Lichtbasiertes WLAN: Erste Tests außerhalb der Labore
Institut testet neues WLAN auf der Mainau
Screenshot: teltarif.de
Ein neuartiges, lichtbasiertes WLAN wird derzeit
auf der Blumeninsel Mainau ausprobiert. "Die Vision bei dieser
Technologie ist, dass man sich in einem Raum frei bewegen und ohne
Unterbrechung Daten austauschen kann", sagt Anagnostis
Paraskevopoulos vom Fraunhofer Heinrich Hertz Institut in Berlin
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Allerdings gelangten die Daten dabei nicht per Funk zu Computern,
Laptops oder Smartphones, sondern aus der Raumbeleuchtung.
Als Datensender würden LEDs genutzt, wie man sie etwa in Zimmerlampen verwenden könne, sagt Paraskevopoulos. In einer solchen LED werde Strom in Licht umgewandelt. "Wenn ich den Strom moduliere, moduliere ich auch die Lichtintensität", meinte er.
Bis Ende 2016 weitere Tests
Institut testet neues WLAN auf der Mainau
Screenshot: teltarif.de
Vorteil des lichtbasierten WLANs sei unter anderem eine höhere
Sicherheit: "Optische Wellen können sehr leicht isoliert werden, zum
Beispiel durch einen Vorhang", sagt Paraskevopoulos. "Das zwingt
potentielle Spione oder Hacker, sich in ein Gebäude zu begeben, bei
Funkwellen tun sie das schon vom Parkplatz her."
Außerdem würden die Datenmengen, die verschickt werden, ständig größer. Das könnten die vorhandenen Funknetze irgendwann nicht mehr bewältigen. "Leuchten als zusätzliche Hotspots einzusetzen ist eine vielversprechende Option", sagte er. Außerdem verursache die Technologie keine zusätzliche Funkstrahlung und sei somit für Anwendungen etwa in einer Schule vielversprechend.
Ausprobiert wird das neue System seit April auf der Blumeninsel im Bodensee - bis Ende 2016 sollen die Versuche ausgeweitet werden. Es sei das erste Mal, dass die neue Technologie in Deutschland außerhalb des Labors getestet werde, sagt Paraskevopoulos.