iOS6 Beta: Neue Software für iPhone und iPad im ersten Test
Schon zur Einführung des Apple-eigenen Video-Chat-Standards FaceTime
war angedacht, das Feature zu einem späteren Zeitpunkt nicht nur bei einer
Internet-Verbindung über WLAN, sondern beim Online-Zugang über das Mobilfunknetz
zuzulassen. Mit iOS6 wird diese Möglichkeit nun eingeführt. Kunden, die ein zu
kleines Datenpaket haben, können FaceTime
über UMTS aber auch abschalten.
Passbook derzeit noch ohne Funktion
Foto: teltarif
Wer die gleiche Apple-ID auf mehreren Geräten verwendet, bekommt iMessages nun nicht mehr mehrfach als neue Mitteilungen. Sobald eine Nachricht geöffnet wird, wird diese auf den anderen Geräten als gelesen markiert.
"Nicht stören" soll für Ruhe in der Nacht sorgen
Neu ist auch das "nicht stören" genannte Feature, das es gleichermaßen auf iPhone und iPad gibt. Bei Aktivierung werden sämtliche Benachrichtigungen abgeschaltet. Telefonanrufe landen auf der Mailbox. Versucht ein Anrufer allerdings zweimal kurz hintereinander, den iPhone-Besitzer zu erreichen, so wird der zweite Anruf durchgestellt. Ein echter Ersatz für eine Umleitung aller Anrufe auf die Mailbox ist das Feature demnach noch nicht.
Genau die Rufumleitungen sind es aber, die derzeit bei iOS6 noch für Probleme sorgen. Sobald eine Anrufweiterschaltung programmiert wird, wird diese zwar ausgeführt. Das iPhone meldet aber einen Fehler und verliert für einige Sekunden den Kontakt zum Mobilfunknetz. Kurze Zeit später bucht es sich wieder ein. Diesen Bug dürfte Apple bis zur Veröffentlichung der finalen Version von iOS6 behoben haben.
Schade ist es dennoch, dass Apple abseits des Lautlos-Modus weiterhin keine verschiedenen Sound-Profile ermöglicht - beispielsweise mit besonders lautem Rufton für Messen und Ausstellungen mit entsprechender Umgebungslautstärke oder mit ansteigender Lautstärke für den Restaurant-Besuch.
iOS6: Solide Weiterentwicklung statt neuem Design
Nicht stören: Neues Feature bei iOS6
Foto: teltarif
Bereits im vergangenen Jahr rechneten zumindest einige Branchenkenner damit,
dass Apple sein für mobile Geräte bestimmtes Betriebssystem von Grund auf
überarbeitet, anstatt diesem lediglich neue Features zu spendieren. Diese
Erwartung wird auch in diesem Jahr enttäuscht. So gibt es nach wie vor nicht
die von Android bekannten Widgets oder die von
Windows Phone
bekannten Live-Tiles auf dem iPhone, dem iPad und dem iPod touch.
Apple setzt dagegen auf eine Weiterentwicklung seiner seit 2007 bewährten und erfolgreichen Firmware. iOS6 bietet gegenüber dem bisherigen Betriebssystem einige nette neue Features. Allerdings gibt es nur wenige Angebote, die es nicht auch auf den Smartphones und Tablets der Konkurrenz gibt.
iOS6 läuft auch in der ersten Beta-Version, die bislang zur Verfügung steht, schon sehr stabil. Hier gab es vor dem Start von iOS5 im vergangenen Jahr deutlich mehr Probleme. Auch die Apps, die wir bislang getestet haben und die logischerweise noch nicht auf die neue Firmware optimiert wurden, laufen ohne Probleme.
Lobenswert ist, dass Apple auch das inzwischen in die Jahre gekommene iPhone 3G S weiterhin unterstützt - wenn auch nicht mit allen neuen Features. Hier dürften Android-Nutzer durchaus neidisch ins Apple-Lager blicken. Bedauerlich ist dagegen, dass der Support für das iPad der ersten Generation eingestellt wird.