Aufgeflogen

Netzwerk für angeblich legale Sky-Abos zerschlagen

Noch immer gibt es Betrüger, die bei Sky den Verschlüs­selungs­code und die sonst nötige Recei­ver­karte umgehen. Nun ist eine Gruppe aufge­flogen, die die "billi­geren" Abos sogar an Cafés, Kneipen und Restau­rants weiter­ver­kauft hatte.
Von dpa /

Abo-Betrüger sind aufgeflogen Abo-Betrüger sind aufgeflogen
Bild: dpa
Ein Netz­werk, das vermeint­lich legale Abon­nements des Pay-TV-Senders Sky vertrieben hat, wurde von Ermitt­lern zerschlagen.

Wie die Polizei Osna­brück heute mitteilte wurden zehn Personen aus Nieder­sachsen, Nord­rhein-West­falen, Hamburg und Berlin ausfindig gemacht. Sie sollen teil­weise seit 2017 illegal 1300 Sky-Jahres­abos für 100 statt der übli­chen rund 700 Euro verkauft haben. Bereits im September 2021 hatten die Beamten in dem Zusam­men­hang sieben Objekte durch­sucht und dabei 70 IT-Geräte wie Handys, Fest­platten oder Receiver sicher­gestellt.

Verschlüs­selungs­code und die Recei­ver­karte umgangen

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Über ein Jahr ermit­telten feder­füh­rend die soge­nannte Cyber­crime-Zentral­stelle der Staats­anwalt­schaft Osna­brück und Experten für Cyber­kri­mina­lität der Krimi­nal­polizei Osna­brück in dem Fall. Die Beschul­digten hätten versteckt hinter Spitz­namen in Inter­net­foren oder Messenger-Diensten für ihr Angebot geworben, sagte ein Spre­cher der Polizei Osna­brück heute. Im Fokus stünden vor allem der 34-Jährige mutmaß­liche Kopf der Bande aus Sulingen (Land­kreis Diep­holz) sowie ein 40-Jähriger aus Berlin und ein 32-Jähriger aus dem Raum Osna­brück.

Den 1300 Kunden, darunter neben Privat­kunden auch Cafés, Kneipen und Restau­rants, sei das Sky-Angebot per Internet-Stream zur Verfü­gung gestellt worden. Dabei hätten die Verdäch­tigen den Verschlüs­selungs­code und die sonst nötige Recei­ver­karte umgangen. Die Strea­ming-Server haben die Ermittler inzwi­schen abge­schaltet. Der Schaden belaufe sich nach bishe­rigen Erkennt­nissen auf 1,3 Millionen Euro.

Die zehn Tatver­däch­tigen durften vorerst auf freiem Fuß bleiben. Ihnen drohten nun Frei­heits­strafen zwischen sechs Monaten und zehn Jahren wegen gewerbs- oder banden­mäßigen Compu­ter­betrugs. Auch gegen die Kunden der Platt­form werde ermit­telt. Der Poli­zei­spre­cher betonte: "Das ist kein Kava­liers­delikt."

In Deutsch­land werden Sky-Kunden künftig Strea­ming-Inhalte von Peacock und Para­mount+ sehen. Auch das klas­sische Sky-Q-Abo gibt es mitt­ler­weile als IPTV-Angebot. Bleibt dann über­haupt noch Platz für Sky Ticket?

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