Arbeitskampf

VATM: Beeinträchtigungen durch Telekom-Streik nehmen zu

Wartezeiten bei Störungen und Leitungsumschaltungen deutlich länger
Von AFP / Björn Brodersen

Der Streik im Servicebereich der Deutschen Telekom gegen schlechtere Arbeitsbedingungen beeinträchtigt offenbar zunehmend auch die Telekom-Konkurrenz und deren Kunden. Die Wartezeiten bei Störungen und Leitungsumschaltungen würden wegen des Arbeitskampfs teilweise drei Mal so lange dauern, erklärte der Dachverband VATM heute in Köln. Auch gegenüber teltarif.de hatten vor kurzem einige Vollanschluss-Anbieter von "spürbaren Auswirkungen" des Streiks gesprochen, ohne jedoch genauere Informationen mitzuteilen.

Die Telekom informiere die private Konkurrenz erst weit im Nachhinein darüber, welcher Konzernbereich bestreikt werde, beschwerte sich der Verband VATM. Dies sei "besonders ärgerlich". Laut einer Befragung der über 50 Mitgliedsunternehmen bestätige die Telekom Termine und Störungen in vielen Fällen überhaupt nicht mehr. Die Zahl nicht bearbeiteter Störungen habe sich bei einigen Wettbewerbern bis zu verdreifacht. Zugesicherte Termine würde mehrfach nach hinten geschoben. Laut Standardvertrag für die Teilnehmeranschlussleitung müsse die Telekom in der Regel Störungen innerhalb von 24 Stunden bearbeiten.

Tarifpartner dementieren Berichte über angebliche Annäherung

Auch zum Beginn der dritten Streikwoche zeichnete sich unterdessen bei den Tarifpartnern keine Annäherung ab. Laut Gewerkschaft ver.di folgten bundesweit über 13 000 Beschäftigte dem Streikaufruf. ver.di-Streikführer Ado Wilhelm dementierte dabei Spekulationen über eine mögliche Annäherung. Auch seitens der Telekom hieß es, weiterhin seien keine offiziellen Gespräche mit ver.di vereinbart.

Laut ver.di führt der Arbeitskampf mittlerweile flächendeckend zu "erheblichen Beeinträchtigungen" bei der Auftragsannahme in Call-Centern, bei der Bearbeitung sowie bei Entstöraufträgen. Die Telekom bestätigte, dass es durch den Streik zu Beeinträchtigungen komme, die auch Verzögerungen bei der Auftragsbearbeitung zur Folge hätten. Seine Großkunden habe das Unternehmen aber von Beginn an auf diese Möglichkeit hingewiesen, sagte eine Sprecherin. Auch gebe es dazu regelmäßig aktualisierte Informationen.

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