Vergleich

Xbox One, PS4 & Wii U: Welche Konsole eignet sich für wen?

Wir haben die aktuelle Spielekonsolen-Generation miteinander verglichen und erklären welche Unterschiede es zwischen Xbox One, PS4 und Nintendo Wii U gibt und wo die Android-Konsolen einzuordnen sind.
Von Daniel Rottinger / Rita Deutschbein / Hans-Georg Kluge

Die Wii U von Nintendo ist etwa ein Jahr lang länger auf dem Markt als die PS4 und Xbox One. Dennoch fristet sie ihr Dasein nahezu im Schatten der Konsolen von Sony und Microsoft. Denn im Gegensatz zu ihren prominenten Konkurrenten kann die Wii U nicht mit hohen Grafikauflösungen und der Wiedergabe von Blu-rays punkten. Sie richtet sich stattdessen an das jung gebliebene Publikum oder an Familien. Es gibt Spiele, die Nutzer noch aus ihrer Jugend kennen, und eine besondere Bedienmöglichkeit über das Touchpad.

Technisch ist die Wii U mit ihrem PowerPC-basierten Dreikern-Prozessor von IBM und der AMD-basierten DirectX-10.1-Grafiklösung schwächer ausgestattet als die aktuellen stationären Konkurrenten. Es gibt 2 GB Arbeitsspeicher, wobei jeweils 1 GB von der CPU und 1 GB von der GPU genutzt wird. Die Bildqualität ist auf dem Niveau älterer Konsolen wie der Xbox 360 und der PS3. Immerhin, durch ihre schwächere Leistung verbraucht die Wii U mit durchschnittlich 33 Watt deutlich weniger Strom als die PS4 oder die Xbox One. Nintendo Wii U Nintendo Wii U
Bild: Nintendo

Wii U: Speicher-Varianten

Der Speicher der Wii U fällt deutlich geringer aus als bei der Xbox One oder der PS4. Die Basic-Variante bietet gerade einmal 8 GB internen Speicher, von dem nach Abzug der System-Belegung und nach der Einrichtung eines Nutzerprofils gerade mal noch 3 GB übrig bleiben. Spiele-Downloads auf den internen Speicher sind hier also schwierig. Das Premium Pack kommt immerhin mit 32 GB Speicher, von dem noch etwa 25 GB zur freien Verfügung steht.

Der Speicher der Wii U lässt sich aber erweitern. Bis zu 2 Terabyte zusätzlicher Speicher wird unterstützt. Die Erweiterung ist via SD-Karte oder externe Festplatte mit eigener Stromversorgung möglich. Von der Nutzung von USB-Sticks rät Nintendo hingegen ab, da diese die Konsole ausbremsen können.

GamePad-Controller

Das sogenannte GamePad ist das prägnanteste Merkmal der Wii U und hebt die Konsolengeneration vom Vorgänger Wii ab. Der Controller bietet neben der typischen Steuerung über Buttons und Analog-Sticks auch einen großen, resistiven Touch-Screen mit 854 mal 480 Pixel. Dank des Displays stehen Nutzern zwei Bildschirme zur Verfügung – der des Fernsehers und des GamePads. Im Mehrspielermodus können den verschiedenen Spielern somit unterschiedliche Informationen angezeigt werden.

Das GamePad hat einen Beschleunigungs-Sensor und einen Gyrosensor integriert. So lassen sich Bewegungen des GamePads direkt auf das Spiel übertragen. Auch gibt es einen Kopfhörer-Anschluss, ein Mikrofon sowie Lautsprecher für die direkte Audioausgabe am Controller. Über den integrierten Infrarotsensor lässt sich das GamePad auch als Fernbedienung für den Fernseher verwenden. Die Stromversorgung erfolgt über Akkus.

Alternativ zum GamePad kann die Wii U mit einem klassischen Controller ohne Touchscreen (Wii U Pro Controller) oder dem von der Wii bekannten Nunchuck und der Wii-Remote-Plus-Fernbedienung bedient werden.

Multiplayer und Spiele-Auswahl

Die Wii U ist die erste Konsole von Nintendo, die HD-fähig ist. Ein großes Plus der Wii U ist die Abwärtskompatibilität zur Wii. Nahezu alle Spiele des Vorgängers können auf der Wii U gespielt werden und werden mitunter auf Full-HD hochskaliert. Allerdings benötigen Nutzer bei älteren Titeln die Wii-Controller wie den Nunchuck und die Wii Remote, die aber ebenfalls zur Wii U kompatibel sind. Mit der Wii U können – abhängig vom Spiel - bis zu 6 Spieler gleichzeitig spielen. Maximal zwei GamePads und vier Fernbedienungen lassen sich dabei simultan nutzen. Die unterschiedlichen Nutzerkonten werden über die selbst erstellten Online-Charaktere namens Miis repräsentiert.

Wie eingangs bereits erwähnt ist die Spiele-Auswahl der Wii U vor allem auf Multiplayer-Games und klassische Titel, weniger jedoch auf grafische Highlights und Spiele mit Altersbeschränkung ab 18 Jahre ausgelegt (auch wenn es hier vereinzelt Titel gibt). Nutzer haben insgesamt eine recht große Spiele-Bandbreite. Nintendo setzt auf exklusive Titel mit Mario, Zelda, Joshi und Co. statt auf Ego-Shooter in Full-HD. Einige Games erfordern Bewegung – mitmachen statt auf der Couch hocken, ist die Devise.

Spiele werden sowohl als Disk als auch als Download über Nintendos eShop angeboten. Neuproduktionen im Spielebereich finden Wii-U-Nutzer allerdings immer seltener. Drittanbieter wie Electronic Arts haben der Konsole mittlerweile den Rücken gekehrt und auch das Unternehmen Ubisoft tut sich schwer mit neuen Entwicklungen. Auch Nintendo selbst hat in diesem Jahr nur eine geringe Auswahl an neuen Spielen auf den Markt gebracht.

Nintendo-Netzwerk und Multimedia

Auch bei der Wii U finden Nutzer zahlreiche Netzwerk-Features. Das sogenannte Miiverse bildet eine Art soziales Netzwerk, auf das auch über einen Browser von einem PC oder Smartphone zugegriffen werden kann. Zur Anmeldung ans Netzwerk ist ein bestehender Nintendo Network-Account notwendig. Auf Funktionen wie Skype haben Wii-Nutzer keinen Zugriff. Stattdessen promotet Nintendo seinen eigenen Chat-Dienst Wii U Chat. Mit ihm können Spieler über das GamePad ihre Freunde anrufen, solange sie mit dem Controller nicht gerade spielen.

Die Wii U besitzt auch einen eigenen, recht flotten Browser, der zwar HTML5 unterstützt, nicht jedoch Plugins wie Adobe Flash. Die Auswahl an Video-on-Demand-Diensten, die über die Wii U genutzt werden können, ist etwas eingeschränkt. Zur Verfügung stehen beispielsweise Amazon Prime Video sowie Netflix und der in Deutschland eher unbekannte Dienst Crunchyroll (japanische Animes und asiatische TV-Serien). Auch über die YouTube-App können Videos gestreamt werden. Digitale Spiele und Software für die Wii U bietet Nintendo über seinen eShop an. Allerdings lassen sich mit der Konsole weder Musik-CDs noch DVDs oder Blu-rays wiedergeben.

Um die Wii U ans Internet zu bringen steht WLAN b/g/n bereit. Eine LAN-Netzwerkschnittstelle kann auf Wunsch über einen Adapter mit USB-Anschluss nachgerüstet werden. Die Wii U bringt vier USB-2.0-Anschlüsse, einen HDMI-Port, einen SD-Kartenslot zur Speichererweiterung sowie einen AV-Ausgang mit. Auch NFC und Dolby Pro Logic II Stereo wird unterstützt.

Pakete und Preise

Von der Wii U gibt es zahlreiche Bundles. Immerhin gibt es die Konsole bereits seit 2012. Angeboten werden beispielsweise Pakete mit Mario Kart, Super Mario, Donkey Kong, Zelda, Lego City oder Xenoblade Chronicles X. Auch den Klassiker Wii Fit Plus mit Balance Board gibt es. Je nach Ausführung ist die Wii U in Schwarz oder Weiß oder als Wii-U-Premium-Pack mit größerem Hauptspeicher erhältlich.

Die Basic-Version der Konsole gibt es ab etwa 250 Euro, Bundles sind nur unwesentlich teurer und beginnen bereits bei 260 Euro. Die Version mit 8 GB ist derzeit allerdings nicht so häufig zu finden wie das Premium Pack. Dieses gibt es für rund 300 Euro oftmals bereits inklusive Spiel. Einige Bundle-Ausführungen können allerdings auch bis zu 400 Euro kosten.

Auf der nächsten Seite gehen wir auf die Spielkonsolen von Apple, Nvidia und Amazon mit Android-Betriebssystem ein. Außerdem ziehen wir unser Fazit.

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