USA

Abgeordnete wollen Warner Bros. Discovery-Fusion prüfen

Mehrere US-Abge­ord­nete wollen den Zusam­men­schluss von WarnerMedia und Disco­very erneut durch das US-Justiz­minis­terium prüfen lassen. Sie werfen dem Medi­enkon­zern vor, Inter­essen von Mitar­bei­tern und Konsu­menten zu miss­achten.
Von Björn König

Warner Bros. Discovery wird zum Thema im US-Kongress Warner Bros. Discovery wird zum Thema im US-Kongress
Foto: AP / J. Scott Applewhite
Vier Kongress­abge­ord­nete haben sich an das US-Justiz­minis­terium gewandt, um den Zusam­men­schluss von WarnerMedia und Disco­very erneut vertieft prüfen zu lassen. Sie werfen dem Medi­enkon­zern unter anderem vor, Inter­essen von Mitar­bei­tern miss­achtet zu haben.

Kriti­siert wird außerdem, dass die Fusion zu einer einge­schränkten Auswahl für Konsu­menten führe.

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Foto: AP / J. Scott Applewhite
Bei den vier Abge­ord­neten handelt es sich neben der demo­kra­tischen Sena­torin Elizabeth Warren um ihre Partei­kol­legen Joaquin Castro, David Cicil­line und Pramila Jayapal. Warren versuchte in der Vergan­gen­heit bereits die Über­nahme von MGM durch Amazon neu aufzu­rollen. In einem gemein­samen Brief an US-Justiz­minister Merrick Garland und Gene­ral­staats­anwalt Jona­than Kanter werfen die Abge­ord­neten Warner Bros. Disco­very vor, "poten­ziell wett­bewerbs­wid­rige Prak­tiken anzu­wenden, die die Wahl­mög­lich­keiten der Verbrau­cher einschränken und Arbeit­neh­mern schaden".

"Das Unter­nehmen hat den Anreiz und die Möglich­keiten, weite Teile seiner Beleg­schaft zu entlassen, was den Arbeit­neh­mern weniger Beschäf­tigungs- und Aufstiegs­mög­lich­keiten lässt", heißt es im Schreiben. Verwiesen wird auf die Entlas­sungen im vergan­genen Jahr, insbe­son­dere der Schlie­ßung von CNN+, sowie spätere Kürzungen bei CNN und in weiteren Berei­chen wie dem Anzei­gen­ver­kauf.

Schaden an "ikoni­schem Studio"

Warren und ihre Partei­kol­legen werfen dem Warner-Manage­ment die "Aushöh­lung eines ikoni­schen ameri­kani­schen Studios" vor. Konkret zeige sich dies an der Einstel­lung von Projekten sowie der Entfer­nung von Inhalten auf der HBO Max-Platt­form. Sie monieren, dass "das Publikum niemals solche Projekte wie Batgirl sehen wird", einen 90-Millionen-Dollar-Film, der trotz Beschwerden von Zuschauern abge­sagt wurde, während er sich bereits "tief in der Post­pro­duk­tion befand". Dies sei wiederum nur geschehen, damit WBD in den Genuss von Steu­erver­güns­tigungen kommen konnte.

Unstim­mig­keiten gibt es auch mit Blick auf HBO Max. Hier stelle sich aus Sicht der Abge­ord­neten die Frage, welche Qualität Zuschauer zu welchem konkreten Preis erhalten. Dabei fehle es beson­ders an Trans­parenz. Dass sich Kongress­mit­glieder so kurz nach Abschluss einer Fusion erneut an das Justiz­minis­terium wenden, gilt auch in den USA als eher unge­wöhn­lich. Dennoch erscheint ein Eingreifen von Garland im konkreten Fall als eher unwahr­schein­lich, auch bei Amazon und MGM hielt sich die Behörde eher bedeckt.

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