Kindle Fire HD im Test: Amazon-Tablet protzt mit Inhalten
Amazon setzt beim Kindle Fire HD auf Android 4.0. Allerdings wurde das System derart stark angepasst, dass von dem eigentlichen Google-Betriebssystem nicht mehr viel zu sehen ist. Dem Nutzer eröffnet sich vielmehr ein dunkel gehaltener Homescreen, auf dem zu oberst eine Reihe Kurzlinks zum Amazon-Shop, zu den Spielen, Apps und E-Books sowie zum Internet und zu Lovefilm etc. aufgereiht wurden.
Favoriten lassen sich ausklappen
Bild: teltarif.de
Direkt darunter befindet sich das sogenannte Karussell, auf dem die zuletzt
geöffneten Dateien, Apps und Webseiten angezeigt werden. Mit einem Fingerwisch
kann der Nutzer durch das Karussell scrollen und Dateien auswählen.
Ein längerer Druck auf eine Datei löscht diese vom Karussell.
Die Favoriten befinden sich nicht wie bei dem von uns bereits getesteten Kindle Fire direkt unter dem Karussell. An dieser Stelle hat Amazon vielmehr eine Werbeleiste angebracht, die von Kunden gekaufte Vorschläge zu Büchern und Filmen zeigt. Ergänzt wird diese Werbeoffensive von Werbeplakaten, die immer dann angezeigt werden, wenn das Tablet in den Standby-Modus wechselt. Beide Anzeigen sind etwas nervig, können aber gegen eine Gebühr von 15 Euro abgeschaltet werden.
Kindle Fire HD lebt von Multimedia-Inhalten
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Der Weg zu den Favoriten führt über ein an der unteren rechten Ecke sichtbaren
Stern. Wird dieser gedrückt, öffnet sich ein Ausklappfenster, das zuvor
favorisierte Apps, Filme, Bücher etc. anzeigt.
Ebenfalls ausklappen lässt sich die am oberen Displayrand angebrachte
Benachrichtigungsleiste. Sie ist das einzig wirkliche Detail, das noch
an das Android-System erinnert. Hinter ihr verbergen sich Schnelleinstellungen
zur Helligkeit, Lautstärke und WLAN-Verbindung sowie ein Link zum erweiterten
Menü, das Informationen zum Gerät, zu den Haupteinstellungen und typischen
Tablet-Diensten zeigt.
Amazon-eigene Multimedia-Angebote im Überblick
Amazon bietet in Deutschland mittlerweile eine Reihe an Multimedia-Angeboten und Services an. Zu diesen zählt der eigene App-Shop, über den Kunden täglich eine ansonsten kostenpflichtige App gratis downloaden können, der allerdings mit rund 26 000 Apps eine deutlich kleinere Auswahl als der Google Play Store bietet sowie die Kindle Leihbücherei, über die Prime-Kunden von Amazon einmal im Monat ein E-Book beliebig lange und kostenfrei ausleihen können. Die Darstellung der E-Books entspricht dem von der Kindle-App bekannten Prinzip. Auch diverse Cloud-Dienste wie der Amazon Cloud Player und Amazon Cloud Drive gehören zur Auswahl.
Wichtig: E-Mail-Programm und Kalender-Funktion
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Der Zugriff auf Medien und Dateien kann mit einer Kindersicherung beschränkt
oder durch ein Passwort geschützt werden. Zur Erstellung und Bearbeitung
von Word- oder PDF-Dateien verfügt das Kindle Fire HD über die App
Office-Suite, die gegen ein Entgelt in die Vollversion "OfficeSuite
Professional 6" erweitert werden kann. Für kleinere Bearbeitungen
an Dokumenten reicht die vorinstallierte App aber vollkommen aus.
Nutzer erhalten mit dem Kauf des Tablets eine kostenlose 30-Tage-Probemitgliedschaft bei Amazons Video-on-Demand-Dienst Lovefilm. Bei dem Paket handelt es sich um die Digital Flatrate im Wert von 6,99 Euro, mit der Kunden beliebig viele Serien oder Filme auf dem Kindle Fire HD streamen können. Die Wiedergabe zehrt aber allerdings ordentlich am Akku: Nach einem etwa 2 Stunden langem HD-Film war gut 40 Prozent der Kapazität verbraucht. Die von Amazon angegebenen 11 Stunden Laufzeit scheinen daher wenig realistisch.
Welchen Eindruck das Streamen von Filmen auf dem Kindle Fire HD hinterließ und ob die Audioqualität des Tablets überzeugen konnte, erfahren Sie auf der letzten Seite. Außerdem haben wir dort unseren Eindruck in einem Fazit zusammengefasst.