Vergleich

Für wen eignet sich das neue Lidl-DSL-Angebot?

Darauf sollten T-DSL-Nutzer bei einem Provider-Wechsel achten
Von Björn Brodersen

Ab morgen verkauft der Lebensmittel-Discounter Lidl ein DSL-Komplettpaket. Für 19,99 Euro erhalten die Kunden wie bereits berichtet für drei Monate einen T-DSL-Anschluss der T-Com mit einer Datenrate von bis zu 16 MBit/s im Downstream, einen Flatrate-Zugang sowie eine Sicherheitslösung von GData. Für Kunden, die sich für einen T-DSL-1000-Anschluss entscheiden oder an ihrem Anschluss keinen schnelleren Internetzugang bekommen, kommen noch einmalig 49,95 Euro für die Anschluss-Bereitstellung hinzu. Ab dem vierten Monat fallen die üblichen Monatsentgelte von 16,99 Euro bis 29,99 Euro - je nach gewählter Bandbreite - für den Internetanschluss und 49 Cent bzw. 2,49 Euro - je nach Wohnort - für den Flatrate-Tarif an. 1-MBit/s-Anschlusskunden sparen noch drei Monate länger den DSL-Flatrate- und den Sicherheitspakets-Grundpreis. Bei Bedarf können Interessierte zudem einen VoIP-Pauschaltarif hinzubestellen. Weitere Kosten in Höhe von mindestens 15,95 Euro entstehen in jedem Fall durch den notwendigen Telefonanschluss der T-Com.

Preislich klingt das DSL-Angebot von Lidl, hinter dem das Unternehmen Carpo steht, sehr attraktiv, zumal nur wenige Provider den T-DSL-Einstieg auf ähnliche Weise subventionieren. Eine Alternative ist hier der Provider Congster: Bei der T-Online-Tochter bezahlen T-DSL-Einsteiger ebenfalls nur bei der 1-MBit/s-Anschlussvariante ein Einrichtungsentgelt in Höhe von 49,95 Euro. Auch der Flatrate-Preis liegt deutlich unter den Angeboten anderer T-DSL-Provider - vor allem im Vergleich zu den Anbietern, die wie beim DSL-Angebot von Lidl den leistungsstarken T-Com-Backbone nutzen. Congster bietet beispielsweise seinen Surf-Pauschaltarif zurzeit für 4,99 Euro im Monat an, T-Online für 9,95 Euro. Damit scheint Lidl-DSL auch für Internetnutzer interessant, die bereits über einen T-DSL-Anschluss verfügen.

Doch können Interessierte ab morgen bedenkenlos bei Lidl-DSL zugreifen? Wir haben uns das Angebot genauer angesehen und sind zu dem Schluss gelangt, dass sich das Angebot sowohl für Einsteiger als auch für Provider-Wechsler mit bestehendem T-DSL-Anschluss nur bedingt eignet. Welche Angebotsdetails zu unserer Einschätzung führten und worauf man generell bei der DSL-Tarifwahl achten sollte, verraten wir Ihnen im folgenden Teil dieses Beitrags.

Darauf sollten Internetnutzer mit bestehendem DSL-Anschluss achten

Wer schon einen T-DSL-Anschluss hat und deutlich mehr für seinen Flatrate-Tarif zahlt, wird sicherlich mit einem Wechsel zu dem Lidl-Angebot liebäugeln. Schließlich muss er bei einem Wechsel zwischen T-DSL-Providern in der Regel keine Anschlussumstellung vornehmen lassen, so wie es der Fall wäre, wenn er zu einem DSL-Reseller abwandert. Außerdem ist ein T-DSL-Anschlusskunde an keine langen Mindestvertragslaufzeiten gebunden: Ein T-DSL-Anschluss der Telekom lässt sich innerhalb von sechs Tagen kündigen, und auch die Tarif-Vertragslaufzeiten der T-DSL-Provider sind meistens wesentlich kürzer als bei den DSL-Resellern oder Vollanschlussanbietern.

Ganz so einfach gestaltet sich der Wechsel zu Lidl-DSL jedoch nicht: Wie wir bereits berichteten, muss in diesem Fall erst der bestehende T-DSL-Anschluss gekündigt und abgeschaltet werden, bevor er über Lidl bzw. dessen Kooperationspartner Carpo neu beauftragt werden kann. Wie die Kunden-Hotline uns erläuterte, sei eine direkte Umstellung eines bestehenden Anschlusses zu Lidl-DSL nicht vorgesehen. Nach einem Auftragseingang erfolge die Anschluss-Schaltung aber innerhalb von fünf bis sechs Werktagen. Diese knappe Woche stehen die Provider-Wechsler dann aber ohne DSL-Anschluss da.