Praxis

Die FRITZ!Box Fon WLAN 7170 im Test

Das Kombigerät aus DSL-Modem, WLAN-Router und Telefonanlage
Von Björn Brodersen

Das Telefonieren ist gleich nach dem Anschließen über das herkömmliche Festnetz und/oder über das Internet möglich, auch ohne eingeschalteten PC. Dafür kann der Nutzer wie bei anderen FRITZ!Boxen auch Wahlregeln festlegen: Beispielsweise kann er bestimmen, dass Anrufe auf Mobilfunkanschlüsse über einen Call-by-Call-Provider laufen, Telefonate ins Festnetz dagegen über einen VoIP-Anschluss. Zu den weiteren veränderbaren Telefonmerkmalen gehören etwa das Hinzufügen neuer Internet- und Festnetzrufnummern, das Zuteilen von Rufnummern und Einrichten von Nebenstellen, das Festlegen von Kurzwahlen und das Sperren von Rufnummernbereichen. So lassen sich unter anderem auch Anrufe zu teuren Sonderrufnummern im Vorfeld ausschließen. Darüber hinaus kann der Nutzer ankommende Anrufe auf beliebige Zielrufnummern weiterleiten.

Über die FRITZ!Box Fon WLAN 7170 können bis zu drei analogen Nebenstellen eingerichtet werden, den Nebenstellen einer angeschlossenen ISDN-Telefonanlage (bis zu acht ISDN-Geräte) können einzelne VoIP-Rufnummern zugeteilt werden. Zudem lassen sich über das Gerät bis zu zehn SIP-Konten verschiedener Provider zentral verwalten. Alle geführten Telefonate werden im Nachhinein in einer gemeinsamen Anruferliste mit Datum, Uhrzeit, Rufnummer, Nebenstelle und Gesprächsdauer geführt.

Ein so genanntes Traffic-Shaping soll für eine optimale Sprach- und Datenübertragung sorgen. Zudem unterstützt das Gerät ein so genanntes Codec-Management, Comfort Noise Generation (CNG) und Packet Loss Concealment (PLC) zur Sicherung der Sprachqualität trotz auftretender Paketverluste. Allerdings enttäuschte die Box in unserem Test hinsichtlich der Sprachqualität: Der Klang bei Telefonaten über das Internet bei Einsatz des älteren Modells FRITZ!Box Fon WLAN war bei eingehenden Anrufen deutlich weniger blechern.

Die WLAN-Verbindung

Die WLAN-Verbindung wird bei dem neuen FRITZ!Box-Modell durch eine gesonderte Leuchtdiode angezeigt. Dafür gibt es aber keine gesonderte Anzeige für die bestehende Internetverbindung mehr. Weitere Neuerung: Die WLAN-Schnittstelle lässt sich nicht nur über das Konfigurationsmenü, sondern auch mit einem Schalter am Routergehäuse ein- und ausschalten. Zudem gibt es eine Nachtschaltung für den WLAN-Funk. Ausgeliefert wird die FRITZ!Box Fon WLAN 7170 mit bereits gesichertem Funknetzwerk per WPA, unerfahrenere User müssen die notwendigen Einstellungen also nicht selbst vornehmen, um sich vor dem Zugriff auf das WLAN von außen besser abzusichern. Die Nutzer können das WLAN natürlich aber auch selbst per Verschlüsselung mit WEP-128 oder WPA (WPA-PSK mit TKIP) vor ungewollten Lauschern schützen.

Auch PCs können ohne größere Schwierigkeiten in das Netzwerk eingebunden werden: Steckt man einen WLAN-Adapter von AVM an den USB-Anschluss, übernimmt dieser die WPA-Verschlüsselungs-Einstellungen für die WLAN-Verbindung zwischen Box und PC. Danach muss man nur noch den USB-Dongle an einen PC anschließen, um den PC automatisch über die Drahtlosverbindung anzuschließen. Der FRITZ!WLAN USB Stick ist abwärtskompatibel zu 802.11g/b und bietet gleichzeitig höhere Sicherheit mit WPA2-, WPA- und WEP-Verschlüsselung. Unter Windows XP SP2 installiert sich der neue AVM FRITZ!WLAN USB Stick von selbst. Eine Treiber-CD ist bei diesem Betriebssystem nicht erforderlich. Der Stick unterstützt außerdem die Betriebssysteme Win XP x64 Edition, 2000, Me und 98SE.

Der AVM-Router unterstützt die WLAN-Standards 802.11b (11 MBit/s) und 802.11g (54 MBit/s), durch den 802.11g++-Modus sollen sogar theoretische 125 MBit/s Datenübertragungsgeschwindigkeit drin sein. Die in der Praxis erreichten Datenraten sind jedoch natürlich geringer und hängen nicht nur von der Entfernung und den baulichen Gegebenheiten, sondern auch von den Chipsätzen der Gegenstellen ab.

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