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Gegen Datendiebe und Mitsurfer: WLAN richtig sichern

Sonst drohen finanzielle Schäden und rechtliche Konsequenzen
Von dpa / Björn Brodersen

Niemand würde vertrauliche Briefe ohne Umschlag verschicken oder das Handy einem Fremden zum Telefonieren überlassen. Doch etwas ähnliches passiert täglich unzählige Male: Von den rund neun Millionen privaten WLAN-Netzen in Deutschland ist etwa jedes Sechste nicht gesichert, schätzt der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM). Den Besitzern dieser Netzwerke drohen nicht nur finanzielle Schäden, sondern möglicherweise auch rechtliche Konsequenzen.

"Wenn jemand über Ihren Internetzugang strafbewehrte Inhalte herunterlädt, gelten sie selbst erstmal als Verdächtiger", erklärt Matthias Gärtner, Sprecher des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) in Bonn. Dann könnte es zum Beispiel so aussehen, als habe man sich Kinderpornografie heruntergeladen. Tatsächlich war es aber jemand, der mit seinem Notebook im Auto vor dem Haus saß und nur darauf gewartet hat, für seine Machenschaften einen ungesicherten drahtlosen Zugang zum Internet zu finden.

Ein WLAN-Router oder Access-Point - das Gerät, das dem Rechner den Drahtlos-Zugang ins Internet ermöglicht - sendet nicht nur innerhalb des Hauses. Abhängig von den örtlichen Gegebenheiten, der Stärke der Mauern etwa, reicht das Funknetzwerk mehr oder weniger weit in die Nachbarschaft. Und wer über ein solches Netzwerk mitsurfen will, muss kein Experte sein - es genügen ein paar Klicks mit der Maus.

Wildes Mitsurfen kann teuer werden

Hat der Inhaber eines ungesicherten Netzwerks für seinen Online-Zugang keine Flatrate, kann das wilde Mitsurfen für ihn teuer werden. Denn er zahlt die Rechnung dafür. Abgesehen davon bietet ein offenes Netzwerk eine Angriffsfläche für Hacker, die es direkt auf Daten abgesehen haben, die auf den Rechnern im Netzwerk liegen.

Verschlüsselung ist also ein Muss. "Und es ist nicht allzu kompliziert", sagt Christian Spahr, Sprecher des BITKOM in Berlin. Verschlüsselung bedeutet, aus klar lesbaren Informationen eine nicht ohne weiteres zu deutende Zeichenfolge zu machen. Der Schlüssel ist ein Algorithmus, eine mathematische Formel. In den Frühzeiten von WLAN wurde auf den Standard WEP (Wired Equivalent Privacy) gesetzt.

Doch WEP konnte geknackt werden und ist nach heutigen technischen Möglichkeiten keine sichere Lösung mehr. Trotzdem kann nicht jeder mit seinem PC WEP entschlüsseln - dafür braucht es gewisse Kenntnisse und spezielle Software. WEP sei daher immer noch besser als gar keine Verschlüsselung, rät der Verein Deutschland sicher im Netz aus Berlin.

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