ZDF startet "heute journal plus" für Hybrid-TV
ZDF startet "heute journal plus"
Logo: ZDF
Die ZDF-Sendung "heute journal" geht mit einem neuen
Online-Angebot für Hybrid-Fernseher und Personal Computer in die
Internet-Offensive. Mit "heute journal plus" sollen Fernsehen und
Internet weiter zusammenwachsen, sagte Moderator Claus Kleber bei der Vorstellung des Projekts in Berlin. Über die
Internet-Seiten heutejournalplus.zdf.de
[Link entfernt]
und heute.de können Nutzer
ab sofort Hintergrundinformationen als Bild, Video oder Text
zusätzlich zu den Berichten der jeweils jüngsten Ausgabe des "heute
journals" (täglich 21:45 Uhr) abrufen. Auch über die neuen Hybrid-Fernseher
mit Internet-Anschluss (HbbTV) ist der Zugang zum neuen Angebot
möglich.
ZDF startet "heute journal plus"
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Ob die aktuelle Lage in Afghanistan, die Euro-Krise oder die
Ermittlungen gegen den rechten Terror - mit "heute journal plus"
sollen Zuschauer und Nutzer rund um die Uhr Beiträge erhalten, die
nicht in 30 Sendeminuten passen, wie Redaktionsleiterin Anne Reidt
sagte. Damit gehe das Nachrichtenmagazin bei seiner Berichterstattung
in die Tiefe.
"Das Internet hört an den ZDF-Grenzen nicht auf"
Zuschauer sollen künftig auch regelmäßig einen Blick hinter die Kulissen bekommen. Was beschäftigt aktuell Klebers Kollegin Marietta Slomka, was hält Brüssel-Korrespondent Udo van Kampen vom deutsch-französischen Gipfel - durch das virtuelle Schlüsselloch will die Redaktion Einblick in ihre Arbeit geben. "Wir lassen uns jetzt in die Karten schauen", sagte Kleber.
Auch andere Symbole sollen in Zukunft aufblinken: Ob ein Video, ein Internet-Link oder eine Erklärgrafik - neue Zusatzinhalte sollen rund um die Uhr ins Netz gestellt werden. Dabei will das ZDF auch auf externe Inhalte im Web, etwa Artikel auf Zeitungsportalen wie dem der Financial Times Deutschland (FTD [Link entfernt] ) verlinken. "Das Internet hört an den ZDF-Grenzen nicht auf", sagte Andreas Rother von heute.de. Über den Button "Soziale Netzwerke" können Zuschauer auf Facebook die Beiträge kommentieren. Für Zuschauer, die nicht Mitglied bei Facebook sind, bietet der Sender auch auf eigenen Servern die Möglichkeit, über die Sendungen des ZDF zu diskutieren.
Das Angebot von "heute journal plus" werde ohne zusätzliche Mittel produziert. Reporter, die unterwegs sind und für das "heute journal" ihre Berichte drehen, sollen das Zusatzmaterial liefern. Mit dieser Entwicklung habe das ZDF in Deutschland "das Näschen vorne", wie Reidt sagte.
Roter Knopf auf der Fernbedienung
Über das Zusammenwachsen von TV und Internet wird schon seit vielen Jahren gesprochen. Mit dem Standard HbbTV nimmt dieser Trend nun aber konkrete Formen an. HbbTV wird oft auch Hybrid-TV genannt. Die Idee ist, dass der Zuschauer auf seinem "Smart TV" mit Internet-Zugang nahtlos zwischen TV-Sendungen und Online-Angeboten umschalten kann. Hinter der Abkürzung HbbTV steckt das technische Verfahren "Hybrid Broadcast Broadband TV", auf das frühzeitig deutsche Sender wie ARD, ZDF und etliche Privatsender gesetzt haben.
Die Inhalte von HbbTV werden mit einem markanten roten Knopf auf der Fernbedienung aufgerufen. Dann erscheinen Zusatzangebote zum TV-Programm auf dem Bildschirm. Das können Videos aus der Mediathek sein, Texte wie beim herkömmlichen Videotext - aber auch Detailinformationen über die laufende Sendung oder interaktive Mitmachdienste. In den Haushalten in Deutschland stehen bislang schätzungsweise sechs Millionen HbbTV-taugliche Fernseher. Allerdings haben viele Besitzer eines HbbTV-Geräts ihren Fernseher gar nicht mit dem Internet verbunden, so dass die Online-Seite des Hybrid-Fernsehers dann dunkel bleibt.