5G: Der aktuelle Stand bei Telekom, Vodafone und o2
Mit dem kommerziellen Netzstart kam Vodafone der Deutschen Telekom im Sommer 2020 einige Wochen zuvor. Beim Netzausbau bleibt der in Düsseldorf ansässige Konzern aber hinter der Netzabdeckung seines Mitbewerbers zurück. So hat das Unternehmen jetzt verkündet, rund die Hälfte der Bevölkerung in Deutschland mit dem 5G-Netz zu versorgen. Das sind 45 Millionen Menschen.
Auch bei der Anzahl der aktiven Sendemasten zeigt sich, dass der Ausbau von Vodafone noch deutlich hinter dem der Telekom hinterherhinkt. Zwar konnte die Anzahl der 5G-Antennen nach Unternehmensangaben im vergangenen Jahr verdreifacht werden. 18.000 aktive Antennen an 6000 Standorten sind im Vergleich zu den 63.000 Antennen an 21.000 Standorten im Telekom-Netz eher enttäuschend.
Bei dieser Technik ist Vodafone führend
Während Vodafone mit dem 5G-Netzausbau der Telekom bislang nicht mithalten kann, kamen die Düsseldorfer ihren Bonner Konkurrenten beim Netzstart schon zum zweiten Mal zuvor. Vor rund zweieinhalb Jahren schaltete Vodafone als erster deutscher Mobilfunk-Betreiber sein 5G-Netz für die Öffentlichkeit frei. Im Frühjahr 2021 startete Vodafone ebenfalls als erster deutscher Provider mit 5G Standalone.
5G Standalone gibt es bislang nur von Vodafone
Foto: Vodafone
Im ersten Schritt hat Vodafone angekündigt, die Basisstationen im 3600-MHz-Bereich für das vom LTE-Standard unabhängige 5G-Netz aufzurüsten. Seit Herbst werden nach und nach auch Sender auf niedrigeren Frequenzen für 5G Standalone umgerüstet. Derzeit gibt es allerdings nur wenige Smartphones von Oppo und Samsung, die das eigenständige 5G-Netz unterstützen. Andere Mobiltelefone wie die aktuelle iPhone-Generation von Apple beherrschen 5G Standalone theoretisch zwar auch, sind aber softwareseitig nicht dafür freigeschaltet.
5G Standalone nur für Vertragskunden
Prepaid-Optionen für 5G Standalone sind derzeit noch nicht verfügbar und auch für Vertragskunden macht Vodafone einen Unterschied zwischen 5G als LTE-Erweiterung und 5G als eigenständigem Netz. Kunden, die das Standalone-Netz nutzen möchten und ein passendes Endgerät besitzen, müssen die kostenlose "5G Core Network Option" buchen, um von Reaktionszeiten von zehn Millisekunden und weniger zu profitieren.
Vodafone setzt für 5G die Frequenzbereiche um 700, 1800 und 3500 MHz sowie um 26 GHz ein. Der mmWave-Bereich um 26 GHz ist für Internet-Geschwindigkeiten von bis zu 10 GBit/s geeignet. Allerdings können hier physikalisch bedingt nur sehr kleine Flächen versorgt werden. In Europa gibt es zudem noch keine frei verkäuflichen Smartphones, die den Frequenzbereich unterstützen. Vodafone hat eine erste Antenne für dieses Band in der Leipziger Red Bull Arena in Betrieb genommen, um den Einsatz in einem (hoffentlich bald wieder vollbesetzten) Bundesliga-Stadion zu erproben.
Auf der dritten und letzten Seite lesen Sie unter anderem, welche Besonderheiten es bei 5G von Telefónica gibt.