IPv6-Richtlinien: Keine Identifizierung aufgrund der IP-Adresse
Richtlinien für IPv6
Bild: teltarif.de
Trotz IPv6 sollen auch in Zukunft Internet-Nutzer aufgrund ihrer IP-Adresse
nicht persönlich identifiziert werden können. So lautet
die Kernaussage von jetzt veröffentlichten Richtlinien, die der
Deutsche IPv6-Rat zusammen mit dem Bundesdatenschutzbeauftragten
Peter Schaar aufgestellt hat. Bei IPv6 handelt es sich um einen neu
eingeführten Standard, der den nahezu erschöpften Vorrat an verfügbaren
IP-Adressen des bisherigen Protokolls IPv4 so sehr ausweiten soll, dass
nicht nur Computer, sondern auch alle möglichen anderen Geräte über
das Netz adressiert werden können. Der IPv6-Rat ist ein Forum der
Internet-Wirtschaft mit Wissenschaft und Verwaltung.
Richtlinien für IPv6
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Der Nutzer erwarte von den Internet-Providern und den Herstellern
von Netzwerktechnik wie DSL-Routern und ähnlichem, dass "die Möglichkeit einer
dauerhaften Identifikation bei der Nutzung von Ressourcen und
Diensten im Internet gegenüber Dritten weitgehend" verhindert werden
könne. Die dafür erforderlichen Techniken seien vorhanden und müssten
entsprechend angeboten werden, heißt es in den Empfehlungen, die nach
einem Treffen beider Seiten im März formuliert wurden. Wichtig sei
"eine umfassende Sensibilisierung und Aufklärung der Nutzer für einen
verantwortungsbewussten Umgang mit persönlichen Daten", erklärte der
Vorsitzende des IPv6-Rates, der Informatik-Professor Christoph
Meinel, heute in Potsdam.
Neues Internet-Protokoll ab 6. Juni
Mit IPv6 und der damit verbundenen massiven Ausweitung der Zahl möglicher Internetadressen wird es möglich, jedes ans Internet angeschlossene Gerät auf Dauer zu identifizieren. "Die Internet-Adresse wird zu einer Art unverwechselbarem Identifikationsmerkmal des entsprechenden Geräts", sagte Schaar auf einem Symposium im November vergangenen Jahres. Deshalb müsse man sich Gedanken machen, wie die Privatsphäre auch in Zeiten von IPv6 geschützt werden könne.
Geht es nach den Plänen vieler Firmen, soll das neue Internet-Protokoll noch in diesem Jahr dauerhaft freigeschaltet werden. Die erste große Freischaltungs-Welle soll demnach am IPv6 Day am 6. Juni starten. Zu den Firmen, die sich für den diesjährigen IPv6 Day verpflichtet haben, gehören unter anderem Google (inklusive YouTube), Facebook, Microsoft und Yahoo. Ab dem 6. Juni läuft bei den teilnehmenden Firmen die Internet-Kommunikation im so genannten Dual-Stack-Betrieb, IPv4 bleibt auch weiterhin vorhanden.