Carpo: "Wir werden DSL-Resale machen"

Als der Lebensmittel-Discounter Lidl im vergangenen Juli für wenige Tage DSL- und VoIP-Tarife in seinen Filialen anbot, fand dies viel Beachtung. Genützt hat die Aktion aber nicht nur der Supermarktkette sondern auch dem Kooperationspartner Carpo. Der Provider mit Hauptsitz in Genf und Niederlassungen in Düsseldorf und Barcelona peilt nicht weniger als die europäische Marktführerschaft im Bereich der Internet-Telefonie an. Dazu will er im kommenden Jahr in weiteren Ländern wie England, Frankreich oder Italien auf den Markt treten.

Um den Kunden auch die Voraussetzungen für Voice over IP zu bieten, vermarktet Carpo auch DSL-Anschlüsse. Zurzeit handelt es sich hierbei noch um T-Com-Anschlüsse, ab kommenden Montag wird es beispielsweise wie berichtet ein neues DSL-Paketangebot von Carpo und Lidl geben. Gegenüber teltarif.de kündigte Steffen Ebner, Managing Director der Carpo Deutschland GmbH, jedoch auch eigene DSL-Produkte auf Resale-Basis an.

Carpo sieht sich gut im Rennen

Steffen Ebner, Managing Director von Carpo

Herr Ebner, im vergangenen Jahr wurde Carpo mit dem Ziel gegründet, Internet-Telefonie einfach und für alle anzubieten. Bis 2010 wollen Sie mit Ihrem VoIP-Angebot zu Europas Nummer Eins werden, im kommenden Jahr in den Ländern, in denen Sie vertreten sind, jeweils unter den Top Drei stehen. Kennt Sie denn in Deutschland überhaupt schon jemand?

Ja, eindeutig. Wir haben in Deutschland in den vergangenen Monaten sehr an Bekanntheitsgrad dazu gewonnen und merken, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Wir sind im Plan, was unsere Ziele in Europa angeht.

Nun hat Carpo hier ja nicht gerade einen Frühstart hingelegt, sondern es gibt bereits eine Vielzahl an Internet-Telefonie-Anbietern, denen die Nutzer bereits mehr oder weniger vertrauen. Wie wollen Sie an denen vorbeikommen?

An den etablierten Anbietern kommen wir nur schwer vorbei. Carpo wird auch etwas Zeit brauchen, um durch hohe Leistungsfähigkeit und Qualität die Kunden überzeugen zu können. Die vielen kleinen Anbieter, die wie Pilze aus dem Boden schießen, zähle ich nicht zu unseren ernsten Wettbewerbern. Von denen können wir uns sehr leicht absetzen, durch Qualität, durch faire Vertragsbedingungen, hohen Kundenservice und das gesamte Leistungsspektrum.

Auch in anderen Ländern sind Sie bereits als VoIP-Anbieter vertreten oder planen den Einstieg. Vor allem zählen Sie auf die vielen Deutschen, die sich in dem Land aufhalten und die per Voice over IP kostenlos mit Ihren Bekannten zu Hause telefonieren könnten. Heißt das, es gibt demnächst auch Carpo in der Türkei oder in Italien?

Es gibt bereits als Prelaunch unser Portal für internationale Kunden unter www.carpo.com, um zu testen, wie es angenommen wird. Wir wollen ab 2007 auch europäische Nutzer, beispielsweise in Italien, Frankreich und England, bedienen. In diesen Ländern wollen wir ein Komplettpaket schnüren, wie wir es in Deutschland auch haben, mit Festnetzrufnummern und dem gesamten Leistungspaket, das es dem Kunden erlaubt, sein normales Telefonverhalten und die Technik dahinter komplett auf Voice over IP umzustellen. In anderen Ländern wird es nur um Internet-Telefonie an sich gehen, Dinge wie Festnetzrufnummern oder Notruffunktionalität können wir dort nicht anbieten.