Auf Zeit

Schöner Wohnen: Möbel und Elektrogeräte zum Mieten

Tren­nung vom Partner oder spon­taner Jobwechsel: Manchmal braucht man von jetzt auf gleich nicht nur eine neue Wohnung, sondern auch Ersatz für die Einrich­tung oder Elek­tro­geräte. Zum Glück gibt es auch diese zur Miete.
Von dpa /

Neuer Trend: Elektrogeräte mieten statt kaufen Neuer Trend: Elektrogeräte mieten statt kaufen
Bild: picture alliance/dpa
Sie haben immer mal wieder Lust auf Verän­derung zu Hause, wollen aber nicht alle zwei Jahre neue Möbel kaufen? Oder Sie wohnen nur eine Zeit lang an einem bestimmten Ort und müssen die Möbel oder Elek­tro­geräte dort nicht unbe­dingt besitzen?

Schlimmer noch: Man trennt sich vom Partner und damit der gemein­samen Wohnung samt Einrich­tung. Oder das Haus wird in einem Unwetter oder durch einen Brand zerstört. Und nun?

Es gibt viele Situa­tionen, in denen neue Möbel gefragt sind. Und es gibt Ange­bote, einzelne Stücke bis hin zu ganzen Einrich­tungen für einige Monate bis wenige Jahre zu mieten. Das ist nicht unbe­dingt immer günstig, Repa­raturen sind dafür aber teils inbe­griffen.

Eine Bett­couch ab 22 Euro pro Monat mieten

Anbieter ist zum Beispiel Lyght Living. Lässt man sich durch das Unter­nehmen zum Beispiel zwei Räume für zwei Monate zur Miete möblieren, kostet das ab circa 1570 Euro im Monat. Kommt Küchen­inventar und ein Elek­tro­paket aus Fern­seh­gerät und Wasch­maschine hinzu, sind es ab rund 2170 Euro. Eine Bett­couch bekommt man für eine Lauf­zeit von 36 Monaten schon für rund 22 Euro monat­lich (Stand August 2022).

Gelie­fert wird im Notfall schnell - inner­halb von fünf Tagen. Und für normale Abnut­zung und Verschleiß muss man keine Folge­kosten fürchten. Die Durch­schnitts­miet­dauer liegt bei zwei Jahren, sagt Daniel Ishi­kawa, Geschäfts­führer von Lyght Living. "Wobei die Extreme groß sind: Wir haben Mieter für drei bis vier Jahre, die den Durch­schnitt hoch­treiben. Viele mieten aber nur für einen Monat." Neuer Trend: Elektrogeräte mieten statt kaufen Neuer Trend: Elektrogeräte mieten statt kaufen
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Der Arbeit­geber richtet die Wohnung ein

Beim Anbieter In-Lease liegt der Miet­durch­schnitt bei 36 Monaten. "Es kommt immer wieder vor, dass die Möbel im Anschluss auch gekauft werden", sagt Najoua Atri, Leiterin der deut­schen und schwei­zeri­schen Nieder­las­sung. Das Unter­nehmen vermietet auch Bett­wäsche, Hand­tücher, Geschirr und Deko­rationen. Und es bietet an, alle Miet­teile auch in der Wohnung hübsch zu arran­gieren, bevor die Mieter einziehen.

Das liegt an der Ziel­gruppe des Unter­neh­mens: Kunden von In-Lease seien vor allem Firmen, die für ihre Mitar­beiter, die etwa aus dem Ausland nach Deutsch­land ziehen, Wohnungen besorgen und einrichten lassen, so Najoua Atri.

Ähnliche Miet­ange­bote machen auch große Hersteller von Haus­geräten. Über Mieles Programm namens Upgreat kann man für sechs Monate, ein oder zwei Jahre Geräte für Küche, Waschen und Reinigen sowie Kaffee­auto­maten mieten.

Die güns­tigste Miete liegt monat­lich bei 10,99 Euro für einen Staub­sauger. Am meisten kostet mit 41,99 Euro pro Monat ein Back­ofen (Stand August 2022). Im Preis enthalten sind Liefe­rung, bei Groß­geräten wie Herd, Ofen und Wasch­maschine die Instal­lation und mögliche Repa­raturen.

Unter­nehmen werben mit Nach­hal­tig­keit

Ähnlich funk­tio­niert der Service BlueMovement von BSH Haus­geräte. Es werden zum Beispiel Spül- und Wasch­maschinen, Trockner, Kühl- und Gefrier­schränke, aber auch Staub­sauger, Küchen- und Kaffee­maschinen der BSH-Marken Bosch und Siemens mit Mindest­lauf­zeiten von drei oder zwölf Monaten vermietet.

Das güns­tigste Mieten kosten 13,99 Euro, das teuerste Produkt ist ein Kaffee­voll­automat für 29,99 Euro im Monat (Stand August 2022). Repa­raturen, wenn es sich um Abnut­zungs­erschei­nungen durch normale Nutzung handelt, sind im Miet­preis inbe­griffen. Genauso die Liefe­rung, Instal­lation und später die Abho­lung.

Ange­spro­chen von solch flexi­blen Mieten fühlen sich vor allem Pendler, die an einem Ort leben und einem anderen arbeiten, berichtet der Möbel­ver­mieter Daniel Ishi­kawa. Aber eine recht neue Ziel­gruppe entdeckt die Möbel­miete gerade für sich: Menschen, die ressour­cen­scho­nender leben wollen.

"Wir merken ganz deut­lich, dass vermehrt Menschen an unseren Möbeln inter­essiert sind, die ihre Einrich­tung zwar häufiger verän­dern möchten, aber nicht alle zwei Jahre auch neue Möbel kaufen wollen. Menschen, die sagen, das wäre nicht nach­haltig", so Ishi­kawa. "Damit ist der Alters­durch­schnitt unserer Kunden deut­lich jünger geworden."

Haus­geräte werden nach der Miete aufbe­reitet

Auch die Haus­gerä­tever­mieter richten sich mit ihrem Online-Angebot eher an junge Leute. Sie werben mit Flexi­bilität etwa bei Umzügen, verspre­chen schnelle und unkom­pli­zierte Lösungen bei Problemen. Und sie setzen auf das Schlag­wort Nach­hal­tig­keit.

So hat sich BSH mit seinem Angebot zum Ziel gesetzt, "ein funk­tio­nie­rendes Modell der Kreis­lauf­wirt­schaft aufzu­bauen, bei dem Geräte, Kompo­nenten und Mate­ria­lien so lange wie möglich genutzt - und wieder verwendet - werden", heißt es vom Unter­nehmen. Ähnli­ches kommt von Miele: "Ziel ist, die Geräte möglichst lange im Miet­modell zu halten und so den Gedanken der Kreis­lauf­wirt­schaft zu unter­stützen und im Ergebnis Ressourcen zu schonen."

Den Kunden verspre­chen die Anbieter: Geht ein Haus­gerät nach Vertrags­ende zurück an den Hersteller, wird es dort gerei­nigt und über­holt und gege­benen­falls repa­riert - für den nächsten Mieter.

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