, dass dies nach einer längeren Tragezeit auch bei den Lederhandschuhen passieren soll - der bisher eher milde Winter gab uns allerdings kaum Anlass, die Handschuhe länger zu tragen.

Ein echter Nachteil gegenüber Stoffhandschuhen ist die Tatsache, dass der Anwender die Lederhandschuhe nicht waschen kann. Winterfinger nutzt diese Gelegenheit dazu, dem Kunden zusätzlich zu den Handschuhen auch gleich ein spezielles Lederpflegemittel anzubieten - dies kostet pro Flasche 9,95 Euro. Das Pflegemittel enthält Lanolin-Lederöle und Carbonharze und soll geruchs- sowie farbneutral sein.

Zusammenfassung: Der direkte Vergleich mit den Stoffhandschuhen

Winterfinger-Smartphone-Handschuhe im Einsatz Winterfinger-Smartphone-Handschuhe im Einsatz
Foto: teltarif.de
Bezüglich Material, Verarbeitung, Stil und Wärme-Isolierung tragen die Winter­finger-Leder­hand­schuhe im direkten Vergleich den Sieg davon. Auch bei stärkerer Be­an­spruchung und kälteren Tempera­turen er­füllen die Hand­schuhe ihre Auf­gabe mit Bravour. Ein Hinder­nis für viele Interes­senten dürfte aber der momentan noch sehr hohe Preis sein.

Bei der Pass­ge­nauig­keit, der Pflege­mög­lich­keit und beim Preis bleiben allerdings die Stoff­hand­schuhe un­an­ge­fochten. Nach einigen Wochen der Nutzung lassen sich die Stoff­hand­schuhe im Wasch­becken mit einem milden Hand­wasch­mittel selbst reinigen - nur schleudern sollte man sie aufgrund der eingewobenen Metallfäden nicht. Allerdings zeigen sie nach einem Jahr erste Abnutzungserscheinungen.

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