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Android for Work: Google wildert in Blackberrys Gefilden

Google will Android im Unternehmensumfeld positionieren. Um dieses Ziel zu erreichen, greift der Konzern den Konkurrenten Blackberry an. Über Google Play und ein neues Dashboard sollen Nutzer getrennte Bereiche für private und berufliche Daten einrichten können.
Von Hans-Georg Kluge

Google startet Android for Work. Google startet Android for Work.
Bild: Google
Google hat das Programm Android for Work angekündigt. Die Software soll dabei helfen, berufliche und private Daten auf einem Smart­phone getrennt zu halten. Damit wildert Google in den Gefilden von Blackberry und Samsung Knox.

Unternehmen können mit Hilfe von Android for Work auf den privaten Smart­phones einen geschützten Bereich mit Unternehmensdaten einrichten. Dafür erweiterte Google die Mehrbenutzer-Möglichkeiten und die integrierten Verschlüsselungs-Routinen von Android 5.0 Lollipop. Für ältere Android-Versionen ab Android 4.0 Ice Cream Sandwich soll es eine App geben, die dem Smart­phone die nötigen Fähigkeiten beibringt. Die mobile Anwendung kommt auch zum Einsatz, wenn der Hersteller des Handhelds die Mehrbenutzerfunktionen gestrichen hat.

Android for Work ermöglicht Bring-your-own-Device-Szenarien

Google startet Android for Work. Google startet Android for Work.
Bild: Google
Android for Work beinhaltet Business-Versionen der Apps für E-Mail, Kalender und Kontakte, die auch Exchange-Server unterstützen. Außerdem soll es möglich sein, Dokumente, Tabellen und Präsentationen zu bearbeiten - denkbar ist, dass dabei eine angepasste Google-Drive-App zum Einsatz kommt.

Über Google Play for Work können Unternehmen selbst entwickelte Apps auf die Smart­phones der Angestellten verteilen. Firmen-Lizenzen von Apps seien ebenfalls über das Angebot erhältlich und administrierbar. Für IT-Administratoren werde es ein Dashboard geben, mit dem alle Smart­phones der Mitarbeiter zentral verwaltet werden können. Aufgrund der Trennung in zwei Bereiche kann die Firma nur auf die beruflichen Daten auf einem Android-Smartphone zugreifen - auf private Daten haben IT-Administratoren keinen Zugriff.

Android for Work richtet sich gegen Blackberry

Blackberry hat ähnliche Dienste seit je her in seinen Smart­phones integriert. Samsung entwickelte dafür die Software Knox, konnte sich damit im Android-Umfeld aber nicht etablieren. Zwischenzeitlich gab Samsung einige Bestandteile von Knox an Google weiter - das Programm Android for Work dürfte dabei bereits ein Ergebnis sein. Schon länger ist bekannt, dass Google im Unternehmensumfeld Fuß fassen will - entsprechende Gerüchte kamen schon vor der Vorstellung von Android 5.0 Lollipop auf.

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