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WLAN: Tipps für mehr Reichweite und Sicherheit

Funknetz ist bequem, aber häufig unzuverlässig
Von Susanne Kirchhoff

WLAN gehört heute zu den beliebtesten Wegen, zuhause Geräte wie PC, Laptop, Tablet oder Smartphone sowie auch WLAN-Radio und immer häufiger auch das TV mit dem heimischen Internetzugang zu verbinden. Daneben wird auch die Heimvernetzung immer populärer, zum Beispiel um Medieninhalte wie Musik, Fotos und Videos auf verschiedenen Geräten zu nutzen. Wir haben für Sie einige Hintergrundinformationen zu WLAN, Tipps zur Konfiguration und zum Beheben typischer Störungen zusammengestellt.

WLAN-Standards: IEEE 802.11b, g und n

Datenübertragung per WLAN ist meistens praktisch Foto: Vodafone Typischerweise in Europa im Einsatz ist WLAN nach den Standards IEEE 802.11b, g und n. Geräte mit WLAN nach IEEE 802.11b sind bereits seit etwa 10 Jahren auf dem Markt und bieten Brutto-Datenraten von bis zu 11 MBit/s. Der Nachfolger 802.11g bietet bis zu 54 MBit/s. n-WLAN kann mithilfe der Mehrantennentechnik Datenraten von bis zu 150 MBit/s auf vier Kanälen ermöglichen, was insgesamt eine Bruttodatenrate von bis zu 600 MBit/s ergibt.

In der Praxis kann der Anwender grob von einer Halbierung bis Drittelung der Datenrate ausgehen, um den tatsächlich nutzbaren Wert zu ermitteln. Denn erstens wird die Datenrate durch Störungen gesenkt und zweitens enthält die Brutto-Datenrate auch dasjenige Datenvolumen, welches gesendet wird, um die eigentlichen Nutzdaten zu übertragen, den sogenannten Overhead.

Typische Quellen für Störungen aufspüren

WLAN funkt im Bereich um 2,4 GHz, dazu kann n-WLAN auch den Bereich um 5 GHz nutzen. Diese Frequenzen gehören zum sogenannten ISM-Band, das für Industrie, Wissenschaft, Medizin und für private Anwendungen lizenzfrei genutzt werden kann. Lizenzfreie Frequenzen sind verständlicherweise beliebt, weswegen nicht nur WLAN, sondern auch andere Anwendungen im 2,4-GHz-Band funken, wie Mikrowellenherde und Bluetooth, was zu Störungen führen kann. Daher ist es sinnvoll für den Nutzer, Bluetooth an Geräten nur bei Bedarf einzuschalten und ansonsten zu deaktivieren.

Am besten ist der Empfang natürlich, wenn eine direkte Sichtverbindung zwischen den Geräten besteht und sich keine Gegenstände oder Wände dazwischen befinden. In der Praxis ist das natürlich meistens nicht der Fall, denn WLAN wird ja gerne eingesetzt, um ein Funk-Netzwerk über mehrere Räume hinweg bereitzustellen.

Innerhalb einer Etage kann der WLAN-Empfang daher empfindlich gestört sein, insbesondere durch Gegenstände, die Metall oder größere Wassermengen enthalten. So stellen größere Zimmerpflanzen oder gar ein Aquarium deutliche Hindernisse für das Funksignal dar. Bei Trockenbauwänden kann das enthaltene Metall-Ständerwerk zu Problemen führen, Stahlbetonwände sind für WLAN dagegen nahezu undurchdringbar.

Das Ausprobieren von verschiedenen Standorten der Geräte ist zumeist für den Nutzer bei Problemen mit der WLAN-Reichweite der erste und einfachste Lösungsansatz.

Antennen und Signalausbreitung

FRITZ!Box Fon WLAN 7270 mit Mehrantennen-Technik FRITZ!Box Fon WLAN 7270 mit Mehrantennen-Technik
Foto: AVM
Auch die Ausrichtung der Antennen spielt eine Rolle. Je nach Form der Antenne gibt es spezifische Ausbreitungseigenschaften für das Signal. Ist die Antenne intern verbaut, wie im Laptop oder Smartphone, kann der Nutzer deren Ausrichtung nur ändern, indem er gleich das ganze Gerät dreht - im Alltag wenig praktikabel.

Besitzt ein Gerät eine externe Antenne, wie manche WLAN-Router oder Desktop-PCs mit einer WLAN-Karte, so kann es sinnvoll sein, verschiedene Ausrichtungen auszuprobieren. Versorgt man mit einem WLAN-Access Point mehrere Geräte, so ist es aber durchaus möglich, dass der bessere Empfang für das eine auf Kosten eines anderen Geräts geht. Bringt der vorhandene WLAN-Router einen entsprechenden Anschluss mit, so kann auch das Nachrüsten einer größeren Antenne für bessere Reichweiten sorgen.

Eine weitere Möglichkeit ist der Umstieg von b/g- auf n-WLAN, das mit Mehrantennentechnik und robusteren Modulationsverfahren prinzipiell mehr Reichweite, Zuverlässigkeit und höhere Geschwindigkeiten ermöglicht. So ist die mögliche Reichweite von n-WLAN in Innenräumen mit bis zu 70 Metern fast doppelt so groß wie bei b/g-WLAN.

Auf der nächsten Seite finden Sie Tipps, wie Sie mit n-WLAN und einem WLAN-Repeater die Reichweite und Signalstärke ihres Funknetzwerks verbessern können, und praktische Hinweise zur Sicherheit, die Sie bei der Konfiguration Ihres WLAN beachten sollten.

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