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América Móvil will fast 30 Prozent von E-Plus-Mutter KPN

Milliarden-Deal muss noch von offizieller Seite abgesegnet werden
Von dpa / Marc Kessler

KPN-Logo E-Plus-Mutter KPN: Künftig wohl
mit neuen Beteiligungsverhältnissen
Logo: KPN
Der reichste Mann der Welt hat ein Auge auf die E-Plus-Mutter KPN geworfen. Der Mobilfunk­anbieter América Móvil [Link entfernt] will für 2,6 Milliarden Euro die Beteiligung an dem niederländischen Telekom-Konzern von knapp unter 5 Prozent auf 28 Prozent ausbauen. América Móvil wird vom 72-jährigen Carlos Slim kontrolliert, der mit einem geschätzten Vermögen von 69 Milliarden Dollar die aktuelle Milliardärs­liste des Magazins "Forbes" anführt.

KPN: Stehen dem Angebot "leicht positiv" gegenüber

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Die Mexikaner kündigten ein Angebot von 8 Euro je KPN-Aktie an. Dies ist ein Aufschlag von 23,5 Prozent auf den Schlusskurs von Montag. Die Aktie schoss bis zum Mittag um gut ein Fünftel auf 7,78 Euro hoch. Das Papier befindet sich seit Jahren im Niedergang. Allein seit Anfang April war der Kurs von knapp 8 Euro bis auf 6,40 Euro gesunken. KPN teilte mit, dem Angebot "leicht positiv" gegenüberzustehen. Mit dem Preis werde anerkannt, dass die Aktie derzeit unterbewertet sei.

América Móvil geht davon aus, dass die Behörden die Offerte genehmigen. Sobald dies erfolgt sei, solle das Gebot offiziell abgegeben werden. Dies werde für Anfang Juni erwartet, hieß es in einer Pflichtmitteilung an die mexikanische Börse.

Mexikaner wollen sich mit neuer Anteilshöhe begnügen

Die Mexikaner streben demnach eine langfristige Beteiligung an. Eine weitere Aufstockung jenseits der anvisierten 28 Prozent sei aber nicht geplant. Dies sei die erste große Investition außerhalb des amerikanischen Kontinents, sagte Finanzchef Carlos Garcia-Moreno. Er verspreche sich davon langfristig hohe Renditen.

KPN hat neben dem Telekomnetz in den Niederlanden auch ein starkes Mobilfunk-Geschäft mit Marken wie E-Plus und BASE in Deutschland sowie in Belgien. Der Konzern hat mit den gleichen Problemen wie andere europäische Telekom­munikations­anbieter zu kämpfen: Kunden wandern zu Online-Telefoniediensten ab und verschicken kostenlose Textbotschaften über mobile Anwendungen.

KPN-Chef Eelco Blok steuert mit einem Sparprogramm gegen. Für die zweite Jahreshälfte stellte er wieder mehr Gewinn in Aussicht, getrieben durch eine bessere Entwicklung im zuletzt schwächelnden Heimatmarkt.

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