Abwägung

So sparen Sie bei MMS und SMS im Ausland

Empfang von MMS im Ausland kann zur Kostenfalle werden
Von Thorsten Neuhetzki

"Das Telefonieren im Ausland wird billiger", hört man immer wieder, wenn es um die Diskussion um die angekündigte Verordnung der EU bezüglich der Roaming-Entgelte geht. Abgesehen davon, wann die Verordnung wirklich umgesetzt und wie sie am Ende im Detail aussehen wird: Bei den Tarifen für MMS, SMS und Daten wird sich vermutlich zunächst gar nichts ändern, auch wenn die EU-Kommissarin hier ebenfalls dauerhaft andere Preise sehen will. Deswegen gilt es hier, auch in diesem Sommerurlaub vieles zu beachten, um nicht nach dem Urlaub die böse Überraschung zu erleben.

MMS-Empfang ist im Ausland zumeist kostenpflichtig

Eine der größten Kostenfallen ist bei vielen Kunden die Nutzung der MMS-Dienste. Dabei muss es sich nicht einmal um eine aktive Nutzung des Services handeln: Es reicht schon, wenn auf der Urlaubsinsel eine MMS empfangen wird. E-Plus-Kunden, die in Griechenland eine 100 kB große MMS empfangen, zahlen dafür je nach verwendetem Netz 1,27 bis 1,42 Euro. An der Türkischen Riviera sind es hingegen "nur" 0,94 bis 1,19 Euro. o2-Kunden zahlen für die gleiche Leistung in Griechenland 90 Cent und in der Türkei immerhin 1,50 Euro. Wer dennoch MMS-Empfang im Ausland benötigt, der kann auf die beiden Anbieter T-Mobile und Vodafone setzen. Bei T-Mobile kosten ankommende MMS im Ausland pauschal 39 Cent - vorausgesetzt der kostenlose Auslandstarif T-Mobile Weltweit ist gebucht. Ganz umsonst ist der Empfang bei Vodafone - hier allerdings nur in den ausländischen Vodafone-Netzen, die es jedoch in vielen europäischen Ländern gibt. Allerdings birgt diese Praxis, so kundenfreundlich sie zunächst auch aussieht, eine Kostenfalle: Ist kein Vodafone-Partnernetz in dem Land verfügbar oder das Handy hat sich in ein anderes Netz eingebucht, so wird es für den Empfänger mit 79 Cent wieder teurer.

Wer nicht unbedingt MMS im Ausland empfangen muss, für den gilt also, diese zu unterbinden. Dieses ist in den Einstellungen des Telefons möglich. Dort gibt es einen Punkt, in dem MMS nur im Heimatnetz zugelassen werden können. Dann werden MMS im Ausland nicht zugestellt. Für o2-Kunden bedeutet diese Einstellung jedoch auch, dass sie keine MMS mehr empfangen, wenn sie in Deutschland im T-Mobile-Netz eingebucht sind.

Versand von MMS und MMS-Postkarten kosten oftmals 1 Euro und mehr

So günstig der Empfang von MMS bei T-Mobile mit 39 Cent pro MMS ist, so teuer ist der Versand. Im besten Fall werden dem Kunden nur 89 Cent in Rechnung gestellt, wenn er aus bestimmten europäischen Ländern versendet und die MMS kleiner als 30 kB ist. Ist die MMS größer, sind es 1,49 Euro. Dieser Preis kann bei exotischeren Reisezielen auf 1,99 Euro steigen - ohne T-Mobile Weltweit sogar noch weiter. Verschickt der Kunde dann noch eine MMS Postkarte, so werden am Ende für einen simplen Urlaubsgruß mindestens 2,88 Euro fällig. Günstiger geht dieses bei Vodafone: 1,59 Euro fallen laut dem Düsseldorfer Anbieter an, wenn eine solche Postkarte verschickt wird - unabhängig davon, ob sie aus Deutschland oder dem Ausland versendet wird. Normale MMS kosten beim Versand in ausländischen Partnernetzen 99 Cent, in anderen Netzen 1,29 Euro.

Keine Chance zur Nutzung von MMS im Ausland haben übrigens alle Kunden, die eine Prepaid-Karte im E-Plus-Netz nutzen. So können weder Free&Easy-Kunden, noch Kunden mit einer simyo-, blau.de- oder Aldi-Talk-Karte im Ausland GPRS nutzen, das Grundlage für die MMS-Nutzung ist.

Artikel aus dem Themenspecial "Reise und Roaming"