Allview Viva Q8 im Test: Tablet zum Kampfpreis
Über Software und Ausstattung gibt es kaum etwas zu meckern. Angetrieben wird das Allview Viva Q8 von einem Quadcore-Prozessor (Cortex A7), der vier Kerne mit jeweils einem Gigahertz mitbringt. Das sorgt für eine flüssige Arbeitsgeschwindigkeit, gerade beim Scrollen durch Menüs und auch beim Verwenden vieler Apps. Probleme hatten wir dagegen des Öfteren mit dem Android-Browser, insbesondere beim Zoomen. Hier genehmigte sich das Viva Q8 gerne mal eine Gedenksekunde. Vielleicht liegt das am Arbeitsspeicher, der mit 1 GB gegenüber einiger Konkurrenzprodukte etwas niedriger ausfällt. Apropos Speicher: Ab Werk sind 8 GB Speicher installiert, wovon rund 5,5 GB für Nutzerdaten zur Verfügung stehen. Durch die mögliche Speichererweiterung per Micro-SD-Karte stellt der geringe interne Speicher kein großes Problem dar, lediglich der Installation vieler großer Apps sind Grenzen gesetzt.
Das Gehäuse ist zum Teil aus Aluminium gefertigt
Bild: teltarif.de
Bei den Benchmark-Tests ergab sich eine kleine Überraschung. Im AnTuTu-Benchmark erreicht das Allview
Viva Q8 12 426 Zähler, mehr als das vergleichbare Samsung Galaxy Tab 3 8.0
(10 180 Zähler), dessen Display zwar etwas besser auflöst (1 280 mal 800 Pixel),
das aber nur einen Dual-Core-Prozessor (1,5 GHz) mitbringt. Auch im 3D-Mark-Test (Ice Storm)
schlägt sich das Viva Q8 nicht schlecht und erreicht 5 020 Punkte, das Samsung-Tablet
etwa 2 000 Punkte weniger. Für Gelegenheitsspieler, die auf einem kleinen Display
spielen möchten, kommt das Viva Q8 daher gut und gerne in Frage.
Vorinstallierte Software
Verwundert blickten wir nach dem ersten Einschalten auf das Tablet: Werkseitig ist "Rumänisch" als Standardsprache eingestellt. Für Android-Experten ist es zwar eine Kleinigkeit, das in den Einstellungen zu ändern, Einsteigern wird aber erst einmal ein großes Fragezeichen über dem Kopf erscheinen. Gleiches gilt für die Bedienungsanleitung, die viersprachig beiliegt, aber auf "Deutsch" verzichtet. Übrigens: Das Symbol für das Einstellungsmenü hat Allview (man vergleiche Seite 1 des Tests) dreist bei Apple geklaut und nur leicht abgewandelt.
Am Android-System (Version 4.2) selbst hat Allview einige Anpassungen vorgenommen, die sich allerdings in Grenzen halten. Durch das Fehlen einer Lautstärketaste am Gehäuse wurde die Lauter-Leiser-Funktion in der unteren Leiste untergebracht, die Schaltflächen rahmen die drei Standardtasten von Android ein. Vorinstalliert sind nur einige wenige, aber durchaus sinnvolle Apps wie der ES Datei Explorer, eine Office-Suite (ohne Dokumenten-Bearbeitung), ein PDF-Viewer und ein Virenscanner. Ebenfalls im Menü findet sich ein Videoplayer mit den klangvollen Namen "4K Player", was natürlich in keiner Weise der geringen Displayauflösung entspricht.
Tablet kommt mit Android 4.2
Bild: teltarif.de
Was Android-Einsteigern ebenfalls fehlen dürfte, ist ein Einrichtungsassistent. Nach dem ersten
Start ist der Nutzer auf sich alleine gestellt und muss die verschiedenen Optionen wie E-Mail-Konten,
Töne, Sicherheit etc. einzeln unter Einstellungen festlegen. Das ginge komfortabler. Ebenso verzichtet
Allview auf vorinstallierte soziale Netzwerke á la Facebook und Twitter. Auch das Betriebssystem
verbindet sich nicht direkt mit diesen Netzwerken.
Ein Blick auf den Akku
Bis zu vier Stunden Nutzungs- und 130 Stunden Standbyzeit gibt Allview für das Viva Q8 an. Der Akku ist mit einer Kapazität von 4 000 mAh gut dimensioniert, das Tablet hält einen Arbeitstag durch. Wir sind auch auf mehr als die vier Stunden Nutzungszeit gekommen, die das Viva Q8 eigentlich leisten soll - selten gesehen, dass ein Hersteller hier "untertreibt". Online geht das Tablet über WLAN, wobei über den Micro-USB-Anschluss ein optionales 3G-Modem angeschlossen werden kann. Komfortabler geht es aber natürlich über Tethering. Gleich ganz weggelassen hat Allview GPS und Bluetooth.
Fazit: Vor allem preislich attraktiv
Für einen Preis von deutlich unter 200 Euro (im eigenen Onlineshop sogar nur 169 Euro) könnte sich das Allview Viva Q8 kaum besser schlagen. Natürlich verliert es im Vergleich gegen die "große" Konkurrenz, in seiner Klasse weiß es aber durchaus zu überzeugen und beweist, dass ein gutes Tablet für den Standardnutzer nicht teuer sein muss. Poweruser werden sich mit dem Gerät naturgemäß nicht anfreunden können, die Lücken wie GPS und 3G oder der geringe Speicher sind hier die Fallstricke. Gut gefallen haben uns vor allem die Verarbeitung und der schnelle Prozessor. Das Display geht in Ordnung, könnte aber einen Tick besser auflösen. Größter Kritikpunkt sind kleine Software-Probleme wie die Standardsprache "Rumänisch" oder die fehlende Übersetzung bei der Kamera-App. Und: Ein Updatetool hat das Viva Q8 zwar an Bord, Online-Updates sind aber, obwohl vorgesehen, nicht möglich. Es erscheint lediglich eine Fehlermeldung.